Quelle: WR (Westfälische Rundschau) vom 14.08.2006

Grünetaler Schützen sind stolz auf
Nachwuchs für ihren Spielmannszug


Vorwiegend junge Leute lassen seit zwei Jahren im Grünetal die Tradition des Spielmannszuges aufleben.

Plettenberg. (nin) "Dass wir heute hier stehen und euch einige Stücke präsentieren, hätte ich vor zwei Jahren nicht gedacht, und viele haben es uns auch nicht zugetraut", freute sich Steffen Fuhrich über die überraschend positive Entwicklung des Spielmannszugs Plettenberg-Grünetal. Zahlreiche Mitglieder des Schützenvereins (SV) Grünetal und des Tambourcorps Landemert waren am Samstagnachmittag zum Schießstand auf der Wieckmerth gekommen, um gemeinsam das Jubiläum des Spielmannszuges Plettenberg-Grünetal zu feiern.

Vor 80 Jahren hatten sich einige begeisterte Musiker zu dieser Gruppe zusammengeschlossen (die WR berichtete). Vorwiegend junge Menschen lassen seit zwei Jahren diese Tradition wieder aufleben. Unter der musikalischen Leitung von Dirk Klüppelberg und Stefan Heese sowie mit tatkräftiger Unterstützung von Steffen Fuhrich und Christa Hellner übt der Nachwuchs regelmäßig und engagiert, um bei entsprechenden Anlässen für den musikalischen Rahmen sorgen zu können.

Neben dem Schützenverein Landemert mit seinem Tambourcorps verfügen die Grünetaler als einziger Verein in Plettenberg über einen eigenen Spielmannszug. "In einer Stadt, die eigentlich in besonderer Weise mit dem Schützenleben verbunden ist, wo sechs Vereine und Gesellschaften jährlich viele Feste feiern, ist dieses eine wie ich finde beunruhigende Entwicklung", freute sich Bernd Paulus, Vorsitzender des SV Grünetal, einerseits, stimmte aber auch einige nachdenkliche Worte an. Er gratulierte den Musikern und dankte gleichzeitig den Übungsleitern und Betreuern für ihr Engagement.

Martina Reinhold überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Stadtverwaltung und des Rats. "Wenn man sich ein Schützenfest oder einen Schützenumzug ohne Musik vorstellt, merkt man schnell, wie wichtig ihr seid", so die stellvertretende Bürgermeisterin.

Auch Heinz Käsebrink vom Tambourcorps Landemert reihte sich in die Reihe der Gratulanten ein. Er betonte das nachbarschaftlich freundschaftliche Verhältnis der beiden Musikgruppen und wünschte den Grünetalern viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. "Dank eures Nachwuchses konntet ihr damals den totalen Zusammenbruch abwenden. Darauf könnt ihr stolz sein", so Käsebrink.


50 Jahre Tambourkorps des
Schützenvereins Grünetal

( Kopie der Festschrift von 1976 )


Tambourstab
Tambourstab
von Alfred Paul

Der Spielmannszug der Grüner Schützen, der im Jahre 1926 gegründet wurde, feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Gegründet wurde der Spielmannszug von den Mitgliedern des damaligen Reichsbanners "Schwarz-Rot-Gold", die vom Schützenverein Plettenberg-Grünetal übernommen wurden. Dieser schaffte unter dem Vorsitz von dem Vorsitzenden August Reineke die ersten Instrumente an.

Mit sehr viel Fleiß und Ausdauer ging es nun steil aufwärts. Nach Überbrückung von einigen sehr schlechten Jahren in Form von Arbeitslosigkeit, wurde am 10. April 1937 das 10jährige Bestehen des Spielmannszuges begangen; und bereits da hatte man, so wurde festgestellt, an den teilnehmenden Wettstreiten achtunddreißigmal 1. Preise, neunmal 2. Preise sowie sechs Tambourmajorpreise errungen.

Dann wurde 1939 durch den II. Weltkrieg sämtliches Vereinsleben unterbrochen, weil die jungen Spielmannsleute zu den Waffen gerufen wurden.
In der Neugründungsversammlung am 2. Dezember 1950 wurde geichzeitig der Spielmannszug wieder ins Leben gerufen. Beim ersten Schützenfest nach dem Krieg (am 07./08. Juli 1951) konnte der Spielmannszug das Fest musikalisch mitgestalten.

Im Jahr 1954 wurde ein großer Wettstreit veranstaltet, an dem zahlreiche Spielmannszüge aus nah und fern teilnahmen. In den darauffolgenden Jahren wurden einige Wettstreite erfolgreich besucht. Unter der musikalischen Leitung von Musikmeister Otto Hausen konnte das Korps auf einem Wettstreit in Bad Ems den Rheinischen Wanderpokal und in Münster den Westfälischen Wanderpokal erringen.

Der Spielmannszug stand bis zum Jahre 1966 unter der Leitung von Tambourmajor Alfred Paul. Von da an nahm der bis jetzt noch amtierende Tambourmajor Bert Hoffmann den Stab. Unter dessen Leitung nahm der Spielmannszug wie in diesem so auch in den vorangegangenen Jahren an mancher Veranstaltung in der Stadt und außerhalb der Stadtgrenzen teil.

Daß der Spielmannszug sein 50jähriges Bestehen in seiner jetzigen Form und Stärke begehen kann, ist letzten Endes darauf zurückzuführen, daß der Spielmannszug erfreulicherweise über einige talentierte Nachwuchsspieler verfügt und mit den älteren Spielern einen festen Stamm von 23 Musikern bildet.

Festschrift
Festschrift zum 50jährigen Bestehen


Tambourmajore:

Otto Hausen (-)
Alfred Paul (-1966)
Albert Hoffmann (1966-1985)
Dietmar Kunen (1985-1986)
Hans Hoffmann (1986-1989)
Bernd Günther (1989-)

Vorsitzende:

August Reineke (-)
Roland Föth (1978-1990)
Wolfgang Patzak (1990-1993)
Bernd Günther (1990-)

KURZNACHRICHTEN

1927 verlor das Tambourkorps in der Schützenfestzeit durch plötzlichen Tod seinen Tambourmajor.

1985 wurde Albert Hoffmann, der 26 Jahre das Tambourkorps führte, zum Ehrentambourmajor ernannt.

Roland Föth, der von 1978 bis 1990 Vorsitzender des Tambourkorps gewesen war, wurde 1991 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Auf der Hauptversammlung am 7.1.1986 teilte Roland Föth mit, daß Dietmar Kunen aus persönlichen und privaten Gründen aus dem Corps ausgeschieden sei. (Al)Bert Hoffmann sei bereit, das Amt des Tambourmajors zwischenzeitlich zu übernehmen, um Hans Hoffmann Unterstützung zu geben und ihn in das Amt einzuarbeiten.


Tambourkorps-Mitglieder im Jahre 1955

Ständchen an der Ecke Grünestraße/Unterm Grünen Berg


Quelle: WR (Westfälische Rundschau) vom 26.09.2001
Tambourcorps Grünetal seit 75 Jahren ein starkes Stück Plettenberg

Plettenberg. Seit 75 Jahren ein starkes Stück Plettenberg und ein nicht mehr wegzudenkendes Standbein des Schützenvereins 1924 Grünetal: Das Grüner Tambourkorps feiert "runden" Geburtstag!


Das Grüner Tambourcorps feiert am Samstag sein 75-jähriges Bestehen. (WR-Bild)

Und das mit mächtig "Tschingderassabumm", wie´s sich gehört, am Samstag, 29. September, ab 14 Uhr im Schützenheim auf der Wieckmerth. Dazu ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Auf jeden Fall mit von der Partie werden Freunde des Grünetaler Spielmannszuges sein: Der Musikzug Albaum, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg, das Tambourkorps Landemert sowie der Männergesangverein "Sangesfreunde" Hüinghausen.

Die "goldenen 20er", in denen das Tambourkorps gegründet wurde, waren für die Musiker gar nicht so golden. Die Initiative ergriffen Mitglieder des damaligen Reichsbanners "Schwarz-Rot-Gold", die vom gerade mal zwei Jahre jungen Schützenverein Plettenberg-Grünetal übernommen worden waren.

Unter Vorsitz von August Reinecke wurden die ersten Instrumente angeschafft. In schwierigen Anfangsjahren, überschattet von Arbeitslosigkeit, nahm der Spielmannszug musikalisch eine beachtliche Entwicklung. Schon im ersten Jahrzehnt des Bestehens standen bei Musikwettstreiten 38 erste, neun zweite und sechs Tambourmajor-Preise zu Buche.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 kam das Vereinsleben zum Erliegen. Statt zu Flöten und Trommeln wurden die jungen Musiker zu den Waffen gerufen. Erst auf der Neugründungsversammlung am 2. Dezember 1950 ging es auf zu neuen Ufern. Schon beim ersten Grüner Schützenfest nach dem Krieg, am 7./8. Juli 1951, feierte der Spielmannszug ein gelungenes Comeback.

Eine erfolgreiche Zeit erlebte das Orchester unter Leitung von Musikmeister Otto Hausen. Als Hausen-Nachfolger schwang bis 1966 Tambourmajor Alfred Paul den Taktstock. Und auch unter Regie von Bert Hoffmann (bis 1985) spielte sich das Grünetaler Tambourkorps auf allen möglichen Festen in Plettenberg und Umgebung mehr und mehr in die Herzen der Freunde schmissiger Marschmusik. In seine Zeit fiel auch die große Feier zum 50. Jubiläum (Oktober 1976), zu der sich 22 (!) Spielmanns- und Fanfarenzüge aus Sauer-, Sieger- und Bergischem Land ein Stelldichein in der Schützenhalle am Wieden gaben.

Albert Hoffmann folgten als Tambourmajore Dietmar Kunen (1985/86), Hans Hoffmann (bis 1989) und bis heute Bernd Günther, der gleichzeitig das Amt des Tambourkorps-Vorsitzenden bekleidet. In dieser Rolle waren August Reinecke, Roland Föth (1978 bis 1990) und Wolfgang Patzak (bis 1993) seine Vorgänger.

Seit einigen Jahren widmet sich das Tambourkorps intensiv der Nachwuchsförderung, wagt sogar Ausflüge in die Unterhaltungsmusik mit elektronisch verstärkten Instrumenten. Offenbar lassen sich junge Leute auch in Zeiten, in denen Popmusik die Szene beherrscht, für Tambourmusik und Gemeinschaft begeistern.


WR vom 05. März 1999
Terminkalender der Musikanten für 1999:
Bei fast jedem Schützenfest im Einsatz
Tambourstab
Vorsitzender Bernd Günther mit Dirk Schenk, Karl-Heinz Schmidt und Sascha Günther (v. li.)

Grünetal. Ehrungen langjähriger, verdienter Mitglieder standen im Mittelpunkt der Hauptversammlung des Tambourkorps im Schützenverein Grünetal.
Seit 30 Jahren gehört Karl-Heinz Schmidt dem Grünetaler Tambourkorps an, derzeit als stellvertretender Kassierer der Grüner Musikabteilung aktiv. Vorsitzender und Tambourmajor Bernd Günther wurde für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Seit fünf Jahren sind Sascha Günther und Dirk Schenk im Tambourkorps engagiert.

Der Terminkalender der Musikanten für 1999 ist reich bestückt. So sind Auftritte bei fast jedem Schützenfest im Raum Plettenberg geplant. Zur eigenen Erbauung sind beispielsweise eine Brauereibesichtigung und eine Vatertagswanderung ins Auge gefaßt.
Für die zahlreichen Jugendlichen im Orchester wird ein Zeltlager organisiert. Damit möchte der Vorstand Akzente setzen. Schließlich werde es in der heutigen Zeit immer schwieriger, Jugendliche für Tambourmusik zu gewinnen, obwohl im Tambourkorps keineswegs nur die Musik im Vordergrund stehe, sondern auch der Spaß in der Gemeinschaft eines Vereins. Interessierte Jugendliche seien im Tambourkorps Grünetal jedenfalls immer herzlich willkommen.
Für das Jahr 2000 soll für alle Mitglieder eine Wochenendfahrt organisiert werden. Mit der Vorbereitung wurde ein eigens gewählter Ausschuß betraut.
Im Rahmen eines Tages der offenen Tür will das Tambourkorps des SV Grünetal einen Einblick ins Vereinsleben vermitteln und um neue Mitglieder werben. Der Termin dafür steht noch nicht fest.




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