Adressen, Informationen und Initiativen
zur Entschädigung für NS-Zwangsarbeiter

Die nachfolgende Liste ist sicherlich nicht vollständig. In den meisten Ländern gibt es eine Vielzahl von Verfolgtenorganisationen, je nachdem, um welche Opfergruppe oder um welches Lager es sich handelt. Es wird daher empfohlen, viele unterschiedliche Wege zu gehen, um Überlebende zu finden.

Nationale Verfolgtenverbände

BELGIEN
Fédération Nationale des Travailleurs déportés et rétractaires asbl.
val. Seigneurs 6 b 10, 1150 Brüssel
Tel. 0032-2-7728575, Fax 0032-2-7720514

Frankreich
Fondation pour la mémoire de la déportation 71, rue Saint-Dominique, 75007 Paris
Tel. 0033-1-47053188, Fax 0033-1-44423562
Einige Verfolgtenorganisationen aus Frankreich sind mit Adressen aufgelistet in: Direction des Archives de France (Hg.), La Seconde Guerre Mondiale. Guide des sources conservées en France 1939-1945, Paris 1994, S.1131-32. Über die "Fondation" können gezielt Adressen erfragt werden.

ITALIEN
Associazione Ex Internati nei Lager nazisti
c/o Dr. Nicola Della Santa, Via Brunetto Latini 11, Florenz 50533
Tel.0039-55-583635

LUXEMBURG
Ligue Luxembourgeoise des Prisonniers et Deportés Politiques (L.P.P.D.)
Comité Central, Boîte postale 1424,1014 Luxembourg
Tel. 00352-478-2281

Niederlande
Vereniging Ex-Dwangarbeiders Nederland Tweede Wereldoorlog
Jasmijnlaan 71, 7101 ZG Winterswijk
Tel. + Fax 0031-5430-530434

Stichting Burger-Oorlogsgetroffenen
Kerklaan 25
7311 AB Apeldoorn
Tel.: 055 - 522 00 88
Fax: 055 - 522 42 49

Polen
Stowarzyszenie Polakow Poszkodowanych przez III Rzesze
Dr. Karol Gawlowski, ul. Turecka 3, 00-745 Warszawa
Tel.+ Fax 0048-22-413591

Rußland
"Memorial"
Malij karetnyj pereulok 12, 103051 Moskau
Tel. 007-095-2006506, Fax 007-095-9732094
Memorial ist eine Menschenrechtsorganisation, die 1988 unter dem Vorsitz von Andrej Sacharow gegründet wurde. Vorrangiges Ziel ist die Bearbeitung der Geschichte der Repression in der Sowjetunion. Es wurden ein Museum, ein Archiv, eine Bibliothek, ein wissenschaftiches Informationszentrum sowie ein Menschenrechts- und ein Sozialfürsorge-Zentrum aufgebaut. Ein Projekt von "Memorial" ist die Erforschung der Geschichte der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen als ,Opfer zweier Diktaturen‘.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung wurde eine Datenbank mit über 400.000 Adressen angelegt, die auch nach Städten ausgewertet werden kann. Beispiele für vorhandene Adressen ehemaliger Zwangsarbeiterlnnen: für Berlin 11.129, Bochum 777, Dresden 3.466, Kassel 1.366, Oldenburg 530, Freiburg 285, Weimar 139, Zwickau 162. Anfragen an Memorial können auch über die Heinrich-Böll-Stiftung erfolgen.

Sankt Petersburger regionale Gesellschaftliche Gemeinschaft der Veteranen und Ehemaligen Häftlinge faschistischer Konzentrationslager und Gestapogefängnisse eV.
c/o Memorial St. Petersburg, Rasjeszaja 9
198005 St. Petersburg
Tel. + Fax 007-812-1106519
Der am 23. November 1994 mit Unterstützung von Memorial in St. Petersburg gegründete Verband ist die bislang einzige Interessenvertretung für ehemalige ZwangsarbeiterInnen in Rußland. Nach Schätzungen des Verbandes leben allein im Stadtgebiet von St. Petersburg über 1.000 ehemalige "Ostarbeiter".

Tschechien
Tschechischer Verband ehemaliger Zwangsarbeiter
Svaz Nucene Nasazenych Obcanú za 2. Svetove Valky
Post. Prihr. 98, 149 00 Praha 415
Tel. 00420-2-6276072


Mittel- und osteuropäische Stiftungen
Bei einigen osteuropäischen Stiftungen haben sich Adresse und Telefon- bzw. Faxnummern seit ihrem Bestehen öfters geändert, so daß die hier wiedergegebenen Daten leider nicht verläßlich sind. Im Zweifelsfall können die aktuellen Adressen über die Botschaften erfragt werden.

Polen
Stiftung "Deutsch-Polnische Aussöhnung"
ul. Krucza 36, 00-921 Warszawa
Tel. 0048-22-6298900,6295747
Das der Stiftung zur Verfügung stehende Kapital von 500 Millionen DM muß an schätzungsweise 600.000 ehemalige NS-Verfolgte verteilt werden.

Rußland
Stiftung "Verständigung und Versöhnung" der Russischen Föderation
Prospekt Vemadskogo 41, 117415 Moskau
Tel. 007-095-4325722, Fax 007-095-4308876
Bis zum 1. Juni 1997 zahlte die Stiftung von den zur Verfügung stehenden 400 Millionen DM an 233.459 Überlebende Gelder aus.

Ukraine
Ukrainische Nationalstiftung "Verständigung und Versöhnung"
ul. Basseinaja 1-2, 252004 Kiew
Tel. 00380 - 44 - 2240936, Fax 00380 - 44 - 2240556
Bis zum 1. Januar 1997 zahlte die Stiftung von den zur Verfügung stehenden 400 Millionen DM an 562.237 Überlebende Gelder aus.

Weißrussland
Weißrussische Republikanische Stiftung "Verständigung und Versöhnung"
ul. Ja. Kolossa 39A, 220013 Minsk
Tel.00375-17-2327096
Fax 00375-17-23211 33
Bis zum 1. Juni 1997 zahlte die Stiftung von den zur Verfügung stehenden 200 Millionen DM an 108.858 Überlebende Gelder aus.


Firmenfonds
Bundesstiftung in Vorbereitung
Bundeskanzleramt
Adenauerallee 141
53113 Bonn

Diehl
Rechtsanwalt Daniel Ajzensztejn
Neuer Wall 46
20354 Hamburg

Siemens
Dr. Ziemann
Pranerstr. 10
Siemensforum
80333 München
Tel. 089-63 63 23 53

VW - KPMG
Marie-Curie-Str. 46
60439 Frankfurt
Tel.: 069-95870
Fax: 069-95871050


Initiativen in der Bundesrepublik Deutschland

Bundesverband für Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V. (BVNSV)
Holweider Str. 13-15, 51065 Köln
Tel. 0221-61 2041, Fax 0221 -9624457
Der Bundesverband entstand 1990 als Zusammenschluß von (NS-Verfolgten-)Organisationen und engagierten Einzelpersonen mit Sitz in Köln. Er berät und informiert NS-Verfolgte aus allen Verfolgtengruppen über Rentenansprüche, Antragsmöglichkeiten bei Härtefonds für NS-Verfolgte auf Bundes- und Länderebene sowie über Verschlimmerungsanträge bei BezieherInnen von Renten nach dem Bundesentschädigungsgesetz. Darüber hinaus tritt er durch politische und Öffentlichkeitsarbeit für die Anerkennung und Entschädigung aller NS-Verfolgten ein.

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF)
Auguststr. 80, 10117 Berlin
Tel. 030 -28 39-5184, Fax 030-28 39-5135
Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste wurde 1958 von evangelischen Christen ins Leben gerufen. Um als historisch begründete Friedensorganisation durch internationale Begegnung zur Versöhnung mit den Völkern beizutragen, die unter dem Nationalsozialismus zu leiden hatten, bietet sie jungen Menschen die Möglichkeit zu 1- bis 8monatigen Freiwilligendiensten in überwiegend sozialen Projekten oder zur Teilnahme an mehrwöchigen Sommerlagern. Im Inland ist ASF schwerpunktmäßig im Bereich Anerkennung und Entschädigung aller NS-Verfolgten tätig. Auf Anfrage sind (ggf. zum Selbstkostenpreis) Materialien zu diesem Thema erhältlich.

Lagergemeinschaften der KZ-Häftlinge
Überlebende der Konzentrationslager haben nach 1945 "Lagergemeinschaften" gebildet, die sich unter anderem für den Aufbau von Mahn- und Gedenkstätten an den Orten der ehemaligen Konzentrationslager engagiert haben. Die "Lagergemeinschaften" geben in der Regel auch eigene Publikationen heraus. Die Adressen können über die Mahn- und Gedenkstätten, die in den Dokumentationen der Bundeszentrale für politische Bildung aufgeführt sind, erfragt werden.