WR 28.01.2000
Stiftungsinitiative Deutsche Wirtschaft
Plettenberg. (HH) Die heimischen Firmen Brockhaus Söhne und H.
B. Seissenschmidt AG sind der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur
Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter beigetreten! Bereits am 31. Dezember
1999 hatte Dura Automotive (vormals Schade) als erstes Plettenberger Unternehmen
seinen Beitritt zur Bundesstiftung erklärt.
Gerade der Beitritt der Firma Brockhaus Söhne Wiesenthal dürfte
für viele Unternehmen aus dem heimischen Raum Signalwirkung haben und weitere
Beitritte zur Stiftungsinitiative auslösen. Wie die WR mehrfach berichtete,
hatten die beiden Brockhaus Söhne Mitgesellschafter Eckhardt (Fuldabrück) und
Gudrun Brockhaus (München) seit Mitte 1999 versucht, die
Mitgesellschafter zu einem Beitritt zu dem Entschädigungsfonds zu bewegen -
vergeblich. Die Brockhaus-Geschwister bemühen sich seitdem auf eigene Faust und
mit 80 000 Mark aus dem Privatvermögen von Gudrun Brockhaus in der Ukraine
ehemalige Brockhaus Söhne-Zwangsarbeiter direkt zu entschädigen.
Die Entscheidung der insgesamt neun Teilnehmer der
Gesellschafterversammlung von Brockhaus Söhne für den Beitritt zur
Bundesstiftung fiel am Donnerstag, dem 13. Januar, einstimmig. Unklar bleibt
bisher, warum das Unternehmen diese Entscheidung auf entsprechende Nachfrage der WR vom 14.
Januar nicht bekanntgab - und dies bis heute nicht getan hat.
Anteilig will Brockhaus Söhne ein Promille vom Umsatz des
Werkes Wiesenthal in den Stiftungsfond der Deutschen Wirtschaft einzahlen. Das
entspricht einem Betrag von 110 000 Mark. Ende Dezember 1999 hatte die Firma
Dura Automotive (Schade) ihren Beitritt erklärt. Dieses Unternehmen wird etwa
600 000 Mark in die Stiftung einzahlen.
In der im Internet veröffentlichten Mitgliederliste der
Stiftung (www.stiftungsinitiative.de) ist mittlerweile auch die Gesenkschmiede
H. B. Seissenschmidt als Mitglied aufgeführt. |