Langenbach & Koester im Internet: langenbachkoester.com


Quelle: Süderländer Tageblatt vom 10.08.2010

Das Foto vor der Plettenberger Firma Langenbach und Koester entstand vor fast genau 54 Jahren anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums.

Die Belegschaft vor dem Werkstattgebäude im Jahr 1956
Leser erkennen die Personen auf dem historischen Foto, das am Samstag veröffentlicht wurde. Horst Koester gibt entscheidende Informationen

PLETTENBERG Viele Plettenberger erkannten am Samstag sich oder Familienangehörige auf einem historischen Foto, das Ulrich Vormweg in einem Fotoalbum fand. Sie meldeten sich gestern bei der Heimatzeitung. Auch Horst Koester kam in die Redaktion und bot Hilfe an.

Das Foto entstand
vor der Werkstatt

Mit 22 Jahren arbeitete Manfred Böhm bei der Firma Langenbach und Koester. Am Samstag erkannte er sich auf dem historischen Foto wieder, das in der Heimatzeitung abgedruckt wurde.
Der heute 76-Jährige fand sich in der hintersten Reihe rechts neben dem linken Fenster. Er erinnert sich, dass das Foto vor der alten Werkstatt von Langenbach und Koester aufgenommen wurde und konnte bestätigen, dass die Schienen zur Plettenberger Kleinbahn gehören.

Böhm sowie ST-Leserin Ruth Werthmann erkannten auf dem Foto den Obermeister der Firma - Gustav Herwick, der damals in Oesterau wohnte. Er steht ganz rechts in der dritten Reihe. Der Vater von Werthmann arbeitete von 1933 bis 1973 als Prokurist, ist aber nicht auf dem Foto. Zudem erkannte sie viele der Büro-Mitarbeiter. ST-Leserin Hannelore Konradt erkannte zudem ihren Vater auf dem Foto. Er war bis Ende der 60-er Jahre Fallhammerschmied in dem Plettenberger Betrieb und steht auf dem Foto in der hintersten Reihe als Dritter von rechts.

Doch wann das Foto genau aufgenommen wurde, dass konnten die Leser der Heimatzeitung nur vermuten. Erst Horst Koester selbst konnte dieses Rätsel lösen: "Das Original befindet sich im historischen Archiv der Firma Langenbach und Koester und zeigt die Belegschaft der Firma im August 1956." Es wurde vor fast genau 54 Jahren zum 50-jährigen Jubiläum der Firma aufgenommen. "Mit der Kleinbahn wurde früher das Material angeliefert und mit der Hand verladen", erinnert sich Koester. Auch die Namen der damaligen Mitarbeiter, die auf dem Foto zu sehen sind, befinden sich in diesem Archiv.

Bei Fragen zum Foto oder zu den Personen hilft Geschäftsführer Horst Koester gerne weiter. Er ist unter der Rufnummer (0 23 91) 81 06 - 0 zu erreichen. ag


Quelle: WR (Westfälische Rundschau) Plettenberg vom 17.08.2006

Revue durch 100 Jahre Firmengeschichte


Firmenchef Dipl.-Ing. Horst Koester erinnerte auf seiner "Zeitreise" in alter Lederjacke an jene Zeit, in der er als Musiker (Leadguitar, Vocal) in der Plettenberger Beatband "The Motion" spielte (Horst Koester auf dem Platten-Cover in der Mitte) (WR-Bilder: Hassel)

Von Horst Hassel

Plettenberg. Eine phantastische Zeitrevue durch 100 Jahre Firmengeschichte erlebten die Mitarbeiter der Firma Langenbach & Koester am Dienstag. Den genialen Rahmen der musicalartigen Erzählung bildete die in Flammenfarben getauchte Schmiedehalle des Unternehmens an der Königstraße. 190 Mitarbeiter mit Angehörigen und 40 Pensionäre waren begeistert. Außergewöhnlich war schon das von Firmenchef Dipl.-Ing. Horst Koester verfasste Buch "Zeitenwende" zum 100. Firmenjubiläum von Langenbach & Koester. Darin waren Fakten über das mittelständische Schmiedeunternehmen offenbart worden, die sonst unter Verschluss gehalten werden.

Mit der offiziellen Jubiläumsfeier für die Mitarbeiter setzte Horst Koester mit seiner Familie am Dienstag noch ein großes Ausrufezeichen. Auf den Tag genau vor 100 Jahren, am 15. August 1906, hatten Wilhelm Langenbach und Gustav Koester das Unternehmen ins Handelsregister eintragen lassen.

30 000 Watt Lichtleistung und 7000 Watt Musikleistung machten die Schmiedehalle des Unternehmens zu einer Kulturstätte mit außergewöhnlichem Flair. In den Farben des (Schmiede-)Feuers waren die Hämmer angestrahlt, an festlich gedeckten Tischen hatten Mitarbeiter und Angehörige sowie Ehemalige nach einem Sektempfang Platz genommen. Der Blick fiel auf zwei übergroße Video-Leinwände und eine Bühne, auf der Mitglieder des Stadttheaters Hagen 100 Jahre Firmengeschichte musikalisch-textlich im Kontext der Weltgeschichte Revue passieren ließen.

Bei den Beatles sang der Chef live
"Crazy Waiters" (verrückte Kellner) unterhielten die Mitarbeiter während des Abendessens. Eigens zum Anlass bekam die Belegschaft einen Tag Sonderurlaub.

Das Team vom Stadttheater hatte die Lieder der "Zeitreise" auf das Unternehmen gemünzt. "Wir versaufen unser Koester sein klein Häuschen" oder das an "Reichszwitschermaschine" Ilse Werner angelehnte "Wir machen Fabrik. . .", Zarah Leanders "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn. . ." - toll! Ein Beatles-Stück sang Firmenchef Koester selbst live. Dazu hatte er eigens die Lederjacke aus seiner Zeit als Leader der ersten Plettenberger Beatband "The Motion" aus dem Schrank geholt. Mit "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Schmiedeteile nicht" schloss die Revue. Ein Film über "Die Firma" rundete die L+K-Jubiläumsfest ab. Jeder Mitarbeiter bekam eine Filmkopie überreicht.

Mit einem Feuerspiel auf dem Werkshof endete die Feier. Auf bei Firmenjubiläen übliche "Sonntagsreden" hatte man bewusst verzichtet.


Quelle: WR (Westfälische Rundschau) Plettenberg vom 20.04.2006

"Zeitenwende" nicht nur ein Rückblick


Horst Koester im Firmenarchiv mit rund 3500 Akten, Büchern, und Lageplänen am Schreibtisch seines Großvaters. (WR-Bild: Hassel)

Von Horst Hassel

Plettenberg. "Zeitenwende" ist der gestern vorgestellte Titel eines für die heimische Wirtschaftsgeschichte beispiellosen Rückblicks auf die Vita einer mittelständischen Gesenkschmiede - auf die Gesenkschmiede Langenbach & Köster. Das Buch "Zeitenwende" hat Firmenchef Dipl.-Ing. Horst Koester verfasst und sich dabei nicht gescheut, sonst als "sensible Daten und Internas" bezeichnete Details der Firmengeschichte offen zu legen. Es sollte keine übliche Firmenchronik werden, die Jubiläumsschrift der 1906 gegründeten Firma Langenbach & Köster. "Zeitenwende" ist kein Rückblick, der nur Schönwettertage auflistet und die Unwettertage der Unternehmensgeschichte ausklammert.

In bislang nie erlebter Ehrlichkeit und Offenheit werden Höhe und Tiefen einer 100-jährigen Firmengeschichte präsentiert. Auslöser für diese ungewöhnliche Form der Firmendarstellung waren die Aktenberge, die sich an zwei verschiedenen Standorten auf den Dachböden der Firma an der Königstraße fanden.

Nahezu lückenlos hatten ausgemusterte Geschäftsbücher, Lohnlisten, Geschäftskorrespondenz und vieles mehr zwei Weltkriege, Gold-, Renten und Reichsmark, Nationalsozialismus und Wirtschaftswunder überdauert.

Dipl.-Ing. Horst Koester sortierte, katalogisierte, reinigte und ordnete die Unterlagen, schuf ein Firmenarchiv mit rund 3500 Akten, Geschäftsbüchern, Karten, Zeichnungen und Lageplänen. Schon bei der Sichtung machte sich Horst Koester Notizen, welche Materialien für die "Zeitenwende" verwendet werden könnten.

Das Buch beginnt im Jahre 1865, als Wilhelm Kissing den "Oesterhammer" an jener Stelle erbaute, an der "L&K" noch heute seinen Firmensitz hat. Es leitet über in die Gründungszeit des Jahres 1906, als Wilhelm Carl Langenbach und sein Neffe Gustav Koester die Firma Langenbach & Koester oHG gründeten. Der Leser erfährt viele Details über Mitarbeiter, ihre Arbeit, ihren Verdienst und von der grotesken Geldentwertung der Inflationszeit 1923.

Auch auf die Zeit des Nationalsozialismus geht Firmenchef Horst Koester ein. Er widerlegt für seinen Betrieb mit konkretem Verdienstvergleich die These, man habe sich an der Beschäftigung von Zwangsarbeitern bereichert. Kritisch wird hierzu Band 6 der Stadtgeschichte beleuchtet. Siege und Niederlagen beschreibt die in drei Zeitabschnitte (1906-1923, 1924-1948, 1948-2001) aufgeteilte Firmengeschichte. Sie endet mit dem Jahre 2001, mit der Einführung des Euro.


Quelle: ST (Süderländer Tageblatt) vom 20.04.2006

"Zeitenwende": 100 Jahre Langenbach & Koester
Geschäftsführer Horst Koester veröffentlicht interessante Wirtschaftsbiografie zum Firmenjubiläum. Betrieb an der Königstraße zählt heute 71 Mitarbeiter


In dem 2002 fertiggestellten Firmenarchiv wertete Horst Koester 3 500 Aktenordner aus. 95 Seiten zählt die Wirtschaftsbiografie "Zeitenwende", an der drei Jahre lang gearbeitet wurde. Foto: G. Günther

PLETTENBERG - Auf eine 100-jährige Geschichte kann die Firma Langenbach & Koester zurückblicken. Geschäftsführer Horst Koester nahm dieses Jubiläum zum Anlass, in dreijähriger Arbeit die Firmengeschichte auf der Grundlage von 3 500 Aktenordnern und Geschäftsbüchern aufzuarbeiten und niederzuschreiben. Herausgekommen ist dabei das Buch "Zeitenwende", ein besonderes Dokument Plettenberger Wirtschaftsgeschichte.

Noch nie zuvor wurden Daten und Fakten einer Plettenberger Firma so detailliert veröffentlicht. Somit ist die "Zeitenwende" mit herkömmlichen Jubiläumsschriften nicht vergleichbar. Das 95 Seiten umfassende Buch beginnt bereits im Jahr 1865, als Wilhelm Kissing den "Oesterhammer" am heutigen Firmenstandort bauen ließ. Es leitet über in die Gründungszeit der Firma Langenbach & Koester, die im Jahr 1906 die Betriebsstätte übernahm, und erzählt von Mitarbeitern, ihrer Arbeit, ihrem Verdienst und der grotesken Geld- und Lohnentwertung im Jahr 1923.

Auf die Zeit des Nationalsozialismus geht Autor Horst Koester intensiv ein und unternimmt mit einer Vergleichs-Lohnabrechnung den Versuch, die These von der Bereicherung der Plettenberger Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe durch Zwangsarbeiter zu widerlegen.

Die Nachkriegszeit beschreibt Koester mit manchen Siegen und Niederlagen, die das Wirtschaftsleben bis zum Jahr 2001 für die Firma Langenbach & Koester mit sich brachte. Hier endet die "Zeitenwende" – die Ablösung der D-Mark durch den Euro unterstreicht den Übergang vom territorialen zum globalen Markt. Auch die Arbeitnehmervertretung kommt in dem Buch "Zeitenwende" nicht zu kurz. Hier kann der interessierte Leser sich das Zustandekommen der "Kräftegleichgewichts von Arbeitgeber und Arbeitnehmer" verinnerlichen. Der Anhang bildet einen wahren Fundus an wirtschaftsgeschichtlichen Informationen, wenn diese auch sehr firmenspezifisch ausgerichtet sind.

Die Offenheit dieser Publikation muss als beispielhaft gelten. Sie gibt die Geschichte der Firma ungeschönt mit allen Höhen und Tiefen wieder. Das Buch "Zeitenwende" erhebt dabei keinen wissenschaftlichen Anspruch, vielmehr richtet es sich an historisch interessierte Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter. Einzelne Textpassagen lassen den Leser erstaunen oder auch schmunzeln, jedoch wird auch vereinzelt Kritik geübt. So muss sich der Autor des sechsten Bandes der Plettenberger Stadtgeschichte ("Von Menschen, Mitläufern und Machthabern – Plettenberg in der Zeit des Nationalsozialismus") Kritik gefallen lassen. Wenig erfreut dürfte auch eine Plettenberger Bank über ihre Erwähnung sein.

Das gut gestaltete und hochwertig verarbeitete Buch ist leider nicht käuflich zu erwerben. Die Auflage von 300 Exemplaren wird von der Firma Langenbach & Koester selektiv verschenkt. Die 71 Mitarbeiter des Betriebs erhalten bei der Jubiläumsfeier am kommenden Samstag ihr Exemplar überreicht.


Quelle: WR (Westfälische Rundschau) Plettenberg vom 02.01.2006

"Zeitenwende": Buch zum Firmenjubiläum

Oestertal. (HH) Ein Doppeljubiläum kann in diesem Jahr die Firma Langenbach & Köster feiern: Vor 100 Jahren, am 15. August 1906, wurde die Schmiede von Wilhelm Langenbach und Gustav Köster gegründet. Das geschah an einer Stelle, an der vor 140 Jahren jener "Oesterhammer" gegründet wurde, der dem Ortsteil den Namen gab.

Wilhelm Kissing errichtete 1866 am heutigen Standort der Firma Langenbach & Köster den ersten Hammer im unteren Oestertal. Er wurde fortan "Oesterhammer" genannt. Zum Jubiläum hat sich Firmenchef Dipl.-Ing. Horst Köster tief ins Archiv seines Unternehmens vergraben und alte Katasterunterlagen gefunden, die den Standort des "Oesterhammer" belegen.
Mit gelber Farbe hat Horst Köster, seit 1973 Geschäftsführer der Gesenkschmiede, auf dem Fußboden des ältesten Gebäudeteils festgehalten, welche Umrisse der einst aus einem Wasserrad, einem Schwanzhammer mit Amboss und einem Schmiedefeuer bestehende Oesterhammer im Jahre 1866 im Vergleich zur heutigen Gesenkschmiede besaß. Mit weißer Farbe hat er zudem die Umrisse des 1910 von Langenbach & Köster errichteten neuen Gesenkschmiedegebäudes markiert. Mit Betriebsbeginn heute werden sich die insgesamt 70 Mitarbeiter die Farbmarkierungen mit den Vorläufer-Grundrissen anschauen können, danach werden sie nach und nach im rauen Schmiedealltag verblassen.

Stattliches Archiv umfasst 3500 Akten
Große Jubiläumsfeiern im alten Stil sind zum 100-Jährigen von Langenbach & Köster nicht vorgesehen. Hatte man zum 75-jährigen Bestehen noch das Plettenberger Stadtwappen geschmiedet, wird diesmal ein auch überregional einzigartiges Dokument in kleiner Auflage erscheinen: das Buch "Zeitenwende".
Diese "in Form und Inhalt für Plettenberg einmalige Wirtschaftsbiographie" basiert auf den Unterlagen des umfangreichen Firmenarchivs. Auf 500 Quadratmetern lagern die Firmenunterlagen von 1906 bis heute. In der Vergangenheit, so Köster, habe sich zwar niemand um den Aktenbestand gekümmert, aber dank fehlender Aktenvernichtung durch Naturereignisse und dem Umstand, dass das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahre 1906 am selben Standort existiere, sei die Aktenlage so "hervorragend". Heute umfasst das Archiv ca. 3500 Akten und Geschäftsbücher, viereinhalb Tonnen beschriebenes Papier lagern in den Regalen.

Drei Jahre hat Dipl.-Ing. Horst Köster diese Akten ausgewertet und daraus das rund 100 Seiten starke Buch "Zeitenwende" verfasst. Die Firmenbiographie wird an einen ausgewählten Personenkreis überreicht, ist also nicht käuflich zu erwerben. Weitere Jubiläumsaktivitäten werden im Laufe des Jahres noch bekanntgegeben.


Der Ursprung der Fa. Langenbach & Köster - der "Oesterhammer" von 1866 mit Wasserrad, Schwanzhammer und Amboss sowie Schmiedefeuer, präsentiert von Firmenchef Dipl.-Ing. Horst Köster mit Tochter Kathryn (27) und Sohn Kaspar (24).


Quelle: WR (Westfälische Rundschau) Plettenberg vom 08.03.2002

Langenbach & Köster: Firmenarchiv "Gold wert"

"Die Vergangenheit kennen,
um Gegenwart zu verstehen"

Plettenberg. (mg) "Man sollte seine eigene Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft gestalten zu können", sagt Horst Köster, Inhaber des Plettenberger Unternehmens Langenbach & Köster. Gestern Morgen präsentierte er sein Fimenarchiv den beiden Vertretern der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen, Manfred Rahmede und Claus Hegewaldt, die von der Fülle der Daten und Fakten sichtlich beeindruckt waren: "Das Archiv ist Gold wert."

96 Jahre Plettenberger Firmengeschichte - von der Gründung des Unternehmens durch Gustav Köster bis zum Ende des Jahres 2001 - dokumentiert die Sammlung; zusammengefasst auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern. "In diesem Umfang und Zustand wohl einmalig in Plettenberg", räumt Horst Köster ein, der das Familienunternehmen in der dritten Generation führt. Es ist ein Spielbild der industriellen Entwicklung vor Ort, eine Fundgrube für Heimatforscher - Horst Köster selbst stand vier Jahre lang an der Spitze des Plettenberger Heimatkreises - und ein schier unerschöpfliches Reservoir für so manche Kuriosität. Nur ein paar Beispiele: Welcher Mitarbeiter vor 80 Jahren einmal blau gemacht hat und mit welcher Geldstrafe belegt wurde lässt sich ebenso nachschlagen wie die handschriftliche Kalkulation eines Kundenauftrags mit einem Aufschlag von satten 250 Prozent! oder die von Gustav Köster gegenüber dem Finanzamt abgegebene Steuerschätzung. "Nach Aussage des Wirtschaftsarchivs Dortmund gibt es nur ganz wenige Archive dieser Art im südwestfälischen Raum", versichert der Firmenchef.

In der Vergangenheit, so Köster, habe sich zwar niemand um den Aktenbestand gekümmert, aber dank fehlender Aktenvernichtung durch Naturereignisse und dem Umstand, dass das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahre 1906 am selben Standort existiere, sei die Aktenlage so "hervorragend". Heute umfasst das Archiv ca. 3500 Akten und Geschäftsbücher, viereinhalb Tonnen beschriebenes Papier lagern in den Regalen.

"Was zu tun", diese Überlegung kam Horst Köster erstmals 1997. Von 1998 bis 2000 wurden die Aktenbestände gesäubert und geordnet - der Historiker Ferenc Csapo leistete an dieser Stelle unerlässliche Hilfe. 2001 wurde nachsortiert, bewertet, einsortiert und inventarisiert.


Das Archiv ist aufgeteilt in fünf Zeiträume, wobei jeder Zeitabschnitt mehrfach unterteilt ist. "Weil es sich um ein Wirtschaftsarchiv handelt, sind auch die Zeiteinteilungen wirtschaftsorientiert ausgelegt (Köster)": 1. Teil: 1866 bis 1905 Vorgründungszeit, 1906 Firmengründung; 2. Teil: 1906 bis 1923 Goldmarkepoche; 3. Teil: 1923 bis 1924 Rentenmarkepoche; 4. Teil: 1924 bis 1948 Reichsmarkepoche; 5. Teil: 1948 bis 2001 D-Mark-Epoche.

Da die Firma Langenbach & Köster vier Währungsreformen und zwei Weltkriege überlebt hat, hofft Horst Köster auch weiterhin auf eine "gedeihliche Entwicklung". Die Bewahrung der Firmengeschichte sieht der heutige Alleininhaber im Kontext mit den Herausforderungen der modernen Zeit; "denn nur derjenige kann die Gegenwart richtig verstehen, der die Vergangenheit kennt".

Das auf Kleinserien spezialisierte Unternehmen (75 Beschäftigte, 19 Millionen DM Umsatz) für Schmiede-, Großstanzteile und Dienstleistungen erfreut sich nach gerade wieder erfolgter "bester Qualitätszertifizierung" guter Auftragsbestände und Beschäftigung. Köster: "Der Kopf des Betriebes bin ich, aber das Herz sind meine teils langjährigen Mitarbeiter, ohne die sich kein Rad drehen würde."



Quelle: WR (Westfälische Rundschau) Plettenberg vom 11.04.1981

Firma Langenbach & Köster wird 75 Jahre alt
Zum Jubiläum 1500
geschmiedete Wappen

Plettenberg Zum 75jährigen Jubiläum seines Unternehmens, offizielle Feier am 15. September, hat sich Horst Köster, Chef der Firma Langenbach & Köster, etwas Besonderes einfallen lassen: In einer Auflage von zunächst 1500 Stück läßt er zur Zeit an dem größten Hammer im Betrieb ein eisernes Stadtwappen herstellen. "Gegossen hat's das schon gegeben - aber noch nicht geschmiedet", erläuterte Köster bei der Präsentation von einem der ersten Stücke seinen Gästen Stadtdirektor Dr. Wellmann, Bürgermeister Dr. Baberg, Heimatkreisvorsitzender Klaus Menschel und Volksbank-Direktor Biberstein.

Bevor das Gesenk fix und fertig war, wurde der junge Unternehmer zum Hobbyheraldiker, denn "das Wappen ist nie offiziell eingeführt worden und es gibt eine Vielzahl verschiedener Darstellungen." Mal stimmte das Seitenverhältnis nicht, dann begann der Schachbalken mit dem weißen statt dem roten Feld, die Zahl der Zinnen auf den beiden oft überdies zu schmalen Türmen betrug fünf oder drei oder die Fähnchen auf den häufig verschieden geneigten beiden Dächern wehten mal nach rechts oder links.

Horst Köster stützt sich im Wesentlichen auf die Wappendarstellungen von Dr. Hostert und vom Stadtarchiv, kombiniert mit Merkmalen, die das Wappen auf dem Briefkopf eines Schreibens auszeichnen, das sein Großvater 1909 von der Sadt Plettenberg ins Haus flatterte.

Vier Schritte waren nötig, um vom Modell aus Lindenholz, das ein befreundeter Altenaer Holzschnitzer herstellte, zum fertigen Gesenk zu kommen. Nochmals fünf Produktionsetappen sind zu durchlaufen, bis aus dem rotglühenden Noppen das verkupferte Wappen geworden ist: 15 mal 18 Zentimeter groß, 1,6 Kilo schwer.

Nicht nur ein buchstäblich massives Stückchen Heimatgeschichte, sondern auch Beweis für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens , das im Jubiläumsjahr etwa 80 Beschäftige zählt.

Etwa 30 Prozent der Produktion entfallen auf Zubehörteile für die Hochspannungsarmaturenindustrie, die für Überlandleitungen Verwendung finden; weitere 30 Prozent umfassen Maschinenbau und Kettenindustrie, der Rest der Kapazitäten ist mit Aufträgen aus der Autoindustrie ausgelastet. Damit zählt Langenbach & Köster zu den wenigen Firmen in Plettenberg, die mehrgleisig arbeiten und nicht vom Wohl und Wehe eines einzigen Wirtschaftszweiges abhängig sind.

Obwohl "ein Einbruch bei den Aufträgen zu verzeichnen war" - so Horst Köster - "ist die Situation noch ganz passabel". Im letzten Jahr wurde ein Umsatz von 8,5 Mio. DM gemacht.


Quelle: SIHK: Die südwestfälische Wirtschaft - Kleineisenindustrie, Bd. II; 1. Teil, 1967, S. 165

Langenbach & Köster
Gesenkschmiede und Stanzwerk

Oesterweg - Gegründet 1906 durch Wilhelm Langenbach und Gustav Köster
Inhaber bzw. Gesellschafter: Ernst Köster, Frau M. Köster, Walter Zinke, Ottilie Zinke geb. Langenbach
Geschäftsführer: Ernst Köster und Peter Zinke
Produktionsprogramm: Gesenkschmiedestücke und Stanzteile
Technische Ausrüstung: Riemenfallhämmer, Luftgesenkhämmer, Bearbeitungsmaschinen, Werkzeugbau
Jahresumsatz: etwa 4 - 5 Mill. DM
Jahreseinsatz an Vormaterial: etwa 2.200 t
Beschäftigte: 120
(Firmengeschichte siehe Band I "Hammerwerke und Gesenkschmieden", S. 113)


Handelsregister-Eintrag:

HRA 153 19.05.1964 Langenbach & Köster, Plettenberg
Die Prokura Hugo Krägeloh ist durch Tod erloschen. Ein Kommanditist ist ausgeschieden, 2 Kommanditeinlagen wurden erhöht.


Quelle: Plettenberg, Industriestadt im Märkischen Sauerland, 1962

Langenbach & Köster   Gesenkschmiede und Stanzwerk

"Es rauscht der Bach sein altes Lied - Jahrzehnte um Jahrzehnte . . ." Schon vor über neun Jahrzehnten, dem Lebensbeginn des im Patriarchenalter verstorbenen Seniorchefs Wilhelm Langenbach, trieb der Oesterbach den "Oesterhammer". In einer kleinen roten Ziegelsteinbude pochte der Sensenhammer inmitten einer idyllischen Tallandschaft.

"Es rauscht der Bach sein altes Lied . . .", doch längst reicht seine Kraft nicht mehr aus, um das stetig gewachsene Werk zu treiben. Aus der alten kleinen Sensenschmiede, durch die Väter übernommen, wurde in zäher Arbeit ein Stanzwerk; die von Pferden herangefahrene Dampflokomobile wich Hunderten von Elektro-"Pferdestärken". - Doch noch immer rauscht der Bach, - nicht mehr ein knarrendes Mühlrad treibend, sondern eine moderne Turbine.

"Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus . . .", Fabrikationsräume wurden erweitert, Neubauten entstanden, - in organischem Wachstum entstand in den Kindertagen der jetzigen Inhaber ein Gesenkschmiedebetrieb mit dröhnenden Fallhämmern.

Am Anfang dieser Entwicklung hantierten ein paar bärtige "Suerlänner" an ein paar nöckernden Scheibenpressen, aber Jahr um Jahr sammelte sich eine stattlicher werdende Belegschaft um die beiden Gründergestalten Wilhelm Langenbach und Gustav Köster.

Der alte Sensenhammer hat Nachfahren bekommen, unter denen die Erde erzittert. Die Drehbänke surren, die Bohrmaschinen kreischen, die Kompressoren fauchen, die Pressen stampfen und die Schweißfunken sprühen in leuchtender Kaskade. Das Fabriksignum machte seinen Weg durch die Welt. Die Ölfaßverschlüsse von Langenbach & Köster findet man am Eismeer, die Schraubenschlüssel in Kapstadt, die Hochspannungsarmaturen im Land der Pharaonen, die Fleischhaken in Argentinien, Bergbauzubehör in dunkler Tiefe an der Ruhr und Verpackungsstanzteile auf fernen Baumwollfeldern.

Junge Kräfte kamen zur altbewährten Mannschaft. Mehrere Werkswohnhäuser konnten gebaut werden zum Wohle der Familien der Stammbelegschaft. - Generationen kommen und gehen auch im Fabrikgeschehen, - das Lied der Arbeit erklingt weiter durch die moderne Zeit. "Es rauscht der Bach sein altes Lied . . ." und mahnt in gleichbleibender Melodie zu Stetigkeit, Treue und Fleiß zum Wohle der Gemeinschaft.



Luftbild der Firma Langenbach & Koester im Jahre 1959 (Foto: Archiv H. Hassel)


Quelle: WP (Westfalenpost) vom 16.08.1956

50 Jahre Firma Langenbach & Köster

Aus bescheidenen Anfängen zum bedeutsamen Unternehmen entwickelt

Plettenberg. Am 15. August konnte die Firma Langenbach & Köster in Oesterhammer auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. Aus kleinen Anfängen hat sich das Unternehmen, das Schmiedestücke und Stanzteile herstellt, zu einem bedeutsamen Betrieb, der heute über 140 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, entwickelt.

Im Frühjahr 1906 gründeten der noch heute lebende 89jährige Mitinhaber Wilhelm Langenbach und der im Jahre 1950 verstorbene Gustav Köster das Werk. Am 15. August 1906 wurde es in das Handelsregister beim hiesigen Amtsgericht eingetragen. Die Gründer erwarben vor 50 Jahren in Oesterhammer eine kleine Schmiede, deren Hammer durch Wasserkraft des Oesterbaches betrieben wurde und dem Ortsteil auch den Namen "Oesterhammer" eintrug.

An die Schmiede wurde bald ein Stanzwerk angebaut, in dem Unterlegscheiben und Gesenkschmiedestücke für die Hebezeug- und Maschinenindustrie hergestellt wurden. Schon nach wenigen Jahren erwiesen sich die Räumlichkeiten als nicht ausreichend, und es wurde ein größerer Umbau und Anbau mit einer Bearbeitungswerkstatt vorgenommen, in der die rohen Schmiedestücke verfeinert und als Fertigfabrikate auf den Markt gebracht wurden. Ein weiterer Anbau wurde in den dreißiger Jahren fertiggestellt und ein großer Lager- und Versandraum geschaffen.

Nach Modernisierung des Betriebes in den vergangenen Jahren werden neben Gesenkschmiedestücke für alle Industriezweige speziell Faßverschlüsse, Schraubenschlüssel, Spannschlösser, Lasthaken und Hochspannungsarmaturenteile hergestellt. Die Qualität der Erzeugnisse hat dem Unternehmen im In- und Ausland einen steigenden Absatz gebracht und bietet auch weiterhin die Gewähr dafür, daß die Firma Langenbach & Köster auch in den nächsten Jahrzehnten eine stetige Aufwärtsentwicklung nehmen wird.


Quelle: Geschichte der Industrie im Märkischen Sauerland, 1910, bearbeitet von Dr. Ernst Voye, S. 328

Gesenkschmiederei

Langenbach & Köster eröffneten in einem 1868 von Cordt & Schröder angelegten, später Wilhelm Kissing gehörenden Hammer den Betrieb 1896 und verfertigten mit 35 Arbeitern Unterlegscheiben, konische Stifte und kleine Gesenkschmiedeteile; eine Wasserturbine dient als Kraft.


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