Quelle: WR vom 30.05.2006
"Unser Kapital sind die Mitarbeiter"
Plettenberg. (HH) Firmenchef Paul Jürgen Lubas (Elektro Schulte + Lubas) begrüßte gestern Bürgermeister Klaus Müller in seinem Hause. Der kam zum "Tag des Ausbildungsplatzes" mit Monika Gawron (Berufsberaterin Arbeitsagentur), um sich einmal einen Handwerksbetrieb zeigen zu lassen.
Paul Jürgen Lubas nutzte die Gelegenheit, um sein erfolgreiches Modell der Ausbildung vorzustellen, das er u.a. auf folgenden Nenner brachte: "Unser Kapital sind unsere Mitarbeiter. Und die sollen morgens mit Lust und Laune zur Arbeit gehen und dort ihr Wissen einsetzen können." Und dann fügte er hinzu: "Für Geld kann man ja angeblich alles kriegen, aber nicht gute Mitarbeiter." Die werden bei Schulte + Lubas jedenfalls ständig geschult und weitergebildet.
Bürgermeister Müller musste Lubas gestern nicht zur Ausbildung motivieren. Seit Paul Jürgen Lubas den Betrieb im Jahre 1981 übernommen hat, wurde ausgebildet. Zur Zeit sind 25 Mitarbeiter beschäftigt, darunter neun Meister, ein Techniker, und ein Ingenieur in Ausbildung. Die Fluktuation geht gegen Null. "Es macht Spaß auszubilden", sagt Jürgen Lubas.
Wie er das macht, erläutert er Monika Gawron und Klaus Müller. Praktika schaffen den ersten Kontakt. Von drei Praktikanten sei erfahrungsgemäß einer zur Ausbildung geeignet. Ein Gespräch mit dem Schulleiter und einem Lehrer sowie dem Berufsbildungszentrum in Lüdenscheid ("Schließlich müssen die sich auch dreieinhalb Jahre mit ihm beschäftigen") folgen. "Die Ausbildungsfähigkeit hat insgesamt nachgelassen", stellte der Bürgermeister fest. P. Jürgen Lubas bestätigte das.
Quelle: WR vom 31.05.2006
Leitbild: "Fördern und Fordern"
Plettenberg. Ausgerechnet der Firma Schulte + Lubas zum "Tag der Ausbildung" einen Besuch abzustatten, um den Firmenchef zu mehr Ausbildung zu motivieren, hieß in diesem Fall "Eulen nach Athen tragen": In 25 Jahren hat Paul Jürgen Lubas mehr als 50 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet, hat immer drei Lehrlinge im Unternehmen.
Gemessen an der Art und Weise, wie landläufig ausgebildet wird, konnten Bürgermeister Klaus Müller und Berufsberaterin Monika Gawron im Betrieb von Paul Jürgen Lubas viel lernen. Das beginnt bei der Auswahl der Praktikanten, die am Samstag vor ihrem ersten Praktikantentag erscheinen, um in einer Vorbesprechung etwas über Arbeitssicherheit zu erfahren. "Wir arbeiten mit Strom, da ist Sicherheit oberstes Gebot!" erläutert Jürgen Lubas.
Jeder Praktikant bekommt einen 500 Euro teuren Werkzeugkoffer (mit Auflistung der Kosten der Wiederbeschaffung von "verschlurtem" Werkzeug), wie ihn alle Mitarbeiter haben, und Arbeitskleidung ausgehändigt. Den Praktikanten und Lehrlingen (jeder Lehrling bekommt zu Beginn der Ausbildung automatisch einen Laptop) werden auch Grundregeln wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnung nahe gebracht. Schließlich zählt beim Kunden nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch die Art des Auftretens und die Kompetenz. Dabei wird sogar an geputzte Schuhe gedacht - eigens dafür steht eine Schuhputzmaschine im Unternehmen an der Uhlandstraße.
"Fördern und Fordern" heißt das Leitbild. Alle jemals Ausgebildeten sind heute in Arbeit. Der erste "Azubi" von Dipl.-Ing. Lubas arbeitet heute in Hamburg beim Forschungslabor Desy, dem Deutschen Elektronen-Synchroton, ein anderer Ex-Azubi hat seinen Doktor gemacht und arbeitet bei der Flugsicherung in Frankfurt.
In den letzten Jahren hat Elektro Schulte Lubas (ESL) nicht nur durch stetige Weiterbildung das Wissen der Mitarbeiter der technischen Entwicklung angepasst. Für die fast ausschließlich Plettenberger Privat- und Industriekunden hat man einen Notdienst aufgebaut mit neun Mitarbeitern. Die sind rund um die Uhr einsatzbereit, um die Produktion in den Betrieben auch nachts oder an Sonn- und Feiertagen zu sichern. Ob Glasfaserkabel verlegt und geschweißt, Netzwerktechnik, Computertechnologie betreut, Maschinensteuerungen programmiert oder Elektroinstallationen repariert werden müssen.
Quelle: Amtsgericht Iserlohn, Handelsregister
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