1934: Otto Schnippering und Elfriede Schmidt regieren

1956
Süderländer Tageblatt vom 9. Juli 1934

"Otto der Fidele" regiert die Grüne
Elfriede Schmidt ist Königin - Broschen für Königinnen

Plettenberg. Am 8. Juli 1934 stand der Stadtteil "Grüne" im Zeichen des Schützenfestes. Kaum ein Haus des Grüneviertels, das nicht Fahnen- oder Grünschmuck angelegt hatte. Ehrenpforte reihte sich an Ehrenpforte, die zum großen Teil mit Inschriften versehen waren. Neben den Fahnen des Reiches belebten vor allem die Schützenfahnen Grün-Weiß das Straßenbild.
Eine stark besuchte Versammlung am Freitagabend bildete den Auftakt. Am Samstagnachmittag traten die Schützen in einer Stärke von eta 75 Mann an und marschierten unter Vorantritt des Vereinstambourkorps und des Städtischen Orchesters hinauf zum herrlich gelegenen Schießstand auf dem Jägerplätzchen.
Dann gab Majestät "Adolf der Flieger" den ersten Schuß ab. Es folgten alle Majestäten, der Oberst, das Offizierskorps, der Vorstand. Ein starkes Drängen um die Gewehre hub an. Jeder wollte an die Reihe kommen, wollte dem starken Vogel zusetzen. Inzwischen floß manches Glas Helles die durstigen Schützenkehlen hinab, während das Städtische Orchester mit seinen Darbietungen die Stimmung würzte...
Endlich um 18.30 Uhr gelang es dem Schützen Otto Schnippering, den Rest des Vogels von der Stange zu holen. Böller krachten und unter dem Jubel der Schützen wurde der neue König ins Festzelt geleitet.
Der Hofstaat setzt sich wie folgt zusammen: Hofmarschälle A. Schmidt, P. Bergmann, A. Prüß, W. Schnippering, I. Seuthe, E. Reinländer, H. Wurth, W. Kniewel und H. Thomas. Hofdamen sind Frau O. Schnippering, Frau P. Bergmann, Frau A. Prüß, Frau W. Schnippering, Frau I. Seuthe, Frau E. Reinländer, Frau W. Kniewel, Frau E. Bühner und Frau H. Thomas.
Nach einem Dank an das scheidende Königspaar "Adolf den Flieger" und Grete Schmellenkamp für ihr mildes Regiment ließ der Vorsitzende dem König Königsorden und der Königin eine Brosche überreichen.
Der Krönungsakt schloß mit einem allseitigen Hoch auf den Grüner Schützenverein, an das sich der Gesang der Grüner Hymne "Grün, ach grün" anschloß.
In seiner Glückwunschansprache verwies Bürgermeister Dr. Eckler darauf, daß alle Vereine gefordert seien, sich immer mehr in den Dienst der Allgemeinheit des Volkes zu stellen. Wieweit sie dieser Pflicht nachkämen, sei Kriterium ihrer Bewertung.
Bei Konzert, Tanz und guter Laune stieg die Stimmung im Festzelt und der Morgen graute schon im Osten, als es von den letzten verlassen wurde.

Ehrungen: Die früheren Königinnen, denen bisher aufgrund knapper Zeiten nicht gedankt werden konnte, wurden mit einer Brosche bedacht und zwar Elli Groote geb, Hagen, Hedwig Müller geb. Hoffmann, Minna Schweitzer, Paula Müller, Auguste Thomas geb. Kalkühler sowie Friedchen Bergmann.

Insignienschützen: Ernst Selle (Apfel), Felix Stahlhacke (Krone und Zepter), Willi Bergmann (li. Flügel), Otto Schnippering (18.30 Uhr, Vogel mit re. Flügel);


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Chronik des Schützenvereins Grünetal  ©, erstellt durch Horst Hassel,
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