Quelle: Sitzungsvorlage der Stadt zum Bebauungsplan 636 vom 22.08.2014

Mylaeus-Gelände

Auf den Grundstücksflächen des Mylaeus-Areals in Plettenberg zwischen Westtangente (L 697), Waskebieke und Bahnhofstraße einschließlich der nördlichen angrenzenden Brachflächen von W.O. Schulte und der ehemaligen Kohlenhandlung an der Jahnstraße ist ein Fachmarktzentrum mit 3.950 m² Verkaufsfläche sowie ca. 180 Stellplätzen geplant. Dieses Vorhaben erfordert einen Bebauungsplan, durch den erst die planungsrechtliche Zulässigkeit herbeigeführt wird. Durch den Aufstellungsbeschluss des Rates vom 11.12.12, geändert am 13.05.14, hat die Verwaltung den Auftrag, den Bebauungsplan zur Rechtskraft zu führen.

1.2 Historie
Das Mylaeus-Areal hat seinen Namen von der Fa. Mylaeus Raumfachwerk, die hier seit dem Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt war. Bis in die 1980er Jahre war die Firma in Betrieb. Nach deren Aufgabe stellte sich schnell die Frage der Folgenutzung. Die Stadt Plettenberg führte intensive Verhandlungen mit den Eigentümern. Zunächst war beabsichtigt, das Poli- zeidienstgebäude sowie die Feuer- und Rettungswache durch einen privaten Investor hier anzusiedeln. Nach Stilllegung der Fa. Kühne an der Wallumgehung wurde umgeplant und die Standortplanung Mylaeus aufgegeben. Teile der Grundstücksflächen waren für den Neu- bau der L 697 (Westtangente mit Hestenberg-Tunnel) vorgesehen. Das war auch der Haupt- grund dafür, dass die Stadt schon 1992 und 1996 die Grundstücke erwarb.

Für die erworbenen Flächen, die nicht zum Bau der L 697n benötigt wurden, entwickelte das Planungsamt Mitte der 1990er Jahre nach dem Vorbild eines in Iserlohn realisierten Projekts das Konzept eines Parkhauses mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen sowie Wohnun- gen in den Obergeschossen unter Einbeziehung der Flächen Bahnhofstraße 95/Jahnstraße 1 (ehem. „Kohlen-Siepmann“).

In den Jahren 1998-2002 plante ein Investor (Marx schöner wohnen/Lennestadt) ein Projekt mit einem Nutzungsmix aus Einzelhandel, Wohnungen, Freizeiteinrichtungen und Dienstleistern. Dem voraus gegangen war ein beschränktes Wettbewerbsverfahren. Der In- vestor gab das Projekt nach der weltweiten Verunsicherung in Folge des 11.09.2001 auf. Zuvor hatte sich die politische Mehrheit des Rates gegen das Projekt gestellt. 2008 wurde eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines SB-Marktes, eines Freizeitzentrums und zur Umnutzung des Gasthauses Zur Krone zu einem Fast-Food-Restaurant (Subway) gestellt. Das Konzept konnte die Stadt nicht überzeugen.

Ebenfalls 2008 entwickelte der Plettenberger Architekt Karl-Michael Krach für das engere Mylaeus-Areal (ohne Grundstücksflächen „Kohl en-Siepmann“) das Konzept "Wohnen in allen Lebenslagen". Dieses sah aufgeständerten Geschosswohnungsbau (bis zu 5 Wohngeschos- se) vor. Der ruhende Verkehr war im EG vorgesehen. Eine zentrale Achse vom Kreisel Un- tertor sollte bis zum Grundstück W.O. Schulte führen. Für das Konzept konnte kein Investor gefunden werden.

Anfang 2012 bekundete die Firma SEPA Interesse an dem Mylaeus-Areal. Das Konzept ei- nes geschlossenen Einkaufszentrums mit einer direkt am Untertor angebundenen, attrakti- ven Mall und einer durchaus werthaltigen Ge samtgestaltung („MyCenter“) konnte überzeugen. Auch die Idee zweier attraktiver Schwerpunkte an den beiden Enden der Innenstadt (real-Gebäude am Obertor, MyCenter am Untertor) erschien als „Knochen-Prinzip“ schlüssig zur Belebung der Innenstadt. Es folgten intensive Vorarbeiten, mit denen zunächst die Grundlagen zu schaffen waren. Dazu zählt en die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts auf städtischer Seite und die privatrechtlichen Verhandlungen mit den betroffenen Grund- stückseigentümern sowie den potenziellen Mietern auf der Seite des Investors...


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