Regenten 1964: Bernhard Kniewel und Edelgard Neumann

1964
Bernhard Kniewel 'der Sänger' und Edelgard Neumann 'die Liebliche' im Festzug
Süderländer Tageblatt vom Montag, 13. Juli 1964

Frohsinn, Jubel und Heiterkeit in der Grüne
"Vati" Bernhard Kniewel wurde neuer Schützenkönig - Er erwählte sich Frau Edelgard Neumann zur Königin

Plettenberg Der Kampf um die Würde des neuen Schützenkönigs der Grüne sollte sich am Sonnabend als recht langwierig erweisen. Erst mit dem 1155. Schuß war es "Vati" Bernhard Kniewel, dem "Sänger", vergönnt, diese hohe Würde zu erringen, als er mit dem rechten Flügel gleich den Vogel herunter holte.
... Groß war der Jubel, als sich dann "Vati", wie er von seinen Schützenkameraden gerne genannt wird, Bernhard Kniewel mit dem 1155. Schuß als der neue König auswies, der nun das Grüner Schützenvolk ein Jahr lang regieren wird.

Groß war die Zahl der fröhlichen Festteilnehmer, als der neue König, der sich Frau Edelgard Neumann zur Königin erwählt hatte, abends mit dem gesamten Hofstaat festlichen Einzug in die Schützenhalle hielt, wo der 1. Vorsitzende, Heinrich Hoffmann, dann alle Erschienenen herzlich begrüßen konnte, vor allem aber die Stadtväter, die gekommen waren, um an dem Feste teilzunehmen, und ebenso den gesamten Hofstaat des befreundeten Landemerter Schützenvereins . . .

Vorsitzender Hoffmann berichtete dem erwartungsvollen Schützenvolk davon, wie am Schützenheim, nachdem man in einer schlichten Gedenkfeier zunächst natürlich der verstorbenen und gefallenen Schützenkameraden gedacht hatte, das Ringen um die höchste Würde, die die Grüne zu vergeben habe, entbrannt sei . . .

Der neue König, Bernhard Kniewel, empfing dann aus der Hand des Obersten (Felix Stahlhacke) die Königskette und Königin Edelgard das Diadem. Unter dem Jubel des Schützenvolkes wurden sie mit den Insignien geschmückt, und König Bernhard erhielt den Beinamen "Der Sänger", und Königin Edelgard wurde "Die Liebliche" benannt.

Dem Hofstaat gehören folgende Schützen an: Heinz Neumann mit Anni Kniewel, Hans Hoffmann und Gisela Weyl, Friedhelm Weyl und Gisela Hoffmann, Werner Fuhrig und Hiltrut Malik, Fritz Stracke und Christel Fuhrig, Walter Zur und E. Müller, Heinz Voß und Margarete Colesser, Walter Colesser und Friedel Voß.

Am Sonntagvormittag verkündeten dann Böllerschüsse den Fortgang des fröhlichen Festes. Am Düppenhaus gab es vormittags ein Platzkonzert, und am Nachmittag formierte sich wieder der bunte Festzug, der sich durch die Grüne bewegte . . .

Oberst Felix Stahlhacke berichtete noch einmal vom Verlauf des ersten Festtages. In diesem Jahre, so fuhr er dann fort, trage das Schützenfest der Grüne eine besondere Note, handele es sich doch darum, das 40jährige Bestehen des Vereins zu begehen. Unmöglich, alle Begebenheiten, die sich im Laufe dieser Zeit im Vereinsleben zugetragen haben, aufzuzeichnen. Wer sich aber das Zeitgeschehen in diesen vier Jahrzehnten einmal vor Augen führe, der wisse, wie schwer es gewesen sei, nach dem Kriege ein solches Vereinsleben wieder in Gang zu bringen. Unvergeßlich seien die Männer, die sich im Laufe dieser Zeit auch in der Grüne immer wieder zur Verfügung gestellt hätten, und der Redner erwähnte dabei vor allem den Namen des früheren Vorsitzenden August Reineke, der alles getan habe, den Verein wieder voran zu bringen . . .

. . . Der Gedanke, der vor vierzig Jahren die 16 Männer des Grünetal bewogen habe, den Verein zu gründen, sei nicht etwa die Absicht irgendeiner Konkurrenz gewesen. In der Grüne habe sich immer einmal etwas Besonderes getan, wobei er auch an den früher dort bestehenden Fußballclub erinnert . . .

. . .Die ausgezeichneten Mitbegründer überreichten Oberst Stahlhacke ihrerseits einen Pokal mit dem Wunsche, daß dieser auch dazu beitragen möge, die Kameradschaft im Verein weiter zu pflegen und zu fördern.

Oberst Stahlhacke konnte jedoch weiter mitteilen, daß auch eine starke Gruppe von 60 Schützen aus dem schönen Westerwald mit im Festzuge marschiert seien. Ihnen zu Ehren dirigierte der Ehrenobert Karl Bergmann den Westerwald-Marsch.

Ein Vertreter des Schützenvereins Maulsbach (Westerwald) dankte für die freundliche Begrüßung. Als die Schützen aus dem Westerwald durch das schöne Sauerland gefahren seien, hätten sie empfunden, wie ähnlich sich Sauerland und Westerwald schon in der Natur seien. Schon vor Jahren habe das Tambourkorps der Grüner Schützen die Verbindung mit dem Verein im Westerwald aufgenommen, darum sei man um so lieber zum 40jährigen nach Plettenberg gekommen, und er entbot den Grüner Schützen herzliche Grüße und Glückwünsche der Schützen aus dem Westerwald. Dabei konnte er daran erinnern, daß im Jahre 1600 im Westerwald der älteste deutsche Schützenverein ins Leben gerufen worden sei . . .

Ehrungen: Zu Ehrenmitgliedern des Vereins wurde folgende noch lebenden Mitbegründer ernannt: Hugo Thomas, Josef Hagen, Erich Hagen, Walter Meese, Heinrich Weyl, Paul Lienenkämper, Otto Lienenkämper, Ernst Schauerte, Robert Hecker, Heinrich Schmidt, Reinhold Pfeifer, Walter Bornemann und Albert Hoffmann.

Insignienschützen: Alois Sucherlan (124. Schuß, Krone), Hans-Orloff Plankemann (520., Apfel), Hans-Orloff Plankemann (896., Zepter), Johann Lang (998., li. Flügel), Bernhard Kniewel (1155., 18.30 Uhr, Vogel mit re. Flügel);


zurück

Chronik des Schützenvereins Grünetal  ©, erstellt durch Horst Hassel,
58849 Herscheid, Tel.: 02357/903090, E-Mail: webmaster@plbg.de