Quelle: Sitzungsvorlage der Stadt zum Bebauungsplan 636 vom 22.08.2014
Mylaeus-Gelände
Auf den Grundstücksflächen des Mylaeus-Areals in Plettenberg zwischen Westtangente (L
697), Waskebieke und Bahnhofstraße einschließlich der nördlichen angrenzenden
Brachflächen von W.O. Schulte und der ehemaligen Kohlenhandlung an der Jahnstraße ist
ein Fachmarktzentrum mit 3.950 m² Verkaufsfläche sowie ca. 180 Stellplätzen geplant. Dieses Vorhaben erfordert einen Bebauungsplan, durch den erst die planungsrechtliche Zulässigkeit
herbeigeführt wird. Durch den Aufstellungsbeschluss des Rates vom 11.12.12, geändert am
13.05.14, hat die Verwaltung den Auftrag, den Bebauungsplan zur Rechtskraft zu führen.
1.2 Historie
Für die erworbenen Flächen, die nicht zum Bau der L 697n benötigt wurden, entwickelte das
Planungsamt Mitte der 1990er Jahre nach dem Vorbild eines in Iserlohn realisierten Projekts
das Konzept eines Parkhauses mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen sowie Wohnun-
gen in den Obergeschossen unter Einbeziehung der Flächen Bahnhofstraße 95/Jahnstraße
1 (ehem. „Kohlen-Siepmann“).
In den Jahren 1998-2002 plante ein Investor (Marx schöner wohnen/Lennestadt) ein Projekt
mit einem Nutzungsmix aus Einzelhandel, Wohnungen, Freizeiteinrichtungen und
Dienstleistern. Dem voraus gegangen war ein beschränktes Wettbewerbsverfahren. Der In-
vestor gab das Projekt nach der weltweiten Verunsicherung in Folge des 11.09.2001 auf.
Zuvor hatte sich die politische Mehrheit des Rates gegen das Projekt gestellt.
2008 wurde eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines SB-Marktes, eines Freizeitzentrums
und zur Umnutzung des Gasthauses Zur Krone zu einem Fast-Food-Restaurant (Subway)
gestellt. Das Konzept konnte die Stadt nicht überzeugen.
Ebenfalls 2008 entwickelte der Plettenberger Architekt Karl-Michael Krach für das engere
Mylaeus-Areal (ohne Grundstücksflächen „Kohl
en-Siepmann“) das Konzept "Wohnen in allen
Lebenslagen". Dieses sah aufgeständerten Geschosswohnungsbau (bis zu 5 Wohngeschos-
se) vor. Der ruhende Verkehr war im EG vorgesehen. Eine zentrale Achse vom Kreisel Un-
tertor sollte bis zum Grundstück W.O. Schulte führen. Für das Konzept konnte kein Investor
gefunden werden.
Anfang 2012 bekundete die Firma SEPA Interesse an dem Mylaeus-Areal. Das Konzept ei-
nes geschlossenen Einkaufszentrums mit einer direkt am Untertor angebundenen, attrakti-
ven Mall und einer durchaus werthaltigen Ge
samtgestaltung („MyCenter“) konnte überzeugen. Auch die Idee zweier attraktiver Schwerpunkte an den beiden Enden der Innenstadt
(real-Gebäude am Obertor, MyCenter am Untertor) erschien als „Knochen-Prinzip“ schlüssig
zur Belebung der Innenstadt. Es folgten intensive Vorarbeiten, mit denen zunächst die
Grundlagen zu schaffen waren. Dazu zählt
en die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts
auf städtischer Seite und die privatrechtlichen Verhandlungen mit den betroffenen Grund-
stückseigentümern sowie den potenziellen Mietern auf der Seite des Investors... |