Quelle: WR Plettenberg vom 21.01.2006
Hammer sichert
Wiesenthal. (HH) Seit einigen Tagen im Serieneinsatz ist bei der Firma Mahle Brockhaus ein "hydraulischer Oberdruckhammer" der Firma Lasco. Diese Großinvestition am Standort Plettenberg hat sich das Unternehmen 1,4 Millionen Euro kosten lassen. Gefertigt werden auf dem 80 KJ Umformaggregat bis zu fünf Lkw-Pleuel pro Minute.
Im vergangenen Jahr machte Mahle Brockhaus über 100 Milionen Euro Umsatz, fertigte ca. 41 000 Tonnen Schmiedeteile und lieferte sie in alle Welt. Bei den geschmiedeten Pleuel ist Mahle Brockhaus sogar Welt-Marktführer, will diese Position aber nicht nur halten, sondern sogar ausbauen. Das erklärte gestern Geschäftsführer Dr. Hubert Nägele.
Der Erfolg von Mahle Brockhaus (vormals Brockhaus Soehne) basiert auf außergewöhnlichem technischem Know how. So wurde folgerichtig bei der Bestellung des Lasco-Schmiedeaggregats keine "Lösung von der Stange" bestellt, sondern konkrete Vorgaben für die Leistungsmerkmale des Aggregats gemacht, berichtete Günter Baberg (Leiter Betriebstechnik, Investplanung und Produktgruppen).
Fünf Lkw-Pleuel werden pro Minute geschmiedet
Einige Schmiedeaggregate bei Mahle-Brockhaus laufen bereits vollautomatisch: Roboter ersetzen den Schmied. Sie brauchen 4,5 Sekunden für ein Schmiedestück, der Mensch schafft es immerhin, in acht Sekunden ein Schmiedestück zu fertigen.
Im Bau ist derzeit eine Scherenhalle, in der das Vormaterial demnächst passend konfektioniert wird. Dann werden die angelieferten Stahlstäbe eine Länge von 10 Metern haben.
Derzeit sind rund 600 Mitarbeiter am Standort Wiesenthal beschäftigt. Das besonders Erfreuliche für den Industriestandort Plettenberg: Mahle Brockhaus sucht weitere Mitarbeiter, unter anderem natürlich auch wegen des neu aufgestellten Schmiedeaggregates. Schlosser, Elektrotechniker, Verfahrensmechaniker etc. können einen neuen Arbeitsplatz finden.
Für 2006 ist eine Umsatzsteigerung geplant. Die erfolgreiche Marktposition gilt es weiter auszubauen und den Weltmarkt mit hochpräzisen Pleuel und Nockenwellen zu beliefern. Ein weiterer Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
FAKTEN
Quelle: WR Plettenberg vom 04.03.2005
Angebote der Stuttgarter
Plettenberg. (rol) Einen Tag nach der Großdemonstration vor dem Mahle-Haupthaus in Stuttgart liegen auch dem Plettenberger Betriebsratsvorsitzenden die neuen Verhandlungsangebote der Geschäftsleitung auf dem Tisch.
Danach hat die Unternehmensleitung eine Standort- und Beschäftigungssicherung mit dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für alle deutschen Werke für einen vierjährigen Zeitraum bis Ende 2008 angeboten. Der Betriebsrat fordert Sicherheit bis 2012. "Bei Nichterreichung wirtschaftlicher Grundziele fordert die Unternehmensleitung für vier bis 16 deutsche Standorte die Möglichkeit der Nutzung von Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften ab dem 1. 1. 2007, um diese Standorte nachhaltig zu sichern", heißt es weiter in dem Fax.
Aus betriebsratseigenen Untersuchungen errechne sich für die Zukunft eine erhebliche Ergebnisverschlechterung mit einer Lücke von 60 Millionen Euro im Jahr 2008, daher schlage die Unternehmensleitung bis 2007 eine Einsparung auf der Personalkostenseite von 50 Millionen Euro vor.
Der Betriebsrat hat den Wegfall von Sozialleistungen in Höhe von 20 Millionen Euro angeboten.
"Vom Wegfall dieser Leistungen wären wir gar nicht betroffen, da wir sie noch nicht bekommen haben", so Betriebsratsvorsitzender Klaus Karaschewski. Mahle-Brockhaus wurde erst am 1. Januar diesen Jahres zu 100 Prozent vom Mahle-Konzern übernommen. Am Dienstag, 8. März, werden die Verhandlungen in Stuttgart wieder aufgenommen, an denen der Plettenberger teilnimmt.
Karaschewski zeigte sich schon am Streiktag hocherfreut über die große Solidarität. In Verhandlungen mit der alten Geschäftsleitung hatte er erreichen können, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an diesem Tag Urlaub oder Freischicht erhielten. So bekommen sie diesen Tag auf jeden Fall bezahlt.
Quelle: WR Plettenberg vom 03.03.2005
Gereizte Stimmung vor dem Werkstor
Von Roland Krahl
Plettenberg/Stuttgart. Mehr als 4000 Beschäftigte des Kolbenherstellers Mahle, darunter 210 Mitarbeiter aus Plettenberg, waren gestern in Stuttgart zu einer Kundgebung gegen die Sparpläne des Konzerns gekommen. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen einen geplanten Stellenabbau von mehr als 600 Arbeitsplätzen und einen vorgesehenen Einkommensverzicht von 15 Prozent (WR berichtete).
Gestern Morgen stiegen 210 Mitarbeiter von Mahle-Brockhaus in Kückelheim in die Busse, um die Mühen einer rund fünfstündigen Fahrt nach Bad Canstatt in Stuttgart auf sich zu nehmen. "Wir haben Sorge, dass die ganzen Schlechtigkeiten auch nach Plettenberg kommen", so Betriebsratsvorsitzender Klaus Karaschewski.
So ist zu verstehen, dass gestern lediglich fünf Beschäftigte und die leitenden Angestellten dem Aufruf zum Warnstreik, der um 5.30 Uhr mit Schichtwechsel begann, nicht gefolgt waren. Damit erwies sich die Plettenberger Dependance, seit 1. Januar 2005 zu 100 Prozent zur Mahle-Gruppe gehörend, als die Streikwilligste im inländischen Bereich.
Gestern kamen immerhin 4000 Mitarbeiter von insgesamt 9000 zum Stammsitz, um vor den Werkstoren zu protestieren. Im Vorfeld hatte die IG Metall lediglich mit rund 2000 Beteiligten an der Protestaktion gerechnet. Weitere 4000 Mitarbeiter hatten in den Betrieben die Arbeit nieder gelegt.
"Dicke Bosse" fordern 17 Prozent Rendite
"Die Stimmung gegen die Geschäftsleitung war schon sehr gereizt", berichtete gestern Klaus Karaschewski kurz nach dem über eine Stunde dauernden Protest vor dem Werkstor.
Bis zum Jahr 2007 wollte die Unternehmensleitung zunächst 115 Millionen Euro an Personalkosten einsparen. "Mein letzter Wissensstand sind nunmehr 76,5 Millionen, die gefordert wurden", konnte Karaschewski eine Meldung des Südwest-Radios nicht bestätigen, dass am Dienstag die Unternehmensleitung den Beschäftigten mitgeteilt habe, sie wolle Personalkosten in Höhe von 50 Millionen Euro einsparen. Damit solle ein Beitrag zur langfristigen Standortsicherung geleistet werden.
Quelle: WR Plettenberg vom 02.03.2005
Erstmals seit 140 Jahren stehen
Von Roland Krahl
Plettenberg. "So wie die Verantwortung für die Mitarbeiter und die Umwelt zu unseren Unternehmensgrundsätzen gehört, hat bei MAHLE auch das soziale Engagement schon immer ein besonderes Gewicht", heißt es auf der Internet-Seite der Mahle-Stiftung. Vom sozialen Engagement ist derzeit allerdings von der Geschäftsführung nichts zu spüren, und so stehen in dem Betrieb an der Oester heute erstmals seit 140 Jahren sämtliche Räder still. Die gesamte Belegschaft befindet sich im Ausstand.
Besonderer Knackpunkt ist, dass das ehemalige Unternehmen Brockhaus, später Mahle-Brockhaus, seit 1.1.2005 zu 100 Prozent der Mahle-Unternehmensgruppe mit Sitz in Stuttgart gehört. Und von dort kam bereits im vergangenen Jahr eine "Liste der Grausamkeiten", wie es die IG Metall bezeichnet.
Mahle-Chef Prof. Heinz-K. Junker will einen Stellenabbau von über 600 Arbeitsplätzen der deutschlandweit insgesamt 9000 Mitarbeiter durchsetzen. Außerdem: Einkommensverzicht in Höhe von 15 Prozent, Eingriffe beim Weihnachts- und Urlaubsgeld, Wegfall von Schichtzuschlägen, Wegfall von Pausenzeiten.
Besonders schlimm empfindet Betriebsratsvorsitzender Klaus Karaschewski, dass auch der Kündigungsschutz für die über 55-Jährigen mit einem Federstrich weggeputzt werden soll und damit auch gleich der Anspruch auf Abfindungen.
Zudem versteht er die Welt nicht mehr, denn im Oestertal boomt das Geschäft. Zusatzschichten, auch sonntags, müssen gefahren werden - "und dann ist von Arbeitsplatzabbau die Rede. Wir müssten eigentlich Leute einstellen."
Verhandlungen am Dienstag blieben ohne Ergebnis
Die Arbeitnehmerseite fordert bei der Protestveranstaltung den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und ein nachhaltiges Standortentwicklungskonzept für alle Standorte bis 2012. "Ich hoffe, dass die Geschäftsleitung endlich erkennt, dass sie verhandeln muss", so Karaschewski, der als alter Brockhaus-Mitarbeiter nicht erwartet, dass die Geschäftsleitung hier alles kaputt macht.
Mit einer Lieferkapazität für 40 Millionen Pleuelstangen ist Mahle-Brockhaus der größte Anbieter stahlgeschmiedeter Pleuelstangen weltweit. 1864 gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 635 Mitarbeiter auf einer Unternehmensfläche von 78 000 Quadratmetern, ist im Internet zu lesen. Der Umsatz 2004 betrug 98 Millionen E.
Am 8. März soll es weitere Verhandlungen geben, bis 11. März will Mahle-Chef Junker die Unterschriften unter den Verträgen haben. Klaus Karaschewski kündigt allerdings jetzt schon an, dass es bei weiterer Unbeweglichkeit der Geschäftsführung nicht dazu kommen wird. Eher scheint der Fall zu sein, dass der Betriebsrat jegliche Überstunden untersagt.
Das würde den Produktionsstandort Plettenberg hart treffen, denn hier werden zahlreiche Zusatzschichten gefahren, das Geschäft floriert. Ein Grund mehr, warum die Arbeitnehmer hier nicht einsehen können, ein derartiges Sparkonzept zu unterzeichnen.
Quelle: WR Plettenberg vom 29.11.2004
Mahle Brockhaus blickt auf sehr
Oestertal. (rom) "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an..." Bei diesem Hit von Udo Jürgens war in der Windhauser Schützenhalle am Samstag Nachmittag kein Halten mehr. Im Rahmen der traditionellen Jubilarfeier der Mahle Brockhaus GmbH sorgte der Männergesangverein Windhausen für jede Menge gute Laune bei den Rentnern und Jubilaren.
Auch in diesem Jahr hatte das Unternehmen Mahle Brockhaus seine Rentnerinnen und Rentner eingeladen, um einen geselligen Nachmittag im Kreise ehemaliger Arbeitskollegen und Freunde zu verbringen.
Das Jahr 2004 ist für die Firma sehr gut verlaufen, zeigte der Rückblick von Geschäftsführer Dr. Christian Schuppener. Die 630 Mitarbeiter hätten über 100 Mio. Euro umgesetzt. Im kommenden Jahr erwarte das Unternehmen indes Probleme durch die anhaltende Stahlknappheit.
Neben den Jubilaren des Jahres 2004 wurde auch das neue Mitglied in der Geschäftsführung vorgestellt. Hierbei handelt es sich um den neuen technischen Geschäfsführer Dr. Nägele, der motiviert und mit viel Zuversicht seine Stelle am 1. Februar dieses Jahres antrat.
Die Rentner konnten sich auch über schöne Neuigkeiten freuen. Alle, die seit dem 1. Januar 2002 im Ruhestand sind, bekommen eine Rentenerhöhung von 6,8 Prozent. "So eine Erhöhung der Betriebsrenten nehmen wir alle drei Jahre vor.", erklärt der Geschäftsführer und Vorsitzender der Gemeinschaftshilfe, Manfred Brockhaus.
Rund 120 Rentner, leitende Angestellte der Firma und die Geschäftsführung waren gekommen, um diesen schönen Nachmittag zu erleben. Sichtlich stolz waren auch die Jubilare, die an diesem Samstag für ihre Treue und Hingabe innerhalb der Firma gelobt wurden.
Zu den Jubilaren dieses Jahres gehörten:
35 Jahre dabei sind: Hiltrud Pflüger, Rolf Leuthner, Annegret Pappalardo und Günter Igel (allesamt Mitarbeiter/-innen in der Endfertigung), Jürgen Selter (Gabelstaplerfahrer) und Gerhard Jahn (Schmied) Auf 25 Jahre aktive Mitarbeit in der Firma können stolz sein: Wolfgang Florath (Werkzeugmacher), Berthold Rauterkus und Susanne Köppenkastrop (Mitarbeiter bzw Mitarbeiterin in der Endfertigung), Karin Lange und Udo Florath (Kaufmännische Angestellte und Angestelklter im Vertrieb), Ivan Zelic (Meister in der Schmiede), Ulrich Schrage (Meister im Werkzeugbau), Uwe Pachutzki (Gabelstaplerfahrer), Kurt Lüsebrink (Werkstoffprüfer), Hans-Peter Meyer (Betriebsschlosser) und Rainer Brehm (Mitarbeiter in der Schraubstockfertigung) Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, und auch die Stimmung war dank der musikalischen Unterlegung des Männergesangverein Windhausen und des Musikvereins Lichtringhausen ausgelassen und entspannt.
Mit diesem gelungen Nachmittag haben die Organisatoren ihr Ziel bestimmt wieder erreicht, den Kontakt zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern lebendig zu halten.
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