Quelle: ST vom 08.10.2009
Kernspingerät belastet die Krankenhaus-Bilanz
PLETTENBERG Im Krankenhaus wird weiter aufgeräumt: Nach Umgestaltung
und Renovierung werden jetzt die Verluste weiter reduziert, damit sich
die Klinik ohne Zuschüsse alleine tragen kann. Außerdem wurden die
Besitzverhältnisse des Magnetresonanztomographen (MRT) bereinigt.
Ein positives Bild des Plettenberger Krankenhauses zeichnete dessen Geschäftsführer Michael Kaufmann am Dienstagabend in der Ratssitzung. Die Klinik befindet sich danach auf einem guten Kurs.
Der Verlust aus dem laufenden Betrieb des Krankenhauses konnte im vergangenen Jahr auf 518 404 Euro reduziert werden. Davon trägt die Stadt Plettenberg 260 000 Euro, die Mendritzki-Stiftung 258 404 Euro.
Belastet wird das Ergebnis jedoch zusätzlich durch aufgelaufene Verluste der Geräte-Trägergesellschaft für den Kernspintomographen (MRT). Sie machen 192 062 Euro aus. Um die Besitzverhältnisse für das Gerät zu bereinigen, hat das Krankenhaus für 87 000 Euro sämtliche Gesellschaftsanteile übernommen und die Trägergesellschaft anschließend aufgelöst. Der Geräte-Trägergesellschaft gehörten neben dem Krankenhaus mehrere Ärzte an, darunter auch der frühere Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Stefan Doldi, der zum Attendorner Krankenhaus gewechselt war.
"Der MRT gehört nun zum Krankenhaus und wir können ihn den Bürgern zur Verfügung stellen", berichtete Michael Kaufmann zufrieden. Derzeit arbeite man daran, eine kassenärztliche Zulassung auch für die ambulante Untersuchung mit dem High-Tech-Gerät zu bekommen. Geplant ist, einen Kassenarztsitz aus dem Zulassungsbezirk Arnsberg nach Plettenberg zu verlagern. Gespräche werden aber auch mit Kassenärzten in Lüdenscheid und Iserlohn geführt. Kaufmann erwartet eine Lösung noch in diesem Jahr.
Zudem soll dieses Jahr der Verlust aus dem Betrieb des Krankenhauses weiter gegen Null reduziert werden. Wie weit das erreicht werde, hänge von der Nutzung des Krankenhauses in den letzten drei Monaten des Jahres ab. Kaufmann: "Der September war der zweitbeste Monat in diesem Jahr." Für das nächste Jahr habe man "ganz fest eine schwarze Null im Auge".
Vorausgesetzt, dass die Bürger die Arbeit ihres Krankenhauses weiterhin zu schätzen wissen, könne das Krankenhaus in den nächsten Jahren selbstständig arbeiten. "Wir sind nicht aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Kooperation angewiesen", so Kaufmann. Man sei aber bereit, zusammen mit anderen Krankenhäusern gemeinsam die Zukunft gestalten. gt |