Quelle: WR (Westfälische Rundschau, Ausgabe Plettenberg) vom 28.02.2002
Toni Monz gründete Traditionsfirma Plettenberg. (mau) Ein Plettenberger Traditionsunternehmen feiert Geburtstag. Heute auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 1. März 1952, gründete Anton "Toni" Monz auf dem Eschen das Bauunternehmen Monz, das sich bis heute gegen alle Konkurrenz auf dem schwierigen Markt des Baugewerbes behauptet hat. Betrachtet man die Liste der Bauprojekte, die das Unternehmen in fünf Jahrzehnten allein in der Vier-Täler-Stadt verwirklicht und damit ein bedeutsames Stück Stadtgeschichte geschrieben hat, drängt sich der Eindruck auf: Ohne Monz wäre Plettenberg nur halb so groß. Sichtbar für jeden sind wie Denkmale stadtbildprägende Hochbauten. Mehr noch wirkte Monz seit der Spezialisierung auf Tiefbaumaßnahmen 1957 "unter der Erde", besonders in Sachen Kanalbau. Durch die Kriegswirren nach Plettenberg verschlagen, baute der Maurermeister Toni Monz am Brockhauser Weg für seine vier Kinder und Gattin Emmi ein Wohnhaus aus selbst entwickelten Fertigbauteilen, zu der Zeit ungewöhnlich. Das Zuhause der Familie Monz war nach Gründung des Baugeschäfts gleichzeitig Firmensitz, der Garten diente als Bauhof. In den Anfängen profitierte Monz von der Integration der Flüchtlinge in den Nachkriegsjahren. Der Hochbau boomte. Monz-Siedlungshäuser schossen auf dem Eschen, in der Kersmecke, auf der Sundhelle sowie am Kirchlöh wie Pilze aus dem Boden. Aber auch die Sporthallen Zeppelinschule und in Ohle sowie die Ev. Gemeindesäle an der Reichsstraße und an der Lehmkuhler Straße sind Monz-Bauten. Mit dem Bau des Kanals in der Bermke vollzog Toni Monz 1957 eine Erweiterung seines Betriebs in den Tiefbausektor, die den Hochbau mehr und mehr in den Hintergrund rückte, bis dieser Zweig Ende der 60er Jahre eingestellt wurde. Monz scheute sich nie, sehr spezielle Tiefbau-Aufträge anzunehmen, was er stets als berufliche Herausforderung betrachtete. Beispielsweise die Ausführung des Senkbrunnens (Wassergewinnungsanlage) Brockhausen. Diese Tradition setzten Monz´ Kinder Wolfgang, Eckhard und Elke fort, die ihre Ausbildung zu Bauingenieuren allesamt im elterlichen Unternehmen begannen und das Geschäft nach dem Tode ihres Vaters Toni 1977 weiterführten. Komplizierte, aufwändige Projekte wie der Ausbau der Grünestraße mit Verrohrung des Grünebachs zwischen Uhlandbrücke und Papiermühle (1973 der bis dahin größte Einzelauftrag für Monz), der in Fertigbauweise erstellte Entlastungsbau im Kanal an der Kreuzung Brauck-/Bachstraße in Eiringhausen (1977), die umfangreichen Kanalbau- und Pflasterarbeiten im Zuge der Innenstadtsanierung ab 1976 oder der Lenne-Düker (Hauptsammler Kahley, 1981) wurden verwirklicht. Daneben gibt es wohl selbst in den entlegensten Ecken Plettenbergs kaum einen Meter Kanal, an dessen Verlegung die Firma Monz nicht beteiligt gewesen wäre. Aber auch in den Nachbarkommunen im Kreisgebiet waren und sind Monz-Bagger im Einsatz. 1970 wurde die Firma in die Monz KG umgewandelt - mit Wolfgang und Eckhard Monz sowie Elke Kalthoff geb. Monz als Kommanditisten. Seit 1973 wirkte Wolfgang Monz als Geschäftsführer. Im Jahr 1980 wurde das Unternehmen in die Besitzgesellschaft Monz KG und in die Betriebsgesellschaft Monz Bau GmbH geteilt. Noch vor dem Tod von Toni Monz 1977 erfolgte der Umzug des Betriebs vom Eschen zum heutigen Geschäftssitz an der Posenschen Straße/Oberstadt, wo der ständig erweiterte Fuhrpark im ehemaligen Kleinbahnschuppen untergebracht ist. "Zu Hochbauzeiten hatten wir um die 50 Mitarbeiter und kaum Maschinen und Fahrzeuge. Auf unsere heute 25 Mitarbeiter kommt fast pro Kopf ein Fahrzeug", skizziert Eckhard Monz die Entwicklung zunehmender Technisierung im Baugewerbe. Den Grundstein hat vor 50 Jahren Toni Monz gelegt, der nicht nur als erfolgreicher Unternehmer Stadtgeschichte geschrieben hat, sondern auch als engagierter Kommunalpolitiker und Sportfunktionär. Für die FDP war er im Stadtrat und im Kreistag vertreten, zeitweise als stellvertretender Landrat. Und der TuS Plettenberg wäre ohne seinen früheren Vorsitzenden, der seine Leidenschaft für den Fußball bei den später im Fusionsverein aufgegangenen Sportfreunden Eschen entwickelte, nicht das, was er heute darstellt. Sohn Eckhard trat ebenso wie im Unternehmen beim TuS in die Fußstapfen seines Vaters und führt seit Jahrzehnten die Fußballabteilung. |