WR vom 25.01.2000

DURA trat Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft bei:
Verantwortung übernehmen

Plettenberg. (HH) Die Firma DURA, vormals Schade GmbH & Co KG, ist als erstes Plettenberger Unternehmen der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft Erinnerung, Verantwortung und Zukunft beigetreten.

In der neuesten Ausgabe der Gewerkschaftszeitschrift der IG Metall ist die Firma Schade irrtümlich noch als eines von 139 Unternehmen genannt, die sich bisher vor der Verantwortung für die Entschädigung der Zwangsarbeiter gedrückt habe. Dass dies nicht der Fall ist, sondern durch die Übernahme der Firma Schade durch den amerikanischen Konzern DURA der Beitritt unter neuem Namen erfolgte, hatte die IG Metall übersehen.

Am morgigen Mittwoch wird sich der Bundestag mit dem Entschädigungsgesetz befassen, am 31. Januar weilt Bundeskanzler Schröder zu Gesprächen über die Entschädigungsfrage in den USA. Nachdem erst wenige Firmen ihren Beitritt zur Stiftungsinitiative erklärt haben, wird jetzt über restriktive Maßnahmen nachgedacht, durch die mehr Unternehmen zu einem schnellen Beitritt überzeugt werden können.

Mit mindestens 250 Zwangsarbeitern war Schade zwischen 1942 und 1945 einer der größten Rüstungsbetriebe in Plettenberg. Vor etwa zehn Jahren waren Spuren der Zwangsarbeiter noch im Keller des Unternehmens festzustellen. "Ich war hier von 1942 bis . . ." hatte eine Zwangsarbeiterin in kyrillischen Buchstaben an die Wand geschrieben. Inzwischen sind die Wände längst gestrichen - die Spuren damit aber nicht getilgt.