Geschäft Schuster feiert 100jähriges Jubiläum
Seit 1878 am gleichen Standort in der Wilhelmstraße Plettenberg. Vor genau 100 Jahren gründete Herr Friedrich-Wilhelm Schuster, ein gebürtiger Wuppertaler, in der Wilhelmstraße ein Tabakwarengeschäft und einen Frisiersalon. Damals wurde aber auch "ambulant" das Haar gekürzt. Außerdem war der Firmengründer noch als Fleischbeschauer tätig. Das damalige Domizil in der Wilhelmstraße befand sich an der gleichen Stelle, an der sich auch heute noch die Geschäftsräume befinden. Im Jahre 1909 wurde nach dem Abbruch des Gründerhauses der jetzt zwischen Odenkirchen und Hartmann stehende Neubau bezogen. Neben dem Verkauf von Tabak und dem Haareschneiden wurden nun noch Parfümerien ins Angebot aufgenommen. Nach dem Ersten Weltkrieg waren Arbeitskräfte knapp, so daß neben dem Sohn des Firmengründers, Willi Schuster, der das Geschäft übernommen hatte, auch dessen Ehefrau Hedwig aushelfen mußte. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges war es wieder Hedwig Schuster, die durch den Verkauf von Parfümerien das Geschäft bis zur Rückkehr von Willi Schuster aufrecht erhielt. Vor knapp 30 Jahren übernahm mit Karl-Heinz Schuster - dem jetzigen Geschäftsinhaber - die dritte Generation das Ladengeschäft. Auch heute noch werden für die Kundschaft Tabakwaren geführt. Als Überbleibsel der langjährigen Firmengeschichte steht deshalb auch im Telefonbuch hinter dem Namen Schuster: Tabakwaren. Vor genau 20 Jahren wurde der bestehende Herrensalon um einen Damensalon erweitert. Auch in diesem Fall war die Ehefrau, Edith Schuster, an der Erweiterung des Geschäftes beteiligt. In den 100 Jahren des Bestehens war das Friseurgeschäft Schuster allen Höhen und Tiefen des Geschäftslebens gewachsen. Durch die Sanierung der Altstadt kommt nun erneut eine schwere Belastungsprobe auf die Familie Schuster zu. Bekanntlich sollen die Häuser Odenkirchen, Schuster, Hartmann der Querverbindung Offenbornstraße - Wilhelmstraße weichen. Für die vierte Generation, Sohn Michael Schuster bestand 1972 seine Meisterprüfung und führt heute den Damensalon, muß dann ein neues Domizil gefunden werden. Wer die Schusters kennt, hier ist besonders die zahlreiche und über viele Jahre hinweg treue Stammkundschaft angesprochen, weiß, daß dieses schwierige Problem gemeistert wird. Zum seltenen hundertjährigen Geschäftsjubiläum gratuliert die Heimatzeitung ganz besonders herzlich. HH
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 25.03.1978 - Autor: Horst Hassel |