Quelle: WR Plettenberg vom 29.04.2005

Sparkasse erstrahlt im richtigen Licht


Wirklich gelungen ist die Beleuchtung des Sparkassengebäudes im Rahmen der Aktion "Lichtpunkte". (WR-Bild: Osowski)

Plettenberg. In neuem nächtlichen Glanz erstrahlt seit Donnerstagabend offiziell das Sparkassengebäude Am Umlauf. In Zusammenarbeit mit der Aktion "Lichtpunkte" des Stadtmarketings Plettenberg hat die Vereinigte Sparkasse eine Gebäudebeleuchtung installieren lassen.

Die Fassadenbeleuchtung besteht aus vier Komponenten. Zum einen wird die Gebäudefläche von 13 in die Lauffläche des Gehweges eingebauten Leuchten angestrahlt, die das Gebäude bis zur Höhe des 1. Obergeschosses betonen. Auf dem Gebäudevorsprung des Obergeschosses zum Umlauf hin wurde eine Lichtleiste installiert, die einen besonderen Akzent auf das Pultdach des Neubaus setzt.

Weiter sind auf dem Vordach der alten Stadtbücherei drei Scheinwerfer installiert, die die drei Stockwerke anstrahlen.

Etwas Besonderes hingegen kann der Bürger am Altbau der Sparkasse in den Abendstunden sehen. Die Fensterlaibungen dieses Gebäudeteils werden mit neuartigen Leuchtdioden - die zu Lichtleisten gebündelt sind - angestrahlt. Hierbei werden die Akzente des Gebäudes besonders in Szene gesetzt.

Am Donnerstag war nun nach mehreren Probebeleuchtungen die offizielle Inbetriebnahme, zu der neben Vertretern der Sparkasse und des Stadtmarketings auch die ausführenden heimischen Firmen zugegen waren. Allesamt waren sehr zufrieden, die Sparkasse nun von außen im richtigen Licht erscheinen lassen zu können.


Quelle: WR Plettenberg vom 23.07.2004

Sparkasse feiert heute 150. Jubiläum

Plettenberg. (jam) Am heutigen Samstag blickt die Sparkasse in der Vier-Täler-Stadt auf ihre 150-jährige Geschichte zurück.

Im Jahre 1854 genehmigte der Oberpräsident der Provinz Westfalen in Münster die erste Sparkassensatzung für Plettenberg, nachdem bereits im Jahre 1841 der Regierungspräsident zu Arnsberg den damaligen Magistrat der Stadt Plettenberg zur Gründung einer Sparkasse aufgefordert hatte.

Auf eine große Feier wird verzichtet. "Wenn das Geschäftsergebnis gut ausfällt, werden wir stattdessen im Jahre 2005 die Spendenbeträge für Vereine und Verbände erhöhen", kündigte Sparkassenvorstand Robert Lützenkirchen gestern an. Allerdings erhalten die Kunden in der auch samstags geöffneten Hauptstelle am Umlauf heute jeweils ein kleines Präsent überreicht.

Für das inzwischen nach der Fusion mit den Sparkassen der Nachbarstädte zur Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis gewandelte Institut ist das Jubiläum des Plettenberger "Stammsitzes" freilich kein Grund, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen. Dafür bereiten die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu viel Kopfzerbrechen.

Denn die gegenüber der Politik nachdrücklich erhobene Forderung der Großbanken, die bisher öffentlich-rechtlich organisierten und an die Trägerschaft der Kommunen gebundenen Sparkassen käuflich zu machen, würde nach Einschätzung von Lützenkirchen auf lange Sicht das Ende der traditionell dem regionalen Mittelstand verpflichteten Sparkassen und Genossenschaftsbanken bedeuten. Aufgrund ihrer öffentlichen Rechtsform sind Sparkassen nicht gezwungen, nur die Interessen einer begrenzten Zahl von Aktionären durch möglichst hohe und kurzfristige Renditen zu befriedigen. Sie müssen in ihrer Geschäftspolitik immer auch die längerfristige regionalwirtschaftliche Entwicklung bedenken.

Zwar seien die deutschen Sparkassen in ihrer Gesamtheit zu kapitalstark, als dass sie alle auf einmal "geschluckt" werden könnten. "Die Strategie würde so aussehen, dass zunächst einige große Sparkassen von zentraler Bedeutung aufgekauft würden", befürchtet Lützenkirchen. Dies würde den Rest der regional miteinander verbundenen Sparkassen auf Dauer so schwächen, dass sie später zu einer leichten Übernahmebeute würden. Alle müssten sich angesichts gewandelter Gegebenheiten verändern -"aber nicht so, dass es an die Substanz geht", sagte Lützenkirchen. (Weiterer Bericht 4. Lokalseite)


Quelle: Plettenberg, Industriestadt im Märkischen Sauerland, 1962, S.204/205; 1 Skizze, 4 Fotos

Stadtsparkasse Plettenberg

Anfang des Jahres 1854 faßte die Stadt Plettenberg den Plan, der schon 1841 vom Regierungspräsidenten in Arnsberg angeregt worden war, eine Sparkasse zu gründen. In einer gemeinsamen Sitzung des Magistrats und des Gemeinderates wurde am 22. April 1854 die Gründung der Sparkasse und ihre Satzungen beschlossen, die dann am 24. Juli 1854 von dem Oberpräsidenten von Westfalen genehmigt wurden, so daß dieser Tag der Gründungstag der Stadtsparkasse Plettenberg ist.

Die Kasse war vorläufig nur für kleine Sparer gedacht, denn die Höchsteinlage durfte 50 Thaler nicht überschreiten. Zum Rendanten der Sparkasse wurde Wilhelm Kissing bestellt, in dessen Haus an der Ecke Königstraße sich auch die erste Geschäftsstelle von 1854 bis 1893 befand. Die Schalter der neuen Sparkasse öffneten sich erstmalig am 15. November 1854, nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren.

Die Einrichtung der Sparkasse fand in der Bürgerschaft anfangs keinen Anklang, und es wurden keine Einlagen gemacht. Allmählich nur fand die Sparkasse mehr und mehr das Zutrauen der Bevölkerung. Im Jahre 1860 betrug der Einlagenbestand bereits über 15.000 Thaler und stieg bis 1870 auf über 70.000 Thaler. Von 1875 ab wurde die Geldbezeichnung von Thaler, Silbergroschen und Pfennig in Mark und Pfennig umgeändert. Die Entwicklung der Sparkasse verlief weiterhin sehr günstig. 1900 betrug der Einlagenbestand bereits über 2 Millionen Mark.

Im Jahre 1905 wurde die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie die Annahme von offenen Depots genehmigt. 1906 wurden erstmalig Stahlschrankfächer an die Kundschaft vermietet. 1913 erhielten die Sparkassen die Genehmigung zum An- und Verkauf von Effekten für fremde Rechnung. Im Jahre 1914 wurde der Scheck- und Giroverkehr genehmigt und eingeführt. Bis zu diesem Jahre hatten die Spareinlagen die gewaltige Höhe von über 8 Millionen Mark erreicht.

Trotz gewisser kriegsbedingter Schwierigkeiten wurde mit 10.500.000,- Mark während des 1. Weltkrieges der höchste Einlagenstand erreicht. Das Ausleihgeschäft lag in den Jahren 1914 - 1923 allerdings fast still. Nach den schweren Kriegsjahren folgte die Inflationszeit, die Zeit der Millionen, Milliarden und Billionen. Zum Schluß der Inflation erreichten die Spareinlagen abgerundet die astronomische Zahl von über vier Drillionen Mark. Die Zahlen, die aus der Umstellung: 1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark hervorgingen, zeigten, wie verheerend die Inflation gewirkt hatte. Ganze 4.851 Rentenmark konnten als Spareinlagen in das Jahr 1924 übernommen werden.

Dann begann der Weg des Wiederaufstiegs. Als ihre Hauptaufgabe sah die Sparkasse es an, den Sparsinn in der Bevölkerung wieder zu wecken, alle brach liegenden Kapitalien zu sammeln und diese der geldarmen Wirtschaft in Form von Darlehen und Hypotheken wieder zuzuführen. Sparwerbewochen wurden abgehalten und Ende 1924 betrugen die Spareinlagen bereits wieder 127.525,- RM, und die Zahl der neu ausgegebenen Sparbücher stellte sich auf 401 Stück.

Auch die nächsten Jahre brachten trotz schwerer Wirtschaftskrisen einen bedeutenden Zuwachs an Spareinlagen und Sparkonten. Die Ausgabe von Spardosen, Spargeschenkgutscheinen an Neugeborene und die Einführung des Schulsparens förderte den Sparsinn, und so erhöhten sich jährlich die Spareinlagen und die Zahl der Sparbücher. Doch blieb die Sparkasse währen der Zeit der Arbeitslosigkeit, des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der Konkurse in den Jahren 1924/1925 auch nicht von Verlusten verschont.

Das Jahr 1926 brachte dann aber eine Beruhigung in der deutschen Wirtschaft, die die Grundlage für eine Konjunktur schuf, die sich besonders im Jahre 1927 auswirkte. Die Arbeitslosigkeit war verschwunden, und die Fabriken waren voll beschäftigt. Bei der Sparkasse macht sich die Konjunktur durch erhöhte Einlagen und gesteigerte Umsätze bemerkbar.

In der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juni 1928 wurde die Einführung der für alle preußischen Sparkassen maßgebenden neuen Mustersatzung beschlossen, welche am 20. Juni 1928 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen genehmigt wurde. Hiermit ist die gesetzmäßige Grundlage für alle zulässigen Geschäfte einer modernen öffentlichen Sparkasse geschaffen.

Die Verluste der Jahre 1924/25 waren bald überwunden, und der Gesamtumsatz stieg vom Jahre 1924 von rund 28 Millionen auf rund 83 Millionen Mark im Jahre 1928. Selbst in den Krisenjahren 1929/30 war die Entwicklung zufriedenstellend. Sogar das größte Krisenjahr 1931 brachte noch einen Spareinlagenzuwachs von 10.000,- R-Mark und auch 1932 blieb wenigstens die Rentabilität der Kasse erhalten.

Nach dem politischen Umschwung im Jahre 1933 änderten sich die Verhältnisse auf dem Kapital- und Geldmarkt grundlegend. Auch in der Plettenberger Wirtschaft machte sich eine spürbare Belebung bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen sank laufend, und die Geschäftstätigkeit bei unserer Kasse nahm außerordentlich zu. Im Jahre 1937 wurde die Maschinenbuchhaltung eingerichtet, und schon 1941 mußte eine zweite Conti-Buchungsmaschine in Betrieb genommen werden, da in diesem Jahre die Amtssparkasse Plettenberg übernommen wurde. Diese Kasse des Amtes Plettenberg, das 1941 in die Stadt eingemeindet wurde, war 1883 gegründet worden und wird nach der Zusammenlegung als Hauptzweigstelle weitergeführt. Die Bezeichnung Stadt-Sparkasse zu Plettenberg wird ebenfalls im Jahre 1941 in Stadtsparkasse Plettenberg geändert.

Der Geschäftsbetrieb bei der Sparkasse nahm Ende der 30er Jahre laufend weiter zu, da die Plettenberger Wirtschaft in hoher Blüte stand. Selbst in den Kriegsjahren von 1939 - 1945 nahmen die Einlagen weiter zu. Erst in den letzten Wochen des Krieges kam es zu größeren Abhebungen. Diese Beträge flossen aber schon bald zurück. Die Zeit bis zur Währungsreform brachte dann allerdings eine Verminderung der Spareinlagen, während sich die Giroeinlagen erhöhten. Die Sorge um die Entwertung des Geldes war der Grund für die Abhebung der Ersparnisse, und es setzte eine Flucht in Sachwerte ein. Neuausleihungen wurden von 1946 bis zur Währungsreform kaum noch vorgenommen.


Der Sparkassen-Neubau am Umlauf im Jahre 1958. Links die Pestalozzischule mit dem Jugendheim, dahinter die Firma Brandhoff/damals Fa. R. & K. Arens.


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