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Süderländer Tageblatt vom 27. Juli 1936 "Julius der Starke" und
Ein heißer Kampf am Schießstand auf dem Grünen Berg
Plettenberg. Seit das
erste Schützenfest in der Grüne vor einem Dutzend Jahren gefeiert worden ist,
hat dieses Fest in der Bevölkerung starke Wurzeln geschlagen und ist zu einer
festen Tradition für diesen Teil unserer Vaterstadt geworden, so daß man es
heute mit Fug und Recht als das "Nationalfest der Grüne" bezeichnen kann.
Die Krönung fand am Abend in dem bis auf den letzten Platz
gefüllten Festzelt statt. Unter den Ehrengästen bemerkten wir den Ortsgruppenleiter
Menschel, Standartenführer Kirchhoff, Bürgermeister Dr. Eckler, ferner den
diesjährigen Thron des Bruderverein Plettenberger Schützengesellschaft. Im Verlauf
des Abends nahm der Vereinsführer Robert Heßmer das Wort zu einer Begrüßungsansprache,
... "Mein Dank gilt allen Schützen, die in wochenlanger Arbeit die Vorarbeiten
für das heutige Schützenfest leisteten. Ich danke an erster Stelle dem unermüdlichen
Tambourkorps, der Biergerichtskommission, die in langen Beratungen die würzigen
und geschmackvollen Urteile herauszubekommen versuchte... Dank aber auch allen
Grüner Mitbürgern für ihre vorbildliche Bekränzung. Und diese Bekränzung, liebe
Schützen, die bestätigt uns, daß jeder mit dem Schützenfest auf heimatlicher
Scholle unzertrennbar verbunden ist.
Und wenn wir uns zurückversetzen in die Zeit vor dem Kriege,
dann erwachen alte Erinnerungen in uns, die all die Eigenarten des Grünetales
bestätigen. Ich erinnere an den früheren Fußballklub, an den Klub der 17 Grüner
Jungens, an den Klub der Habeiken usw. Und alle diese Zusammenschlüsse, die
haben ihre Auswirkungen gefunden in dem heutigen Schützenverein. Aus den kleinsten
Anfängen heraus ist er Dank der unermüdlichen Arbeit seiner Mitglieder zu einem
lebendigen Zweig, zu einem blühenden Baum im Walde der deutschen Schützenvereine
geworden, in welchem so recht neben dem eigentlichen Schießsport die Volksgemeinschaft
gehegt und gepflegt wird.
Und das ist auch der eigentliche Sinn und der Zweck des
Schützenvereins, daß wir uns zu einer unzertrennlichen Gemeinschaft zusammenfinden,
zu einer Gemeinschaft, die fest steht auf dem Boden der Väter, die hoch hält die
Sitten und Gebräuche der Ahnen - zu einer Gemeinschaft, die sich in Freud und
Leid die Hände reicht zu einer unzerreißbaren Kette, die sich aufbaut ein
neues Vaterland, ein Bollwerk des Friedens, ein Vaterland der Ehre und der
Freiheit unter der Führung eines Mannes, den ich zu ehren bitte mit dem Ruf:
Ein Führer - ein Volk - ein Vaterland - Sieg Heil!" Freudig sangen die Anwesenden
im Anschluß an den Heilgruß die Nationalhymne.
Zum Hofstaates gehören: Fr. Kortmann und Hulda Reineke, W. Reineke
und Mina Bödefeld, Willi Bödefeld und Lieschen Reineke, Robert Reineke und
Martha Cordes, Otto Cordes und Käthe Reineke.
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Insignienschützen: Otto Peter (Reichsapfel), W. Hoffmann (Krone),
Bernhard Böhmer (Zepter), Willi Dienstühler (li. Flügel), Hermann Kochskemper (re. Flügel),
Julius Reineke (529. Schuß, 18.28 Uhr, Vogel);
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