Quelle: ST vom 25.04.2007

"Konz & Brune"-Gelände wird
zum Gewerbepark umgebaut

Grundstückseigentümer "Audax Gewerbeimmobilien" aus Lippstadt schafft Büroräume und Produktionshallen. Altes Schulgebäude wird saniert


Das "Konz & Brune"-Areal (hier rot dargestellt) besteht aus mehreren Produktions- bzw. Lagerhallen sowie Büroräumen, die durch "Audax-Gewerbeimmobilien" umgebaut und vermietet werden.Plan: Erdmannsdorffer

PLETTENBERG Das "Konz & Brune"-Gelände an der Herscheider Straße in Holthausen wird zum Gewerbepark umstrukturiert. "Es entstehen mehrere Einheiten für das Gewerbe", verspricht Martin Deschermeier, Rechtsvertreter der "Audax Gewerbeimmobilien", die Herrichtung von Büroräumen und (Lager-)Hallen in Größenordnungen von rund 100 Quadratmetern.

"Audax Gewerbeimmobilien" mit Sitz in Lippstadt kaufte das Gelände Ende Januar bei einer Zwangsversteigerung im Amtsgericht Plettenberg zum Preis von 258 000 Euro. Gemeinsam mit dem in der Schweiz ansässigen Architekten Roland Erdmannsdorffer erläuterte Martin Deschermeier, was für den Gewerbepark "Konz & Brune" geplant ist: "Das alte Schulhaus wird umgebaut", so Architekt Erdmannsdorffer. Das Gewerbe hätte dort Spuren hinterlassen. Treppen würden herausgenommen, Grundrisse optimiert, Fußböden und Wände saniert.

Bis Mitte des Jahres, so Erdmannsdorffer und Deschermeier unisono, entsteht eine neue Wohnungen, die anderen beiden werden größtenteils saniert. Die Wohnungen sind bereits teilweise vermietet. Weiterhin sind bereits zwei Hallen belegt – eine wird von einem Kfz-Mechaniker, die andere von einem Maschinenbauer genutzt. Zu vermieten seien noch ein Büro (139 Quadratmeter), ein Atelier (120 Quadratmeter) sowie vier Hallen (70, 160, 160, 200 Quadratmeter). "Innerhalb von zwei bis drei Monaten können die Mieter einziehen", so Martin Deschermeier. Berücksichtigt werden dabei die individuellen Kundenwünsche; "wir bauen erst um, wenn ein Mieter gefunden ist", sagt Deschermeier. Der Kunde könne dann beispielsweise bestimmen, ob Hallen zusammengelegt, also Trennungswände entfernt werden sollen. Einheiten könnten maßgeschneidert zusammengefasst werden. Gerade deshalb biete der Gewerbepark eine interessante Alternative für Unternehmer, die sich einen Neubau sparen möchten, betont der aus der Schweiz stammende Rechtsvertreter von Audax.

Audax ist übrigens noch ein recht junges Unternehmen. Erst in der Nacht vor der "Konz & Brune"-Zwangsversteigerung wurde "Audax Gewerbeimmobilien" in Paderborn gegründet – "aufgrund der Dringlichkeit", erklärte Deschermeier. Gründer ist der Bankkaufmann Mike Rico Trentzsch, 35, geboren in Radebeul. "Die Firma beabsichtigt, weitere Grundstücke in unmittelbarer Plettenberger Umgebung zu kaufen", so Martin Deschermeier. Audax wolle offensiv expandieren und weitere Gewerbeparks schaffen. Für die Mieter im Plettenberger Gewerbepark beständen also in naher Zukunft auch Erweiterungsmöglichkeiten. sep


Quelle: WR Plettenberg vom 06.07.2005

"In China wird preisgünstiger produziert"

Plettenberg. (mg) Völlig unklar ist zurzeit das weitere Schicksal der Plettenberger Firma Konz & Brune GmbH & Co KG. "Noch wissen wir nicht, wie´s weitergeht", bestätigte gestern Morgen auf Anfrage der WR Thorsten Klepper von der Rechtsanwaltskanzlei Kuhmann, die vom Amtsgericht Hagen als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde.

Am 9. Mai dieses Jahres hatte das an der Herscheider Straße auf Leiterplattentechnik spezialisierte Unternehmen einen vorläufigen Schlussstrich gezogen und beim Amtsgericht in Hagen Insolvenzantrag gestellt (WR berichtete).

"Wir sind nach wie vor bemüht, den Betrieb im Ganzen zu erhalten", betonte Klepper gestern noch einmal. In den vergangenen Wochen seien Gespräche und Verhandlungen mit unterschiedlichen Interessenten geführt worden. Doch zu einer gemeinsamen Lösung habe man bislang nicht gefunden - "die Lage ist nicht gerade optimal", räumt Klepper ein. Ein Gesprächspartner aus dem Ausland sei beispielsweise ausschließlich an Aufträgen interessiert gewesen, wobei die Produktion ins Ausland verlagert werden sollte.

1980 wurde das Unternehmen Konz & Brune mit der für den heimischen Raum außergewöhnlichen Produktion von Leiterplatten, also elektrischen Schaltplatinen für die Automobilindustrie, für Bewegungsmelder, elektrische Trafos, Sensoren, Spielautomaten und verschiedenes mehr gegründet. In Schieflage geraten ist das Unternehmen nach den Worten Kleppers aufgrund "erheblicher Umsatzrückgänge". Verursacht dadurch, dass Leiterplatten zu wesentlich günstigeren Preisen im asiatischen Raum produziert werden können. "Die Chinesen können in Puncto Massenfertigung alles viel besser. Dagegen hatten Konz & Brune keine Chance." Und die Fertigung von Kleinserien - ein Versuch des Unternehmens, sich über Wasser zu halten - sei nicht so lukrativ gewesen. Klepper sieht Konz & Brune als "hochqualifizierten" Hersteller von Nischenprodukten mit einem hervorragenden Know how. Ein gesunder Mix aus Großaufträgen und Kleinserie hätte dem Unternehmen das Überleben gesichert. Dieser Spagat sei jedoch nicht gelungen, weil Großaufträge von Serien nach Asien abgewandert seien.

Im Moment, so Klepper, sei noch kein konkretes Ende in Sicht - fünf von ursprünglich 13 Mitarbeitern mussten im Zuge der Insolvenz freigestellt werden. "Zurzeit leben wir nur von dem Umsatz, den wir vereinnahmen können."


Schwere Zeiten für die Plettenberger
Firma Konz & Brune

10.05.2005 / WR-LOKALAUSGABE / PLETTENBERG

Plettenberg. (mg) Schwere Zeiten für die Plettenberger Firma Konz & Brune GmbH & Co KG. Das an der Herscheider Straße auf Leiterplattentechnik spezialisierte Unternehmen hat am Montagmorgen einen vorläufigen Schlussstrich gezogen und beim Amtsgericht in Hagen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt wurde der Hagener Rechstanwalt Uwe Kuhmann. Noch am Montagnachmittag war er vor Ort, um zu sichten, "was passiert ist" und um mit der Geschäftsführung das weitere Vorgehen zu besprechen.

"Wir sind bemüht, den Betrieb in Gänze zu erhalten", betonte die Hagener Kanzlei gestern. Über die Hintergründe der Insolvenz - ein Eigenantrag der Geschäftsführung von Konz & Brune - war noch nichts zu erfahren.

Das Unternehmen Konz & Brunne mit der für den heimischen Raum außergewöhnlichen Produktion von Leiterplatten, also elektrischen Schaltplatinen für die Automobilindustrie, für Bewegungsmelder, elektrische Trafos, Sensoren, Spielautomaten etc., wurde 1980 gegründet. Zunächst in der Küche, dann im Keller, dann in ersten Betriebsräumen am Lehmweg 9 wurde eine Produktion aufgebaut (WR be-

1980 gegründet
richtete) - bis man zum heutigen Standort in die ehemalige Holthauser Schule an der Herscheider Straße wechselte.

Gefertigt werden bei Konz & Brune ein- und mehrlagige Leiterplatten. Bei den mehrlagigen Leiterplatten liegen bis zu 30 unterschiedliche Schichten in Stärken von 5-18 my übereinander. Die Fertigung in Layern (mehreren Ebenen) erlaubt die Unterbringung auch kompliziertester und aufwendigster Schaltungen auf kleinster Fläche.

Für die Herstellung der Leiterplatten sind unterschiedlichste Berufe gefordert: Siebdrucker, CAD-Programmierer und Galvaniker erarbeiten in verschiedensten Produktionsprozessen (bohren, fräsen, fototechnisch belichten, drucken und galvanisch behandeln) die Leiterplatten. Bestandteil der Galvnik ist eine Abwasserbehandlunganlage. CAD-gesteuerte Maschinen wickeln vollautomatische Fertigungsprozesse ab.


Quelle: WR Plettenberg ~30.01.1998

Leiterplattentechnik Konz & Brune zertifiziert

Plettenberg. (HH) Die Zertifizierungsurkunde nach DIN EN ISO 9002 wurde am vergangenen Donnerstag der Firma Konz & Brune GmbH & Co KG Leiterplattentechnik in Holthausen überreicht.

Das Unternehmen mit der für den heimischen Raum außergewöhnlichen Produktion von Leiterplatten, also elektrischen Schaltplatinen für die Automobilindustrie, für Bewegungsmelder, elektrische Trafos, Sensoren, Spielautomaten etc., wurde 1980 gegründet. Zunächst in der Küche, dann im Keller, dann in ersten Betriebsräumen am Lehmweg 9 wurde eine im weiten Umkreis konkurrenzlose Produktion aufgebaut. Am derzeitigen Standort in der ehemaligen Holthauser Schule ist das Unternehmen auf 38 Mitarbeiter angewachsen, die einen Umsatz von rd. 8 Millionen Mark im Jahr erwirtschaften.

Nicht nur die Forderung der Kunden nach abgesicherter Produktion und hoher Fertigungsqualität für just in time-Lieferung machte eine Zertifizierung erforderlich. Firmenleitung und Mitarbeiter waren davon überzeugt, daß sich für das Unternehmen ohne optimierte Fertigung und nachgewiesene Qualifizierung die Zukunft nicht meistern läßt.

Als Zertifizierer wurde die Firma Quacert aus Schwäbisch Gmünd ausgewählt, weil sie Erfahrung mit mittelständischen Unternehmen hat. Sechs Monate dauerten die Vorbereitungen zur Zertifizierung, deren Ergebnisse in einem mehrere hundert Seiten starken Zertifizierungshandbuch festgehalten sind. Der Fertigungsablauf bzw. die erforderlichen Arbeitsabläufe zur Erzielung einer gleichbleibend fehlerfreien Fertigung sind in diesem Handbuch genauestens beschrieben.

Gefertigt werden bei Konz & Brune rund 1500 Quadratmeter einlagige Leiterplatten sowie 1500 Quadratmeter mehrlagige Leiterplatten. Bei den mehrlagigen Leiterplatten liegen bis zu 30 unterschiedliche Schichten in Stärken von 5-18 my übereinander. Die Fertigung in Layern (mehreren Ebenen) erlaubt die Unterbringung auch kompliziertester und aufwendigster Schaltungen auf kleinster Fläche.

Für die Herstellung der Leiterplatten sind die unterschiedlichsten Berufe gefordert: Siebdrucker, CAD-Programmierer und Galvaniker erarbeiten in verschiedensten Produktionsprozessen (bohren, fräsen, fototechnisch belichten, drucken und galvanisch behandeln) die Leiterplatten. Bestandteil der Galvnik ist eine aufwendige Abwasserbehandlunganlage. CAD-gesteuerte Maschinen wickeln vollautomatische Fertigungsprozesse ab.
Die Zertifizierung gilt zunächst für drei Jahre, danach ist ein Überprüfungsaudit erforderlich.


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