Quelle: WR Plettenberg vom 08.10.2008

Unternehmen Wehr vor zehn Jahren gegründet - Heute im modernen Bus durch ganz Europa
Kunde sieht: "Wir sind viel auf Achse"


Ai-Lan Na-Schlütter

Plettenberg. Bei der Existenzgründung wurde kein Gedanke an ein Jubiläum verschwendet. Nun feierte Adolf Wehr zumindest schon einen „runden” Geburtstag als selbstständiger Busunternehmer. Im Wehrschen Busdepot an der Scharnhorststraße wurde am Samstag zusammen mit seiner Frau Ellen, seiner Familie und vielen seiner Kunden auf das 10-jährige Bestehen des Reisebetriebs von Adolf Wehr angestoßen.

Vor 10 Jahren stand der heute 65-Jährige vor der Frage, wie es beruflich weitergehen soll. Nach 13 Jahren als angestellter Busfahrer tätig, nahm er seinen Mut zusammen und gründete mit Unterstützung seiner Ehefrau seine eigene Firma.

Für rund ein Jahr musste Wehr abends und an Wochenenden noch einmal die Schulbank drücken. An der Verkehrsfachschule mussten spezielle, für Busunternehmer relevante Fächer belegt werden. Anschließend bestand der agile Mittfünfziger die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Nachdem ein Konzept erstellt war und die Finanzierung stand, rollte das Unternehmen Wehr an – im wahrsten Sinne des Wortes.

„Es waren schöne Jahre. Im kleinen Rahmen haben wir das getan, was wir schaffen und können”, bilanziert Wehr heute. Angesprochen auf seinen Mut, ein Reisebusunternehmen zu gründen, als viele andere in Plettenberg und Umgebung ihre Firmen schlossen, sagt er: „Natürlich ist es sehr viel und andauernde Arbeit. Der Kunde sieht: Wir sind viel auf Achse. Was er nicht sieht, ist die Arbeit hinter den Kulissen. Angebote müssen hereingeholt und verglichen werden. Man muss am Ball bleiben, um Angebote zu präsentieren, wie sie von der Kundschaft bevorzugt werden. Die Büroarbeit ist vielfältig, aber unsere Tochter Sandra geht uns dabei zur Hand.”

Bei der Betriebsgründung habe er keineswegs bei Null angefangen. „Durch unsere Mitgliedschaft in der AWO und viele Freunde hatten wir bereits im Vorfeld einige Hintergrundaufträge. Unsere Freunde meinten, sie würden warten, bis wir soweit wären, um dann mit uns zu fahren”, schildert der Busfahrer aus Leidenschaft.

Zu Beginn unternahm man kleinere Ausflugsfahrten und beschränkte sich in den ersten beiden Jahren auf Touren im Inland. Später kamen Mehrtagesfahrten hinzu, erst im In-, später auch ins Ausland. Bei ständig steigender Nachfrage beschloss Adolf Wehr, ein eigenes Programm aufzusetzen, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Die Kundschaft dankt es ihm mit Treue.

Inzwischen ist der moderne Komfort-Reisebus in halb Europa unterwegs. 410 PS auf drei Achsen bewegen die Gäste sicher ans Ziel. Am Lenkrad der Chef selbst, im Bus seine Frau Ellen, zuständig für die persönliche Betreuung der Gäste. Für Flugreisen gibt es durch Verknüpfung mit anderen Busunternehmen auch Flughafentransfers.


Ellen und Adolf Wehr wagten vor 10 Jahren den Schritt in die Selbständigkeit. (Foto: Na-Schlütter)


zurück