Firma Alfred Lüttringhaus im Jahre 1950
Über den ersten Geschäftsstandort der Firma Lüttringhaus heißt es in der Chronik: ". . . bis dann Ende 1949 ein merklicher Rückgang zu verspüren war, und zwar hervorgerufen einmal durch das leichte Absinken der Kaufkraft und zum anderen bedingt durch die unglückliche Lage des Geschäftes." (Foto: Das Geschäft Lüttringhaus im Jahre 1950 - Archiv H. Hassel)


Quelle: "Plettenberg - Industriestadt im Märkischen Sauerland" von Albrecht v. Schwartzen, Druck u. Verlag: P. A. Santz, Altena - 1962 (S. 228) mit vier S/W-Fotos

Eisenhandlung

Alfred Lüttringhaus jr. Plettenberg-Holthausen
Blechzuschneidebetrieb

Die Firma Alfred Lüttringhaus jr. wurde im April 1946 zunächst als Eisenwarenhandlung gegründet. Es wurden Haus- und Küchengeräte, Bau- und Möbelbeschläge sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte geführt.
Nach der Währungsumstellung im Jahre 1948 liefen die Geschäfte zunächst noch sehr gut, bis dann Ende 1949 ein merklicher Rückgang zu verspüren war, und zwar hervorgerufen einmal durch das leichte Absinken der Kaufkraft und zum anderen bedingt durch die unglückliche Lage des Geschäftes.

Dieser unhaltbare Zustand gab Anlaß zu ernsten Überlegungen, wie man nun die Rentabilität des Geschäftes erhöhen und erweitern könnte. Damalige glückliche Umstände ermöglichten es, diesem Geschäft eine Eisenhandlung in Rundeisen, Rundstahl und Formeisen anzugliedern. Der Inhaber als Werkstoff-Fachmann übernahm die Leitung dieses neuen Geschäftszweiges und so entwickelte sich dieses anfänglich kleine Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes zu einem spürbaren Zulieferanten der Gesenkschmieden des Plettenberger Raumes und darüber hinaus.

Obschon frühzeitig Hütten- und Walzwerksverbindungen geschaffen wurden, so reichten doch die zunächst zugedachten geringen Quoten nicht aus, den Bedarf nur annähernd zu decken, zumal die Hütten- und Walzwerke in den ersten Nachkriegsjahren mit nur geringer Kapazität arbeiteten. Um diese Lücke zu schließen, kaufte man gute Lagerposten, die auf Grund der eingestellten Kriegsindustrie bei Werken der weiterverarbeitenden Industrie überzählig waren.

Im Jahre 1951 konnte auf dem Gelände Herscheider Str. 84 eine kleine Lagerhalle mit Büro errichtet und zunächst ein Demag-Dieselkran zum Auf- und Abladen des Materials angeschafft werden. Das Geschäft entwickelte sich weiterhin sehr gut und so belieferte man neben Gesenkschmieden, Fassondrehereien und dergleichen auch die hiesigen Stanzbetriebe in zunehmendem Maße mit warm- und kaltgewalzten Bandeisen.

Im Jahre 1956 begann man auf zwei mechanischen Kurbeltafelscheren Bleche nach Maß zu schneiden. Durch die Initiative des Inhabers und seiner Mitarbeiter entwickelte sich auch dieser Nebenbetrieb zu einem modernen Blechzuschneidebetrieb, so daß es notwendig wurde, auf dem 1955 käuflich erworbenen Gelände Herscheider Str. 81 eine große Lager- und Werkshalle mit moderner Kranbahn zu errichten. Inzwischen ist der Zuschneidebetrieb wesentlich vergrößert und durch moderne Kurbeltafelscheren ergänzt worden. Durch die Anschaffung weiterer automatischer Autogen-Brennschneidmaschinen können Fixmaßbleche bis zu 80 mm Stärke und darüber hinaus, mechanisch oder sauber autogen geschnitten werden. Zur Zeit finden 35 Angestellte und Arbeiter lohnende Beschäftigung.

Zur qualitativen Überwachung der gesamten Fertigung stehen moderne Prüfmaschinen zur Verfügung. Die gesamte Kapazität einschließlich Blechzuschnitte, Stab- und Formeisen und Schrott beträgt heute etwa 2000 t monatlich. So ist man mit dem sichtbaren Erfolg zufrieden und von Herzen dankbar, daß sich alle Mühe und Einsatzfreudigkeit gelohnt hat.

Laß' Dir ein Gottesdienst die Arbeit sein,
sie wandelt Dir die Werkstatt zur Kapelle,
leg' deine Seele in das Werk hinein,
Gott ist der Meister, sei Du sein Geselle.


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