Quelle: WR Plettenberg vom 15.02.2007

57 E je Aktie der Nedschroef Holding

Plettenberg. (HH) Für erfolgreiche Firmen interessieren sich finanzkräftige Investmentgesellschaften: Die Gilde Buy-Out Partners B. V. hat Mitte Januar der Königlichen Nedschroef Holding, zu der auch Nedschroef in Plettenberg-Mühlhof gehört, ein Übernahme-Angebot gemacht. Für Nedschroef-Aktien wurden 57 Euro inklusive Divedende geboten. Seit dieses Angebot auf dem Tisch liegt, stieg die Nedschroef-Aktie an der Amsterdamer Börse von 46,49 Euro (12. Januar) auf 54,05 Euro (15. Januar) und lag gestern bei 54,50 Euro. Vor einem Jahr, am 12. Januar 2006, lag der Kurs noch bei 32,00 Euro.

Das "freibleibende Indikativ"-Übernahme-Angebot stammt von Gilde Buy-Out Partners B.V., einem privaten Beteilungskapitalinvestor mit Niederlassungen in den Niederlanden (Utrecht), der Schweiz (Zürich) und Frankreich (Paris). Gilde bietet 22,6 Prozent Prämie auf den Schlusskurs vom Freitag, 13. Januar 2007.

Die niederländische Investmentgesellschaft hat in der Vergangenheit bereits Anteile an der Groupe Novasep, einer Tochter der Rockwood Holdings Inc., einem weltweit operierenden Erzeuger von Spezialchemikalien für geschätzte 425 Millionen Euro erworben, sowie den führenden europäischen Hersteller von Hunde- und Katzenfutter, Arovit Petfood in Langwedel, übernommen.

Nedschroef Plettenberg-Geschäftsführer Reinhard Mehlberg berichtete auf WR-Anfrage, der Vorstandsvorsitzende der Nedschroef Holding, Chris Mezger, sei am Dienstag in Mühlhof gewesen und habe Betriebsrat und Belegschaft über den Stand der Übernahme-Verhandlungen informiert.

Ob und wann es zur Übernahme kommt, liegt an den Nedschroef-Aktionären. Für die derzeit 160 Mitarbeiter der Nedschroef in Mühlhof wird sich nach allen bislang bekannten Plänen nichts ändern. Aus diesem Grund wurde das Übernahme-Angebot auch ruhig aufgenommen. "Die Mitarbeiter brauchen sich nicht zu sorgen", sagt Rainhard Mehlberg. Ihm sei zugesichert worden, dass sich an Organisationsstruktur und Managament-Führung nichts ändern soll.

Vor rund einem Jahr hatte die Nedschroef Plettenberg das Gloerfeld-Werk in Lüdenscheid-Brügge mit 40 Mitarbeitern übernommen. Vor wenigen Tagen stellte sich Nedschroef, ein Unternehmen, das Sicherheits-Muttern produziert, auch auf der 1. Ausbildungsbörse in der Schützenhalle vor.

Am Standort Mühlhof wurden die Produktions- und Lagerflächen in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet. Dabei wurden eigene Hallen neu errichtet und Hallen angemietet.

FAKTEN
1964 den Grundstein gelegt Die Nedschroef Plettenberg GmbH wurde gegründet als Lamson & Sessions GmbH. Die Firmen Fastenrath und die amerikanische Lamson & Session Inc. legten 1964 den Grundstein für das Unternehmen. Zur Produktion gehören Sicherungs-Muttern, insbesondere für die Automobilindustrie Seit 1992 gehört Lamson & Session zur niederländischen Königlich Nedschroef-Holding; (HR B 37). Der Firmennamen ist durch Gesellschafterbeschluß vom 12.10.1995 in Nedschroef Plettenberg GmbH geändert worden. Nedschroef Plettenberg gehört zur Koninklijke Nedschroef Holding B. V., die 1894 in Helmond/NL gegründet wurde.


Quelle: WR Plettenberg vom 04.01.2006

Firma Gloerfeld geht nach Plettenberg

Von Rolf Bähner

Plettenberg. Nach der zum 1. Januar erfolgten Übernahme der Firma Gloerfeld GmbH durch den holländischen Konzern Nedschroef (WR berichtete) müssen sich die rund 50 Mitarbeiter auf einen Umzug von Lüdenscheid nach Plettenberg einstellen. Belegschaft und Maschinenpark der Gloerfeld GmbH sollen "im Laufe des Jahres" verlagert werden, sagte Reinhard Mehlberg, Geschäftsführer der Nedschroef Plettenberg GmbH. Es werde sicherlich Synergieeffekte geben und die Arbeitsplätze für den einen oder anderen nicht gleich bleiben. Aber Gloerfeld habe "gute Leute, und die möchte ich alle übernehmen."

Dass die Übernahme für Unruhe und Verunsicherung in der Belegschaft sorgt, könne er verstehen. "Ich kann da nur beruhigend wirken", sagte Mehlberg, der die Sorgen aber als "unbegründet" ansieht. Die Arbeitsbedingungen in Plettenberg seien jedenfalls nicht schlechter als in Brügge. Davon sollen sich die Gloerfeld-Leute am Freitag vor Ort überzeugen. Man habe eine Bustour nach Plettenberg organisiert. Auf dem dortigen Werksgelände sei bereits eine Halle frei geräumt worden. "Der Umzug werde sorgfältig geplant", sagte Mehlberg weiter. Da Nedschroef selbst eine Presserei habe, werde diese Abteilung aus Brügge in Plettenbergintegriert. "Andere Abteilungen, die wir nicht haben, gehen komplett rüber."

Die Firmengebäude in Brügge sind nicht Gegenstand der Transaktion gewesen, die laut Nedschroef-Pressemitteilung gegen "Zahlung in bar" stattfinde, wobei der Übernahmepreis nicht bekannt gegeben wurde. "Die Immobilien waren nicht in der Firma, die wir übernommen haben", sagte Mehlberg.

Nedschroef ist bestrebt, ihre Position bei der Automobilindustrie und ihren Zulieferern zu verstärken und ihren Marktanteil zu vergrößern. Die Übernahme der Aktiva von Gloerfeld erfolgt im Zuge dieser Strategie.

Gloerfeld erzielte im Jahre 2004 einen Umsatz in Höhe von 8,9 Millionen Euro. Hiervon wurden zirka E 2,5 Millionen mit Nedschroef realisiert. Für die Nedschroef-Gruppe wird die Übernahme in einer Umsatzzunahme um zirka E 6,5 Millionen pro Jahr resultieren. Gloerfeld produziert komplementäre Nischenbefestigungsprodukte für die Zulieferer der Automobilindustrie.

Nedschroef hat im Jahr 2003 mit der Anschaffung einer Kaltmassiv-Umformpresse im Wert von rund 1 Million Euro ihre bisher größte Investition in Maschinen am Standort im Mühlhoff verwirklicht. Mit dieser Investition erweiterte die Nedschroef GmbH ihr Teilespektrum erheblich. So können weitaus kompliziertere Produkte hergestellt werden, was die Wettbewerbsfähigkeit gerade im Automobil-Markt verbesserte.

HINTERGRUND
Konzern mit 1400 Mitarbeitern
Die Koninklijke Nedschroef Holding N.V. (Verbindungselemente, Maschinen und Werkzeuge) in Helmond (Niederlande) ist ein Konzern mit 1400 Mitarbeitern. 2004 erzielte der Automobilzulieferer einen Jahresumsatz von 350 Millionen Euro. Die Nedschroef Plettenberg GmbH, 1992 aus der Übernahme eines 1964 gegründeten Unternehmens entstanden, erzielt mit 120 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von zuletzt 61 Millionen Euro.


zurück