Schecken Haus (Dünenhaus am Binnentor

Nr. 29, Pz. 299; auf diesem Haus lastete ein Kanon der Vikarie Plettenberg von jährlich 4 Stüber. Um 1700 nannte man dieses Haus das "Scheckenhaus" nach seinen Bewohnern Johan und Nocolas Schecke. Schließlich wurde sogar das vor dem Hause befindliche Stadttor, das sogenannte Binnentor, als "Scheckentor" bezeichner.

1620 Dune
Johan Schecke war 1690 Stadtpförtner (XVIII/1/10)
Nicolas Schecke, war 1648 einer der 18 Gründer der Tuchmacher-Zunft, 1658 Zunftmeister (XVIII/1/15)
Christoffel Schecke, Zunftmeister der Tuchmacherzunft 1682 (XVIII/1/20)
1725 Zimmermann und Schmied Jacob Wüllner und Cath. Schecke
Johan Peter Wüllner, 1732 in der Tuchmacherlehre bei Johannes Jacobi


Im Hintergrund ist das "Scheckenhaus" mit seinem Fachwerkgiebel um die Jahrhundertwende (ca. 1908) zu sehen. Nach dem Abriß entstand an gleicher Stelle das Haus Sternberg.

1772, 1775, 1783, 1788 und 1791 Peter Wüllner
Nachdem unter den Erben des Peter Wüllner vollzogenen Erbregeß von 1801 fiel der Witwe Peter Wüllner, inzwischen wieder verheiratete Ehrefrau Stamm, die Hälfte, der Ehefrau Grotensohns und Johan Peter Dietrich Wüllner je 1/6 zu. Winterhoff und Grotensohn traten ihre Anteile dem Peter Arnold Stamm ab.
1830 Peter Arnold Stamm
1841 Peter Diedrich Wüllner
1884 Wwe. Fabrikarbeiter Eduard Ising geb. Wüllner und Ackerbürger Friedrich Wüllner
1907 Firma J. Sternberg Wwe.
1920 Kaufmann Sally Sternberg
1938 Stadtsparkasse Plettenberg
1972 am 12.12.1972 Verkauf an Hugo Funke


Von 1939 bis 1955 war die Stadtsparkasse im Erdgeschoss des ehemaligen Hauses Sternberg untergebracht. Anschließend beherbergte es die Stadtkasse. Seit 1972 ist es das Domizil von Herrenmoden Funke.


Quelle: Süderländer Wochenblatt vom 23.07.1907

Immobil-Verkäufe. Die in der Mitte der Stadt, an der Wilhelm- und Neuestraße gelegene Besitzung der Erben Ising und Wülner ist von der Firma J. Sternberg Wwe. hier käuflich erworben worden.
Mit Bezug auf den Besitzerwechsel ist erwähnenswert, dass das Haus Ecke Wilhelm- und Neuestraße eines der ältesten Bauwerke Plettenbergs ist, das nun verschwinden soll, um einem modernen Geschäftshaus Platz zu machen.
Aus diesem Hause stammt auch noch eine alte, 12 cm dicke Hauspostille aus dem Jahre 1601, die heute noch im Besitz der Familie Ising ist. Das Interessante dabei ist, dass dieser stumme Zeuge aus vergangenen Zeit bei dem einstigen große Brande der Stadt offenbar noch im letzten Augenblick vor der Vernichtung durch Feuer gerettet wurde, denn er ist äußerlich vollständig verkohlt und an einer Seite tief eingebrannt. Seine Solidität hemmte jedoch die Wucht des gierigen Elementes. Auch noch andere Altertümer aus jenem Hause bewahren die Erben auf, so ein merkwürdiges Schwert, das ein Urahn der Familie aus den Kriegen mit Rußland heimbrachte. Es enthält ein Monogramm P. F. W. sowie eine Kaiserkrone und ein Kreuz darüber. Ferner sind noch zwei alte, ebenfalls aus Rußland stammende Speere zu nennen.