Kölner Rundschau vom 30.06.2000 Entschädigung gesichert
NS-Zwangsarbeiter-Stiftung: Wirtschaft sagt
fehlenden Beitrag zu
Berlin. (dpa) Einer raschen Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter steht
nichts mehr im Wege. Der Innenausschuss des Bundestages räumte in einer Sondersitzung
am Freitag die letzten Hindernisse beiseite.
Das in Einzelpunkten noch geänderte Gesetz für die Entschädigungsstiftung wurde im
Ausschuss bei nur einer Gegenstimme gebilligt. Die nahezu einhellige Zustimmung war
möglich geworden, nachdem die Wirtschaft zusicherte, die von ihrer Seite fehlenden
1,9 Milliarden Mark auf jeden Fall einzubringen. Der Bundestag will das Gesetz am
kommenden Donnerstag verabschieden, der Bundesrat am 14. Juli.
Die Stiftungsinitiative der Wirtschaft hat sich in einem Schreiben an Bundesfinanzminister
Hans Eichel (SPD) zu ihrer moralischen Verpflichtung bekannt, die zugesagten fünf Milliarden
Mark einzuzahlen. Die Stiftungsinitiative hat nach Angaben ihres Sprechers Wolfgang Gibowski
Zusagen von 2885 Firmen über 3,1 Milliarden Mark.
Nach der schriftlichen Zusage der Wirtschaft kann das Gesetz unmittelbar nach der Verkündung
in Kraft treten. Nach der ursprünglichen Fassung hätten die Entschädigungen erst gezahlt
werden können, wenn der Fonds vollständig gefüllt ist.
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