Quelle: Historie der Stadt und des Amtes Plettenberg, J. D. von Steinen, 1755, Nachdruck 1979 Martin Zimmer, Stadtarchiv Plettenberg, S. 511-518

Geschlechtsnachricht
Von denen
von Brüninghaus

Die v. Brüninghaus, welche zuletzt in Hamm gewohnet haben, sind von einem alten und Edlen Stam entsprossen, und hat Henrich v. Hövel nicht ohne Grund geschrieben: Brüninghaus Nobilis & Antiqua Familia.

Es ist zwar meines Wissens das Wapen, so wie es Tab. LXIII. Num. 3. zu sehen ist (*Ich habe das Wapen auch gefunden, daß im silbern Schild ein roth Kreuz mit goldenen Muscheln war, und zu Dortmund finde zwar die 5 Muscheln kreuzweise gesetzet, aber in keinem Kreuz), bey unsern Graffschaft Mark- und Westphälischen Rittercollegien nicht beschworen, und solches vermuthlich aus der Ursache, weil dis Geschlecht zu der Zeit, da die Aufschwörungen eingeführet worden sind, auf keinen Rittergütern, sondern in Städten gewohnet, ja gar nachhero seinen Glanz durch ungleiche Heyrathen verdunkelt hat; dem aber ungeachtet bleibet dasselbe von seinem ersten Ursprunge an, wie noch, ein Rittermäßig Geschlecht und das Wapen ein adlich Wapen.

Dis einzige kan davon ein sattsamer Beweis seyn. Im Jahre 1419 und 1426 machten NB. die Ritterschaft und Städte der Graffschaft Mark einen Verbund, welcher von beyderseits versiegelt wurde. In beyden Briefen, welche ich in Original besitze, stehen Henrich Brüninghaus als ein Ritter mit, und hat 1419 und 1426 das Siegel gebrauchet, wie Tab. XLVIII. Num. 2. zu sehen ist. Sollte er aber wol zu der als ein Ritter seyn angenommen worden, wo er keiner gewesen wäre?

Woher dieses Geschlecht seinen Ursprung habe, kan ich nicht gewis sagen, indem mehr Oerter und Rittersitze dieses Namens in der Graffschaft Mark anzutreffen sind. Nach einiger Vermuthung hat ihnen die Bauerschaft Brüninghausen oder Brüningsen im Amt Hamm, nach anderer Meinung das Brüninghausen im Amt Nienrade (und dieses ist auch meine Meinung) den Namen gegeben; noch andere holen sie von dem Brüninghausen im Amt Hoerde her. Ich kan wegen Mangel der Nachrichten die Sache nicht entscheiden. So kan ich auch aus eben der Ursache kein volständig Geschlechtsregister liefern, folgendes aber mittheilen:

Ueberhaupt finde ich, daß zu demselben gehören:
*1200 Henrich Brüninckhusen war Patron der Kirche zu Medebach (Stangenfol. An. Circ. West. L.III. v. [p.?] 340.)
1278 Wernher de Brüninchusen, Zeuge zu Elsey.
1350 Herman und Wyllyke van Brünynchusen Bruder (Arch. Neuhoff)
1361 Milm. v. Brüninghausen lehnt Geld von den Gebrüdern Strünkede.
Diese ob sie zu obigen gehören, weiß ich nicht, weil ich die Siegel nicht gefunden habe. Wenn aber D. Mülherr schreibt: 1346. 47. Henrich de Brüninckhusen zu Brüninckhusen, nunc fedes Rombergii, Weiset das Siegel deutlich, daß er einer v. Overhaus gewesen ist, den Namen aber vom Hause angenommen hat.
1317 Johan Brüninghaus.
1351 Wenmar, Menrick, Johan und Henrich v. Brüninchüs, Bruder und ihre Schwester Felicitas, theilen die Güter. (Ar. Reck)
Insonderheit ist mir folgende geschlechttafel zu Händen gekommen:
I. Albert Brüninghaus. 1375. 95. Gem[ahlin]. Christin v. Heringen, Davon:
a. Gert
b. Henrich. Dieser und seine Gemahlin Styne wohnen zu Sölde und tragen die Königshove daselbst von dem Grafen Wilhelm von Limburg zu Lehn, welche sie 1431 an Diederich v. dem Vittinghove gen. Nortkercke verkaufen: 1419 und 1426 versiegelt er die obbesagte Rittervereinigung. Ob er Kinder nachgelassen habe, davon finde ich nichts verzeichnet.
II. Gert Brüninghaus, 1388
Gem[ahlin]. Alheid Mülhorst, (sie heyrathet zum andern mahl Bitter v. Hemmerde gen. Velekow und lebte noch 1499). Davon:
a. Albert
b. Gert
c. Diederich
d. Elske
III. Albert Brüninghaus, Gem[ahlin]. N. v. Arthus. Davon:
a. Gert
b. Henrich
c. Alheid
IV. Gert Brüninghaus, Gem[ahlin]. 1458. Bate, [Tochter von] Henrich v. Ulenbrock und N. v. Hiesfeld, tr. Davon:
a. Gert
b. Albert
c. Henrich
d. Alheid, Fr. Rolef Vollenspeet.
e. Carda, Fr. 1495 Johan Röddinghaus. †1504.
f. Elske
g. Enneke
h. Heseke
V. Henrich Brüninghaus, g. 1471. Gem[ahlin]. 1496. Anna, [Tochter von] Rötger Brechte und Clara von Büren (mit den Mohrenköpfen) tr., Davon:
a. Gert, g. 1498, 25. Nov.
b. Albert
c. Franz, g. 1502
d. Rötger, g. 1506
e. Anna, g. 1496
f. Carda, g. 1499. †1563
g. Clara, g. 1503
h. Anna, g. 1504. Fr. 1525 Bonaventura Droven, welcher 1553 seiner ein[z]igen Tochter in die Ewigkeit gefolget ist. Sie †1559. 23. Dec.
i. und k. Margret und Georgina, Zwillinge, g. 1509. Sind 1510 gestorben.
VI. Albert Brüninghaus, Erbgesessener zu Hamm. g. 1500 †1582. Gem[ahlin]. 1528 Elisabeth, [Tochter von] Andres v. Röddinghaus und Alheid zur Borg. tr. †1586. 2. Apr. im 84 Jahre ihres Alters. Davon:
a. Henrich
b. Bonaventura, g. 1535 (anderswo findet sich 1534). Er hat sich zweimal vermählet mit 1. am 12. Juni 1571 mit Anna Clod, davon keine Kinder, 2. 1584 mit Elisabeth Münstermann. (Catrin, Fr. Johan v. Büttel. Albert starb unvermählt. Elisabeth Fr. Diederich v. Büttel)
c. Albert †, starb auf Reisen.
d. Diederich ist in England ohne Kinder gestorben.
e. Anna, Priorin im Kloster Kentrop, †10.02.1582.
f. Hertlief, g. 1533. Fr. Evert v. Eberswin. †08.08.1581
g. Jaspara, g. 1538. Fr. 29.09.1561 Meinhard Deitert. †05.03.1586
h. Clara, geistlich zu Kentrop †14.04.1614.
VII. Henrich Brüninghaus, Bürgermeister zu Hamm, g. 1532 †11.06.1612.

IV. Theil
Gem. 1560 Anna v. Rymsdyck zu Sien aus Geldern. †25. Febr. 1596, alt 62 Jahr. Davon:
a. Albert †05.07.1576
b. Henrich, g. 11. Jul. 1562 †08.12.1565
c. Bonaventura, g. 1562 †1563
d. Bonaventura
e. Johan, g. 15. Apr. 1569 †12.05.1571
f. Henrich, g. 11. May 1571, Gem. 05.03.1602 Maria, [Tochter von] Herman v. Lemgow und Anna Fürstenberg, tr. Erbin zu Dickhaus.


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