Quelle: WR Plettenberg vom 25.02.2005
Beim Wiedersehen mit der
Elsetal. (HH) Der Männerkreis Elsetal feierte jetzt nicht nur Wiedersehen mit der Plettenberger Kleinbahn (PKB), sondern vor allem mit den Menschen, die als Lokführer, Busfahrer oder Betriebsleiter für einen reibungslosen und unfallfreien Verkehr sorgten.
Rund 40 Zuhörer waren am vergangenen Freitag in die Martin-Luther-Kirche gekommen. Sie lauschten gebannt den Erzählungen von Gerhard Heist, langjähriger Mitarbeiter der PKB und deren Nachfolgebetriebe.
Er ließ nicht nur die Geschichte der Kleinbahn von der Jungfernfahrt 1896 bis zur Einstellung am 17. Juli 1962 in alten Fotos Revue passieren. Spannender wurde es, wenn es so richtig "menschelte".
So berichtete Gerhard Heist von Irmgard Habbel, die gut gehende Drogerien besaß, sich aber dennoch ihren Lebenstraum erfüllte und die erste Busfahrerin der MVG wurde. Oder von Walter Großhaus, dem letzten Betriebsleiter der PKB, der sich mit dem Zusammenschluss mit der "Kraftverkehr Mark Sauerland" gar nicht anfreunden konnte und wollte.
Kennen lernen konnte man "Jesus" Müller, bis 1952 Direktor der Plettenberger Kleinbahn. Rau, aber herzlich soll sein Ton gewesen sein. So manches Gesicht auf den historischen Fotos erkannten die älteren Männerkreis-Besucher wieder, zu denen sich auch ehemalige PKB-Mitarbeiter, deren Witwen und Vertreter der MME gesellt hatten: Lokführer Adolf Stederoth, die Busfahrer Klingschat, Weber, Rönfanz, "Lederstrumpf" Schreich, Ernst "Kater" Bauckhage und viele andere mehr weckten Erinnerungen. Als kleine Überraschung hatte Gerhard Heist noch einen Fahrscheindrucker der Plettenberger Kleinbahn im Gepäck.
Von 1952 bis 1972 im Einsatz, druckte der auch im Männerkreis noch anstandslos für jeden einen Fahrschein aus. Ein Fahrplan belegte, dass schon in den 1950ern der Bus vom Bahnhof in 14 Minuten am Maiplatz war.
Immer noch erschreckend: Weil die Stadt 1962 keine 4000 Mark ausgeben wollte, wurde die letzte Kastenlok der Plettenberger Kleinbahn (die vorletzte kaufte das Museum Bruchhausen-Filsen, dort fährt sie heute noch) mit dem Schweißbrenner zerlegt, statt als Museumslok für Plettenberg erhalten zu bleiben.
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