Neuer Fonds als Soforthilfe für Zwangsarbeiter

Der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte hat vorgeschlagen, einen neuen Fonds "Soforthilfe für Verantwortung" einzurichten. Dieser Fonds soll ehemaligen Zwangsarbeitern sofort und unmittelbar zugute kommen, erklärte Lothar Evers vom Verband. Durch die schleppenden Verhandlungen mit den USA befürchtet der Verband, dass der geplante Auszahlungstermin für erste Entschädigungsleistungen, der 1. September 2000, nicht gehalten werden kann.

Evers forderte die für die NS-Zwangsarbeit nicht unmittelbar verantwortlichen Firmen auf, in den neuen Fonds einzuzahlen. Sie würden sonst weiter das "unverantwortliche Verhalten der Stiftungsinitiative der Wirtschaft stützen". An der Stiftungsinitiative wollen sich bislang 2 400 Firmen mit 3,1 Milliarden Mark beteiligen. Fünf Milliarden sind aber zugesagt.

(Berliner Zeitung vom 8. Juni 2000)