Deutsches Geschlechterbuch
Band 53, Seite 161-199

Geck aus Brunscheid im Sauerlande

vom 16. Jahrhundert bis zum Jahre 1920


Im 16. Jahrhundert werden in der Umgegend von Lüdenscheid genannt

Johann Geck, bis 1573 ev. Prediger zu Neuenrade, Bez. Lüdenscheid
Petrus Geckius, um 1500-1560 ev. Vikar zu Herschede

Auf den kgl. Freigütern bei Lüdenscheid im Sauerlande saß schon im 17. Jahrhundert ein später weitverzweigtes Geschlecht des Namens Geck. Seine Herkunft ist unbekannt. Im 18. Jahrhundert wird es bezeugt zu Ober- und Niederbrunscheid bei Lüdenscheid, auf'm niederen Orde zu Roßmart, zu Brüninghausen, Ober- und Nieder-Klinkenberg, Sonderfeld, Nieder-Stillebeul u. a.. Ein Grabstein auf dem Lüdenscheider Kirchhof enthält die Inschrift, dass ebd. Peter Geck 1608 begraben sei.

Das hier behandelte Geschlecht Geck nahm seinen Ausgang aus Brunscheid in der Pfarrei Lüdenscheid. Dort saß 1636 Peter Geck auf dem kgl. Freigute "da niddere". Ursprünglich dürfte zu Brunscheid nur ein Freigut gewesen sein und zwar das "da niedere". 1636 werden 3 Freigüter zu Brunscheid erwähnt: "da niedern" und "da oben". Von einem dritten Freigut "da middern" werden als dessen älteste Besitzer genannt Geck, Scheffe zu Nieder-Brunscheid und Johann Geck zu Sonderfeld. 1652 war Peter Geck Schätzer zu Brunscheid. Später sagt Johann Geck aus, "es sey von seinen Eltern auf ihn vererbet". Des Letzteren Sohn Caspar Diederich Geck war 1777 dessen Besitzer. "Seye plus minus 1000 Rtlr. wert".

1722 erscheint Johann Peter Geck als Inhaber des kgl. Freigutes "da oben" zu Brunscheid. Eine gerichtliche Pfandverschreibung auf 200 Rtlr. auf das genannte Gut von 1722 für Johann Peter Geck "da niedere" zu Brunscheid, bestätigt den verwandschaftlichen Zusammenhang beider.
1767 war Hermann Reinhard Geck im Besitze des Freigutes da oben, "besitzet auch die Sohlstätte, welche sein Vatter laut Kaufbrief an sich gebracht". Das kgl. Freigut "da oben" hieß 1636 "Evert-Guth". Sein Wert betrug 1756 700 Rtlr.

Aus dem Vorhergehenden, wie auch aus anderen Nachrichten geht hervor, dass auch die Geck zu Brunscheid wie andere dieses Namens an der damaligen Industrie beteiligt waren. So verpflichtete sich zu der Reidemeister- Verordnung 1682 Dietrich Geck, und 1684 und 1692 hatte unter anderen auch Peter Geck zu Brunscheid die Vereidigungsverhandlung der Reidemeister-Versammlung unterschrieben.

Wir finden auch Vertreter dieses Geschlechtes unter den Schöffen. Die beiden Schöffen für das Kirchspiel Lüdenscheid waren z. B. 1756 "Scheffe Geck zu Niedern-Brunscheid und Scheffe Nölle". Möchten auch die übrigen Zweige dieses alten Freibauern- und Scheffen-Geschlechtes sich dem Altenaer Zweig anschließen, dessen Nachkommenschaft hier behandelt wird, und so den Zusammenschluss sämtlicher Angehörigen möglich machen.
Auf dem Gute Ober-Brunscheid sitzt noch heute das Geschlecht Geck (zeitiger Besitzer Ferdinand Geck).

Gerade Stammfolge:
I. Johann Peter Geck * (um 1667), †26.03.1737 Brunscheid (K.-B.Lüdenscheid), kaufte eine Sohlstätte zu Brunscheid; oo mit ? Anna Elise ..., *1668, †10.12.1748 Brunscheid (K.-B. Lüdenscheid).
? Söhne zu ... geboren:
1. Johann Peter, s. II a, Älterer Hauptstamm
2. Johann Diedrich, s. II b, Jüngerer Hauptstamm
3. Hermann Reinhard, *--.10.1702 †08.03.1775 Lüdenscheid, Besitzer der väterlichen Sohlstätte zu Brunscheid; unverm.


Wappen (nachgebildet dem Wappen des Schwäbisch-Haller erbarn Geschlechts Keck, vgl. Alt. Siebmacher Bd. 5 Bl. 261): in Rot ein mit drei schwarzen zunehmenden Halbmonden belegter silberner Schrägrechtsbalken; auf dem Helme mit rechts schwarz-silberner, links rot-silberner Decke ein offener roter Flug, darin beiderseits je ein mit drei schwarzen, nach innen gekehrten Monden belegter, nach innen ansteigender silberner Schrägbalken.

A. Älterer Hauptstamm
II a. Johann Peter Geck, *--.12.1690 †24.03.1767 Lüdenscheid, Gerichts- und Kreisscheffe, auch Ältester im Konsistorio, Besitzer des kgl. Freigutes "da oben" zu Brunscheid an der Verse zu Lüdenscheid, gab 1722 eine Pfandverschreibung in das kgl. Freigut "da oben" für Johann Peter Geck "da niedere" (ebd.); x mit ? Anna Margarete, *1684 †04.01.1738 Brunscheid (K.-B. Lüdenscheid)

Kinder, zu Brunscheid (K.-B. Lüdenscheid) geboren (bei des Vaters Tod waren 6 Kinder erwachsen und verheiratet):
1. (?) Johann Peter, f. III a
2. Maria Gerdruth, *1719
3. Kaspar Dietrich, *1721 †26.03.1729 ebd. (K.-B. Lüdenscheid)
4. Peter Wilhelm, s. III b
5. Anna Maria, *08.03.1729
6. Dietrich Clemens, *05.09.1731
7. Anna Maria Elisabeth, *03.05.1733
8. Hermann Diedrich, *1734
9. Peter Stephan, *28.02.1735
10. Anna Maria Katharina, *1742 †01.03.1762
11. Anna Katharina Margarethe, *07.06.1746 †19.06.1769 Brunscheid (an faulem Fieber), beerd. Lüdenscheid


III a. Johann Peter Geck, *--.07.1717 Brunscheid †09.08.1777 ebd., beerdigt in Lüdenscheid; Scheffe zu Brunscheid; oo mit ...., (†vor 1777)
Sohn zu ... geboren:
1. Kaspar Diedrich, *1752, oo 17.09.1799 mit Anna Christine Brüninghaus

III b. Peter Wilhelm Geck, *25.01.1728 Brunscheid †25.04.1808, übernahm das Gut des Schwiegervaters zu Wigginghausen bei Lüdenscheid, seit 1767 Stahlschmied; oo 01.02.1758 mit Anna Margaretha Wigginghaus, *10.03.1723 †10.08.1787 Wigginghausen.
Kinder, zu Wigginghausen bei Lüdenscheid geboren:
1. Tochter ..., *... †(vor 1808)
2. Tochter ..., *... †...
3. Peter Wilhelm, s. IV a

IV a. Peter Wilhelm Geck, *25.11.1758 Mühlendorf (K.-B. Lüdenscheid) †25.11.1842 Wigginghausen bei Lüdenscheid (an Altersschwäche); Gutbesitzer und Reidemeister ebd.; oo 08.10.1778 mit Anna Marie Katharina Rentrop, *--- †---
Kinder zu --- geboren:
1. Kaspar Dietrich, *28.02.1780 †---
2. Johann Peter Kaspar, *10.01.1782 †---
3. Anna Christine Elisabeth, *22.05.1784 †---
4. Anna Katharina, *07.02.1787 †12.09.1787
5. Kaspar Arnold, s. V a
6. Friedrich Wilhelm, *09.06.1791 †---
7. Johann Dietrich, *17.03.1794 †---
8. August Theodor, *25.03.1797 †---, Begründer der Firma "August Theodor Geck" zu Iserlohn.

V a. Kaspar Arnold Geck, *13.09.1788 Gut Wigginghausen bei Lüdenscheid †23.10.1826 Soest; kgl. preuß. Justizrat, Stadt- und Landgerichts-Direktor ebd.; oo 23.12.1813 Soest mit Dorothea Sybel, *10.04.1786 ebd. †06.10.1848, T. d. Johann Ludolf Florens Sybel, Pfarrer zu Soest.
Kinder, zu Soest geboren:
1. Heinrich *06.10.1814 †1873, Landgerichtsrat zu Verden; unverm.
2. Theodora *06.11.1815 †Schwelm 1911; oo1836 mit Paul Erkenzweig *29.04.1803 †1882, Rittergutsbesitzer zu Fronspert, vordem Pfarrer zu Drechen.
3. Karl, s. VIa, Warsteiner Ast.
4. Julius, s. VIb, Meiningser Ast
5. August, s. VIc, Hagener Ast
6. Ida *24.04.1822 †07.01.1900; oo30.05.1849 mit Albert Sybel *15.05.1816 Münster †24.02.1891, Regierungssekretär ebnd.
7. Emilie *26.12.1823 †22.11.1825
8. Karoline *21.06.1825 †23.04.1826
9. Arnold *05.01.1827 †04.10.1833

1. Warsteiner Ast
VI a. Karl Geck, *24.07.1817 Soest †22.05.1897 Warstein, ev. Pfarrer ebd., 1839 Student zu Bonn a. Rh. (Bonner Westfale); oo Soest mit Berta Pullem, *19.06.1819 †21.06.1893 Warstein
Kinder, zu Warstein geboren:
1. Emma *24.06.1850, oo25.05.1875 mit Alexis Kopp *.... †03.11.1920, Forstmeister zu Falkenhain bei . . .
2. Alexander *23.11.1851 †06.08.1925 Berlin, Dr. jur., kgl. preuß. Justizrat, Rechtsanwalt und Monat ebnd., wohnte NO, Landsberger Str. 7; oo1881 mit Bertha Schwenzer *....
3. Angelika *07.08.1852 †17.09.1918; oo29.05.1881 mit Ludwig Plate *.... †1898, Amtsrichter zu Halle i. W.
4. Berta *15.04.1863 , lebt zu ...; unverm.

2. Meiningser Ast
VI b. Julius Geck, *15.11.1818 Soest †28.07.1890 Meiningsen bei Soest; Pfarrer ebd., 1839 Student zu Bonn a. Rh. (Bonner Westfale); oo 30.06.1853 mit Marie Beyer, *03.06.1830 †06.11.1908, T. d. Dr. med. Beyer, Kreisphysikus zu Soest.

3. Hagener Ast

B. Jüngerer Hauptstamm