Quelle: "Plettenberg - Industriestadt im Märkischen Sauerland" von
Albrecht v. Schwartzen, Druck u. Verlag: P. A. Santz, Altena - 1962 (S. 228) mit vier
S/W-Fotos
Eisenhandlung
Die Firma Alfred Lüttringhaus jr. wurde im April 1946 zunächst als Eisenwarenhandlung
gegründet. Es wurden Haus- und Küchengeräte, Bau- und Möbelbeschläge sowie
landwirtschaftliche Maschinen und Geräte geführt.
Dieser unhaltbare Zustand gab Anlaß zu ernsten Überlegungen, wie man nun die
Rentabilität des Geschäftes erhöhen und erweitern könnte. Damalige glückliche
Umstände ermöglichten es, diesem Geschäft eine Eisenhandlung in Rundeisen, Rundstahl
und Formeisen anzugliedern. Der Inhaber als Werkstoff-Fachmann übernahm die
Leitung dieses neuen Geschäftszweiges und so entwickelte sich dieses anfänglich
kleine Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes zu einem spürbaren Zulieferanten
der Gesenkschmieden des Plettenberger Raumes und darüber hinaus.
Obschon frühzeitig Hütten- und Walzwerksverbindungen geschaffen wurden, so reichten
doch die zunächst zugedachten geringen Quoten nicht aus, den Bedarf nur annähernd
zu decken, zumal die Hütten- und Walzwerke in den ersten Nachkriegsjahren mit nur
geringer Kapazität arbeiteten. Um diese Lücke zu schließen, kaufte man gute
Lagerposten, die auf Grund der eingestellten Kriegsindustrie bei Werken der
weiterverarbeitenden Industrie überzählig waren.
Im Jahre 1951 konnte auf dem Gelände Herscheider Str. 84 eine kleine Lagerhalle
mit Büro errichtet und zunächst ein Demag-Dieselkran zum Auf- und Abladen des
Materials angeschafft werden. Das Geschäft entwickelte sich weiterhin sehr gut
und so belieferte man neben Gesenkschmieden, Fassondrehereien und dergleichen
auch die hiesigen Stanzbetriebe in zunehmendem Maße mit warm- und kaltgewalzten
Bandeisen.
Im Jahre 1956 begann man auf zwei mechanischen Kurbeltafelscheren Bleche nach Maß
zu schneiden. Durch die Initiative des Inhabers und seiner Mitarbeiter entwickelte
sich auch dieser Nebenbetrieb zu einem modernen Blechzuschneidebetrieb, so daß
es notwendig wurde, auf dem 1955 käuflich erworbenen Gelände Herscheider Str. 81
eine große Lager- und Werkshalle mit moderner Kranbahn zu errichten. Inzwischen
ist der Zuschneidebetrieb wesentlich vergrößert und durch moderne Kurbeltafelscheren
ergänzt worden. Durch die Anschaffung weiterer automatischer Autogen-Brennschneidmaschinen
können Fixmaßbleche bis zu 80 mm Stärke und darüber hinaus, mechanisch oder sauber
autogen geschnitten werden. Zur Zeit finden 35 Angestellte und Arbeiter lohnende
Beschäftigung.
Zur qualitativen Überwachung der gesamten Fertigung stehen moderne Prüfmaschinen
zur Verfügung. Die gesamte Kapazität einschließlich Blechzuschnitte, Stab- und
Formeisen und Schrott beträgt heute etwa 2000 t monatlich. So ist man mit dem
sichtbaren Erfolg zufrieden und von Herzen dankbar, daß sich alle Mühe und
Einsatzfreudigkeit gelohnt hat.
Laß' Dir ein Gottesdienst die Arbeit sein,
|