Aus der Geschichte von Schießstand und Schützenheim auf der Wieckmerth


Mit der Vereinsgründung im Jahre 1924 sahen sich die Väter des Grüner Schützenvereins gleich nach einem Gelände um, auf dem man einen Schießstand errichten könnte, um auf Scheiben und den Schützenvogel zu schießen. Ihre Bemühungen waren schnell von Erfolg gekrönt, denn bereits am 18. Juli 1925 protokollierte die Stadtverwaltung:

»Der vom Schützenverein Grünetal angelegte Scheibenschießstand (in der Bermke) ist vom Stadtbaumeister besichtigt und wurden besondere Mängel nicht vorgefunden. Die öffentliche Sicherheit wird nicht gefährdet, wenn der Verein während des Schießens Warnungszeichen und rote Fahnen an geeigneter Stelle anbringen läßt«.

Am 17. Juni 1931 wurde durch ein für hiesige Breiten bis heute einmaliges Ereignis das Schützenheim der Grüner zerstört: ein Wirbelsturm, der von Birkenhof durch das Elsetal talwärts bis ins Grünetal raste und eine Schneise der Verwüstung und sogar Tote zurückließ. Keine drei Wochen danach, am 4. Juli 1931 entschied sich der Vorstand, den "Scheibenstand" wieder aufzubauen "und zwar in einer Größe von 8 mal 7 Meter.

Am 28. Juli 1931 feierten die Grüner Schützen die Einweihung ihres neuen "Schützenheimes". Das Süderländer Tageblatt schrieb dazu: "Um es gleich vorweg zu sagen, die Veranstaltung war ein voller Erfolg für den Verein, der es sich nicht hatte nehmen lassen, trotz der schweren Wirtschaftskrise seine Mitglieder zu dieser Feier einzuladen...

Bei schönem Wetter waren die Schützen am Düppenhaus angetreten, wurden dort mit Biermarken versorgt und marschierten dann unter der Musik des 35 Mann starken Tambourkorps Landemert zum 'Scheibenstand'".

In den Kriegs- und Nachkriegswirren des Jahres 1945 wurde das Grüner Schützenheim nahezu bis auf die Grundmauern abgetragen und erst ein knappes Jahrzehnt später unter großen Mühen und Entbehrungen wieder aufgebaut.




Westfälische Rundschau vom 28. April 1954

Viel Arbeit am neuen Schützenheim
Auf halber Strecke blieb der Wagen stecken
Heim in Gemeinschaftsarbeit erbaut - Es wird am 30. Mai eingeweiht

Plettenberg. Seit Wochen schon sind die Mitglieder des Schützenvereins Plettenberg-Grünetal mit dem weiteren Ausbau ihres Schützenheimes, das im vergangenen Herbst und bis zum Einbruch des Winters im Rohbau fertiggestellt wurde, beschäftigt. Unermüdlich arbeiteten die Schützenbrüder in ihrer Freizeit an dem Bau, der am 30. Mai im Beisein von Behördenvertretern eingeweiht werden soll. In herrlicher Lage, umrahmt von Tannenwäldern und mit Ausblick auf die die Stadt umgrenzenden Höhenzüge, steht das Schützenheim auf einem größeren freien Platz vor dem Schießstand.

Rohbau 1954 Rohbau 1954
Unten: Das Heim am 18. April 1954

Schon in früheren Jahren besaß der Verein hier ein Schützenheim, das aber aus Holz bestand und in den Nachkriegsjahren vollkommen ausgeplündert und zerstört wurde. So mußte man sich in den letzten Jahren behelfen, so gut es eben ging.

Als dann der Vorstand im vergangenen Jahr den Bau eines masssiven Gebäudes beschloß, wiegte zwar manch einer wegen des hierzu erforderlichen Kapitals bedenklich den Kopf, aber im Grunde genommen stimmten doch alle begeistert zu.

So machte man sich, nachdem Baurat Spiller das Projekt genehmigt hatte, unverzüglich an die Arbeit, die manchen Mitgliedern, sonst in Büros und anderen Berufen beschäftigt, oft recht sauer wurde, zumal die Materialbeschaffung unter recht schwierigen Verhältnissen vonstatten ging. Die steilen Wege erschwerten den Antransport. Auf halber Strecke blieben die Lastwagen vielfach stehen, dann mußten 15 bis 20 Mann schieben helfen.

Aber all diese Schwierigkeiten wurden gerne in Kauf genommen, und vom 1. Vorsitzenden bis zum jüngsten Mitglied waren alle mit Freude bei der Sache. Nun ist der Bau bis auf wenige Restarbeiten fertiggestellt. Bereits Ende dieser Woche soll mit dem Verputzen begonnen werden, und danach wenden die Maler ihre Verschönerungskünste an. Was außerdem noch zu tun übrig bleibt, ist die Errichtung einer geräumigen Veranda in der Größe 11 x 3 Metern an der Nordseite des Schützenheimes, das in den Außenmaßen 11 x 8,20 Meter mißt. Es besteht aus einer Küche und mit einem mit mehreren großen Stahlfenstern versehenen Tagesraum. Das Schießen erfolgt aus einem dieser Stahlfenster an der Südseite des Heimes, wo sich auch der im vorigen Jahr eingeweihte Gefallenengedenkstein befindet.


1979 begannen die Mitglieder in Eigenleistung mit dem Dachausbau des Schützenheimes. 1974: beide Bahnen des Schießstands werden renoviert und im Schützenheim die Holzverkleidung erneuert sowie neue Fensterbänke eingebaut und der Anstrich erneuert.
Seit dem 18. Dezember 1986 ist der Grüner Schützenverein Eigentümer einer 7.160 Quadratmeter großen Fläche am Schützenheim.

Schützenheim
Das Schützenheim im Jahre 1999


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