Quelle: WR Plettenberg vom 02.07.2004
Ergiebiges Wasservorkommen
Plettenberg. (mau) "Die Holthauser Bevölkerung darf
sich glücklich schätzen, ein so ergiebiges Wasservorkommen von höchster Qualität
zu besitzen", bescheinigte Dr. Louis Pattichis vom Staatl. Umweltamt Hagen in
seiner Festrede zum 100. Jubiläum der Holthauser Wasserversorgungs-GmbH dem
Wasserschutzgebiet Grube Franziska, übrigens dem einzigen in ganz Plettenberg,
eine Ausnahmestellung im Bereich Sauer- und Siegerland.
Rund 100 Festgäste waren
gestern der Einladung der Geschäftsführer Karl Hermann Klassen-Solms und
August-Wilhelm Höfer-Flügge zum Lohwäldchen gefolgt, wo die
Jubiläumsfeierlichkeiten auch heute noch steigen - mitten im Quellgebiet. Die 46
Gesellschafter, Vertreter von Behörden, Südwestfälischer Industrie- und
Handelskammer, der Sparkasse, von Stadtverwaltung und Stadtwerke GmbH
Plettenberg, den anderen sechs Wassergenossenschaftsunternehmen in der
Vier-Täler-Stadt und Feuerwehr genossen zwar überwiegend Gerstensaft aus Hagener
Familienproduktion und mit Volme-Wasser gebraut, dennoch drehte sich thematisch
alles ums kostbare Holthauser Nass, das völlig ungechlort an die Haushalte geht.
Für viele ist Wasser etwas Selbstverständliches. Doch es erfordert immer mehr
Aufwand und Kosten, unsere Wasserversorgung zu gewährleisten. Über 100 Jahre
haben sich in Holthausen Bürger dieser Herausforderung gestellt. Mit Erfolg.
"Denn dank Ihres ehrenamtlichen Engagements wirtschaften Sie günstiger als die
Stadtwerke, sind versorgungssicher und garantieren höchste Wasserqualität",
bescheinigte Bürgermeister Stahlschmidt "Flüssiges Kapital" den Holthauser
Wasserwerkern eine vorbildliche Arbeit. Trotz eines "mal in aller Freundschaft
ausgetragenen Rechtsstreits" (bei dem die Stadt den Kürzeren zog) sieht
Stahlschmidt heute "ein sinnvolles Nebeneinander von Wasserversorgungs-GmbH und
Stadtwerken gewährleistet". Schließlich sei inzwischen alles vertraglich
geregelt.
In seiner Begrüßungsrede führte Klassen-Solms den Wert des "flüssigen
Kapitals" Wasser sehr eindringlich vor Augen. Praktischer Umweltschutz beinhalte
auch den verantwortungsvollen Umgang mit dem Element Wasser. "Und wenn dieser
Grundgedanke, diese Mahnung, anlässlich des heutigen Jubiläumstages einen neuen
Stellenwert und in uns selbst ein neues Bewusstsein für das Kapital Wasser
erzielt haben sollte, dann erhält dieser Tag einen zusätzlichen Pluspunkt", so
Klassen-Solms, der die Geschäfte der Holthauser Wasserversorgungs-GmbH seit fast
35 Jahren ehrenamtlich führt und in dieser Zeit zum leidenschaftlichen
Wasserwerker und echten Fachmann geworden ist.
"Wenn das Jubiläum gelaufen ist,
werde ich über Rücktritt nachdenken", lässt er unter Vertrauten durchblicken.
Und hört man sich um, soll sich sogar eine "innerfamiliäre Nachfolgelösung"
abzeichnen, wenn die Gesellschafter zustimmen. Jedenfalls wird dies nicht
dementiert. Von einer Entwicklung der Wasserversorgung in Holthausen vom
einstigen Hausbrunnen bis zum heutigen modernen und computergesteuerten
Versorgungsnetz, das selbst in längeren Trockenzeiten ausreichend Wasser
garantiert, hätten die Altvorderen des Unternehmens wohl kaum zu träumen gewagt.
Aber sie haben mit viel Weitblick Grundsteine gelegt.
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