Quelle: WR (Westfälische Rundschau) vom 02. Juli 2002

Seit 25 Jahren hat die Raute ihren festen Platz an der Reichsstraße

Autohaus Hillebrand
Ein Vierteljahrhundert ist das Autohaus nun an seinem Standort. (WR-Bild)

Plettenberg. (TiB) Was sich in den vergangenen Jahren so alles verändert hat, das beschreiben die Gegenstände, mit denen man täglich zu tun hat, vielleicht besser als die schlichten Zahlen. Das Auto beispielsweise. Darum dreht sich im Autohaus Hillebrand seit 25 Jahren nunmal alles. "Früher", sagt Prokurist Herbert Kniewel, "reichte ein Lenkrad mit vier Rädern. Heute ist es eher ein Wohnzimmer mit Hightech-Ausstattung."

Ob nun besagtes Lenkrad auf vier Rädern oder Hightech-Wohnzimmer, seit 1977 ist die Raute des französischen Autoherstellers Renault fester Bestandteil an der Reichsstraße in Eiringhausen. Damals besiegelte noch das Autohaus Midderhoff die Vertragspartnerschaft mit den Franzosen, ab 1990 übernahm Alois Hillebrand Teile der Firma und spezialisierte sich auf Neu- und Gebrauchtwagenfahrzeuge und den Werkstattbetrieb.

Hillebrand war schon damals vor Ort kein Unbekannter, er begann 1963 seine Lehre im Autohaus Midderhoff und absolvierte 1974 seine KFZ-Meisterprüfung. Und damit lebt er das vor, was seine Mannschaft heute noch auszeichnet: Bodenständigkeit. "Wer hier gelernt hat", sagt der Firmenchef nicht ohne Stolz, "der ist auch hier geblieben." Der Nachwuchs bereitet Hillebrand dennoch ein wenig Sorge, vielmehr die Suche: "Es wird immer schwieriger junge Leute für diesen Beruf zu finden"

Wer im Eiringhauser Autohaus arbeitet, der hat im Laufe der Zeit einiges an Neuerungen mitgemacht. "Früher war alles ein bisschen ruhiger", erinnert sich Hillebrand. Die Mechanik habe damals bei den Reperaturen noch eine größere Rolle gespielt, heute sei es die Elektronik. "Heutzutage werden viel mehr Teile ausgetauscht als repariert", beschreibt Herbert Kniewel.

Die Entwicklung hat noch lange nicht ihr Ende gefunden. In absehbarer Zukunft soll eine Standleitung, die direkt zum Renault-Werk führt installiert werden, so dass direkt über den Rechner mit dem Werk kommuniziert werden kann. "Damit ist eine Fehlerdiagnose zusammen mit dem Werk möglich", erklärt Kniewel. Vor ein paar Jahren schien das wohl eher noch ferne Zukunftsmusik, aber wahrscheinlich wird auch das nicht die letzte technische Neuerung werden.

Manche Sachen werden sich aber selbst in den nächsten 25 Jahren so schnell nicht wiederholen. Wie der etwas ungewöhnliche Besuch im Autohaus, vor gut 15 Jahren. Da stand eine Gruppe Soldaten vor dem Autohaus und fragte nach Werkzeug. Gekommen waren sie direkt von einer Übung in der Nähe. Was man nur unschwer übersehen konnte. Sie standen mit einem Panzer vor der Tür.


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