Quelle: Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid, Archiv für Deutsche Heimatpflege GmbH, Köln, 1971, S. 456-457

Ernst Schwarz GmbH - Gabelfabrik

Aus der im Jahre 1874 gegründeten Kleineisenwarenfabrik entwickelte sich nach Aufteilung des ursprünglichen Fertigungsprogramms und nach Angliederung eines Sägewerkes und holzverarbeitenden Betriebes im Schwarzwald die Gabel- und Stielfabrik.

Durch rechtzeitige Entwicklung und Ausnutzung moderner Fertigungsverfahren konnte jederzeit der für den internationalen Wettbewerb notwendige hohe Leistungsstand gesichert werden. So gehörte die Firma Ernst Schwarz zu einem der ersten Plettenberger Betriebe, welcher die Umstellung von Koks und Kohle auf Ferngas als Energiequelle vornahm.


Von besonderer Bedeutung erwies sich die Entwicklung und Einführung eines völlig neuen Schmiedeverfahrens für unterschiedliche Zinkenprofile. Die erste Spezialwalze zum Zinkenwalzen wurde im Plettenberger Betrieb an der Bahnhofstraße gebaut und damit eine Fertigungsmethode entwickelt, die Anfang 1970 in Europa allgemein üblich war.
Nach wie vor stellt die Herstellung von Gabeln und Zinkenhacken hohe Anforderungen an das Können geschulter Facharbeiter. Alle Gabeln, ob mit zwei oder mit 12 Zinken, werden aus einem Stück angefertigt, jeder Zinken einzeln gewalzt. So durchläuft zum Beispiel eine Dunggabel mit vier Zinken 16 verschiedene Arbeitsgänge. Die im Grunde noch immer handwerkliche, durch moderne Maschinen allerdings erleichterte Fertigungsmethode hat dazu geführt, daß nur noch wenige Betrieb ein geschlossenes Programm anbieten können und dadurch international wettbewerbsfähig sind.


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