01. März 2000 Westfälische Rundschau Iserlohn: Bürgermeister soll auf Unternehmen einwirken und berichten
Iserlohn. (WR) In einer Resolution soll der Rat der
Stadt
die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft unterstützen. Bürgermeister Klaus
Müller soll auf die Iserlohner Wirtschaft entsprechend einwirken und berichten.
Das fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag an Bürgermeister
Klaus Müller, der den Resolutionstext zur Beratung auf die Tagesordnung der nächsten
Ratssitzung setzen soll. In dem Text heißt es u.a.:
Nach jahrzehntelangem,
teilweise politisch motiviertem Nichtstun wurde im Dezember 1999 bei der Verhandlungen über
Entschädigung von Zwangsarbeitern ein Durchbruch erzielt. Der deutsche Staat und die
deutsche Industrie werden gemeinsam einen Betrag von 10 Milliarden DM für Leistungen an
Zwangsarbeiter und andere Opfergruppen des NS-Regimes zur Verfügung stellen.
Eine halbswegs akzeptable Entschädigung der durch Hitler-Deutschland aus ihrer Heimat
verschleppten, gequälten und geschundenen ZwangsarbeiterInnen ist damit in greifbare
Nähe gerückt.
Alle geschichtsbewussten Bürgerinnen und Bürger wissen,
dass auch auf dem Gebiet der Stadt Iserlohn Zwangsarbeiterlager existiert haben und die
Menschen zum Arbeitseinsatz in heimischen Betrieben und öffentlichen Verwaltungen
gezwungen wurden. Der Rat der Stadt Iserlohn unterstützt daher ausdrücklich die
Initiative der SIHK und fordert seinerseits die heimischen Unternehmen auf, der Stiftung
beizutreten und ihren notwendigen Beitrag zu leisten. Der Rat der Stadt Iserlohn bittet den
Bürgermeister, in Gesprächen mit den Unternehmen auf entsprechende Schritte
hinzuwirken und dem Rat darüber Bericht zu erstatten.
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