Quelle: WR Plettenberg vom 24.09.2004

Ratzke Bau steht vor dem Aus

Plettenberg. (rol) Am Donnerstag wurde das Insolvenzverfahren gegen die Firma Ratzke Bau beim Amtsgericht Hagen eröffnet. Damit scheinen die Rettungsversuche gescheitert zu sein. Insolvenzverwalter Dirk Andres hatte nach der Anmeldung beim Amtsgericht am 18. August noch gehofft, das Unternehmen mit Mitarbeiterreduzierung retten zu können. Schon damals machte ihm aber die fehlende Auftragsdecke des Plettenberger Bauunternehmens Sorgen.


Quelle: WR Plettenberg vom 18.08.2004

Ratzke Bau arbeitet weiter

Plettenberg. (rol) Bei der Firma Ratzke Bau wird zunächst weiter gearbeitet. Dieses schlug gestern Morgen Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres bei einer Versammlung des in Insolvenz geratenen Unternehmens den Mitarbeitern vor. Eine Bank finanziert die Gehälter von Juli bis September vor und bekommt die Summe samt Zinsen aus dem Insolvenzgeld zurückgezahlt.

Damit soll der Versuch gestartet werden, das Unternehmen zu retten. Außerdem wirkt sich die Erledigung der Aufträge insgesamt massesteigernd aus. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", geht Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres die Sache recht positiv an. Er hofft, das Unternehmen retten zu können, allerdings würde dies, wie immer in diesen Fällen, mit einem Personalabbau einhergehen.

Bernd Hasse, Gewerkschaftssekretär der IG Bau in Hagen, rät zudem zur Wahl eines Betriebsrates in der verbleibenden Zeit, damit zum Abschluss der Dreimonatsfrist auch ein Insolvenz-Sozialplan erstellt werden kann. Er war nicht bei der Versammlung vertreten, da nur sehr wenige Mitarbeiter gewerkschaftlich organisiert sind.


Quelle: WR Plettenberg vom 16.08.2004

Ratzke Bau hat Insolvenz angemeldet

Von Roland Krahl

Plettenberg. Ein traditionsreiches mittelständiges Unternehmen, das 1955 gegründet wurde, hat Insolvenz angemeldet. Gestern musste Ulrich Ratzke, Geschäftsführer der Ratzke Bau GmbH , den schwerem Gang zum Amtsgericht Hagen gehen.

"Das geht mir schon ziemlich nahe", so Ulrich Ratzke, dessen Gesellschaft Unterm Knebel 9 seinen Sitz hat. Hauptgrund der Insolvenzanmeldung war, so Ratzke, dass ein großer Investor nicht gezahlt hat. Bis zuletzt hatte er Hoffnung, doch die Summe blieb aus. Die Löhne für Juli konnten nicht gezahlt werden.

"Nach dem Insolvenzrecht blieb mir da nur der Gang zum Amtsgericht übrig", so Ratzke im Gespräch mit der WR. Seine Mitarbeiter wurden alle bereits in der vergangenen Woche informiert. Diejenigen, die sich im Urlaub befinden wurden angerufen. Insgesamt, mit Büropersonal, sind 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen.

Das Unternehmen, das 1955 von Manfred Ratzke gegründet wurde, entwickelte sich von einem kleinen Bauhandwerksbetrieb schnell zu einem mittelständischen Bauunternehmen, dass in der Blütezeit bis zu 60 Mitarbeiter beschäftigte. Die schlechte bauwirtschaftliche Lage der vergangenen Jahre machte aber auch dem heimischen Unternehmen arg zu schaffen. Das Preisniveau, die zu gewährenden Nachlässe und vor allen Dingen die schlechte Zahlungsmoral seien letztendlich dafür verantwortlich gewesen, dass die finanzielle Decke immer dünner wurde, so Dipl. Ing. Ulrich Ratzke. Diesen immer noch nach unten ungebremsten Trend bestätigt auch Torsten Hirtz, Rechtsschutzsekretär der IG Bau in Hagen. "Die Talsohle ist leider noch nicht durchschritten." Die Gewerkschaft wird bei einer Informationsveranstaltung der Geschäftsleitung und des Insolvenzverwalters (steht bislang noch nicht fest) ebenfalls zugegen sein. Diese Versammlung soll aller Voraussicht nach am morgigen Mittwoch stattfinden.

Fortführung wäre möglich
"Ich hoffe, dann auch meinen Mitarbeitern etwas sagen zu können, wie es weiter geht", so Ulrich Ratzke. Denn einige Baustellen gilt es noch zu versorgen. "Wir hätten noch für einige Zeit Arbeit."

Doch alle Entscheidungen liegen nun beim Insolvenzverwalter. Eine Fortführung der Geschäfte wäre möglich, da die Gehälter durch das Insolvenzausfallgeld abgesichert werden. Oft konnte so eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens verhindert werden.


Quelle: WR Plettenberg vom 17.12.2002

Bauarbeiter kam nach Unfall mit Schrecken davon

Plettenberg. (mau) Glücklicherweise unverletzt überstand gestern Mittag ein Baggerführer einen Unfall auf der Baustelle am Fuße der Staumauer der Oestertalsperre. Beim Versuch, mit der Baggerschaufel eine so genannte Stachelwalze zu transportieren, kippte der Bagger gegen 11.30 Uhr auf dem morastigen Untergrund auf die rechte Seite. Der 53-jährige Baggerführer, gerade von einem Herzinfarkt genesen, geriet in Panik, weil er sich zunächst nicht aus seiner misslichen Lage in der engen Fahrerkabine mit blockierter Tür befreien konnte. Vorsichtshalber alarmierten seine besorgten Kollegen die Feuerwehr.

Als die Retter von der Hauptwache am Wall, die zur Verstärkung georderten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oestertal und die ebenfalls verständigte Polizei über die enge, schlammige Zufahrt zur Baustelle am Unfallort eintrafen, hatten die Bauarbeiter den umgekippten Bagger mit Hilfe eines zweiten bereits wieder auf die Räder gestellt.

Der inzwischen geborgene, aber sichtlich unter Schock stehende Baggerführer wurde noch vor Ort im Rettungswagen behandelt und anschließend ins Ev. Krankenhaus Plettenberg gebracht. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", wie die Retter versicherten, denn von ernsthaften äußeren Verletzungen war der Mann verschont geblieben. Die Mitarbeiter der Plettenberger Baufirma Ratzke sind derzeit mit umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Oesterstaumauer beschäftigt.


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