Quelle: ST vom 04.09.2011

Seissenschmidt AG investiert
drei Mio. Euro in Werkzeugbau

Bis zum Frühjahr entsteht 1 400 Quadratmeter großer Anbau an Dreh- und Fräscenter


Rund 30 000 Kubikmeter Erd- und Gesteinsmaterial wurden in den letzten Wochen hinter dem Dreh- und Fräscenter an der Daimlerstraße abtransportiert, um Platz zu schaffen für einen Erweiterungsbau. Foto: G. Dickopf

PLETTENBERG Die Seissenschmidt AG investiert weiter am Standort Plettenberg. Nach dem Kauf der beiden Plettac-Bürotürme plant man nun die Verlagerung und Konzentration des bisher zweigeteilten Werkzeugbaus an einem neuen Standort.

Insgesamt drei Mio. Euro investiert man nach den Worten von Stefanus Levermann, Sprecher des heimischen Automobilzulieferers, in die Erweiterung des bestehenden Dreh- und Fräscenters an der Daimlerstraße. Dort, wo einst die Firma Best und später eine Plettac-Produktionshalle residierte, soll die bestehende und rund 2 500 Quadratmeter große Halle um ein Drittel erweitert werden. Der erforderliche Platz wird derzeit durch die Abtragung großer Erdmassen geschaffen, die auf der anderen Talseite unterhalb der Bremcke als Anschüttung für einen Reitplatz dienen (ST berichtete).

"Die Hallenerweiterung um 1 400 Quadratmeter soll bis zum Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen werden", betonte Levermann. Danach werde ein Großteil des Werkzeugbaus vom Stammsitz des Unternehmens in die neue Halle verlagert. "Wir wollen den Werkzeugbau in Zukunft an einem Standort konzentrieren, um unsere interen Prozesse zu optimieren", so Levermann. Zusätzlich sei der Aufbau einer neuen Werkzeughärterei geplant. Zudem werde auch der Bereich Werkzeugsägen in den Hallenneubau verlagert. ged


Quelle: ST vom 08.07.2009

Doppelspitze bei Seissenschmidt
Der Schwabe Dr. Ekkehard Körner übernimmt die technische Geschäftsleitung. Er ist damit neuer Partner des kaufmännischen Geschäftsführers Rüdiger Groos

PLETTENBERG Der 51-jährige Dr. Ekkehard Körner ist neuer technischer Geschäftsführer der Seissenschmidt AG. Der Diplom-Kaufmann leitet nun gemeinsam mit Rüdiger Groos, der seit 1999 Vorstandsmitglied des Plettenberger Automobilzulieferers ist, die Geschicke des 600 Mitarbeiter zählenden Unternehmens.

"Neben seinen Kenntnissen in der Massivumformung bringt Dr. Körner reichlich branchenspezifisches Wissen aus dem Automobilbereich mit und ist damit ein idealer Kandidat für die Vorstandstätigkeit im technischen Bereich von Seissenschmidt", sagt Rüdiger Groos über seinen neuen Vorstandskollegen. Dr. Körner löst damit Herrmann-Josef Müller ab, der fast zehn Jahre lang technischer Geschäftsführer war und das Unternehmen letztes Jahr verließ.

Dr. Körner, verheiratet und Vater von vier Kindern, der als eines seiner Hobbies seinen Oldtimer-Traktor nennt, sieht bei seinem beruflichen Engagement in Plettenberg seine Verantwortung in der Erweiterung des technischen Leistungsspektrums von Seissenschmidt und für den Ingenieurnachwuchs. Aus diesem Grund wird Dr. Körner zusätzlich zu seiner beruflichen Tätigkeit auch zukünftig seine bestehenden Lehraufträge an der Fachhochschule für Technik in Esslingen sowie an der Uni Stuttgart zum Thema Massivumformung wahrnehmen.

Körner: "Vor allem sehe ich mich bei Seissenschmidt als Mitarbeiter in einem Team, das in den zurückliegenden Jahren eine hervorragende Reputation in unserem Markt erarbeitet hat. Hier will ich meine Erfahrungen und Kenntnisse gerne zum Nutzen der gesamten Unternehmensgruppe einbringen." eB/sep


Rüdiger Groos und Dr. Ekkehard Körner (v.l.) sind die Geschäftsführer der Seissenschmidt AG.


Quelle: ST vom 12.01.2008

Seissenschmidt AG und Mark E
fanden Kompromisslösung

Müller: "Sicherstellung des erhöhten Strombedarfs zwingend notwendig"

PLETTENBERG Die Energieversorgung der Seissenschmidt AG mit Sitz in Plettenberg kann noch bis ins Jahr 2009 von Mark-E als zuständigem Energieversorger sichergestellt werden - danach ist eine Netzverstärkung auf der Hochspannungsebene unumgänglich, um die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Unternehmens nicht zu gefährden. Das ist das Fazit weiterer Gespräche, die derzeit zwischen Verantwortlichen der Seissenschmidt AG, dem Energieversorger Mark-E sowie der SEWAG Netze GmbH als verantwortlichem Netzbetreiber laufen.

Bis zum Jahr 2011 benötigt Seissenschmidt insgesamt rund zehn Megawatt mehr elektrische Leistung. Dieser erhöhte Bedarf kann von der SEWAG Netze GmbH unter den derzeit bestehenden Bedingungen netztechnisch nicht mehr sichergestellt werden. "Durch Optimierungsmaßnahmen im Stromnetz sind wir in der Lage, bis in das Jahr 2009 hinein die Kapazitätserweiterungen der Seissenschmidt AG netztechnisch zu gewährleisten. Anschließend kann der erhöhte Leistungsbedarf nach der Erweiterung des Umspannwerkes Holthausen und dem Ausbau der Hochspannungsebene weiter gesichert werden", so SEWAG Netze-Geschäftsführer Volker Neumann.

Konkret bedeutet dies, dass die Lastverteilung der drei Transformatoren im Umspannwerk Holthausen optimiert werden muss, um "Freiräume" zu schaffen für den erhöhten Strombedarf der Seissenschmidt AG. Mit einem geschickten Lastmanagemnt soll so die Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen 110 KV-Leitung überbrückt werden. "Wir werden alle technischen Möglichkeiten voll ausschöpfen", betonte Mark E-Presseprecher Uwe Reuter. Mit dem sehnlichst erwarteten "Ringschluss" - also der Fertigstellung der neuen Trasse vom Umspannwerk Holthausen zum Umspannwerk Siesel rechnet man im Jahr 2010. "Auf Basis unserer derzeitigen Investitionspläne benötigt die Seissenschmidt AG für das Jahr 2011 eine gesicherte Stromanschlussleistung von rund 40 Megawatt. Diese Kapazitäten sind netztechnisch derzeit nicht gesichert und gefährden somit die Expansionspläne des Unternehmens. Darüber hinaus sind weitere kurzfristige Investitionstätigkeiten über den zurzeit geplanten Investitionsrahmen hinaus bei den derzeitigen Netzkapazitäten nicht realisierbar. Dies haben wir im Zuge der Gespräche nochmals sehr deutlich gemacht", erläuterte Hermann-Josef Müller, Vorstandsmitglied des Unternehmens. Gleichzeitig gab er zu verstehen, dass man nach der nun gefundenen Lösung in den nächsten acht bis neun Wochen die neue Mehrstufenpresse Hatebur AMP50 für den Standort Plettenberg in der Schweiz bestellen werden. Einig waren sich Müller sowie die Vertreter von Mark E und SEWAG darin, dass der Ausbau des Versorgungsnetzes schnellstens auf den Weg gebracht werden muss, um eine grundlegende Voraussetzung für die Sicherung und wirtschaftliche Weiterentwicklung der Seissenschmidt AG und des gesamten Wirtschaftsstandorts Plettenberg zu schaffen. Die Unternehmen und Haushalte in der Region werden derzeit mit einer gesicherten Leistung von 100 Megawatt im Wesentlichen über das Umspannwerk Holthausen versorgt. Ringschluss sorgt für Versorgungssicherheit Mark-E plant zur notwendigen Erhöhung dieser Leistung den Ausbau der Hochspannungsebene. Durch den vorgesehenen Ringschluss erhöht sich die Versorgungssicherheit im Stadtgebiet und dem direkten Umland noch einmal deutlich. Ein entsprechender Beschluss der Raumordnungsbehörde der Bezirksregierung Arnsberg vom Dezember 2007 zum Bau einer Hochspannungstrasse liegt bereits vor. Zur weiteren Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens führt Mark-E derzeit intensive Detailberechnungen technischer Varianten durch. ged


Quelle: ST vom 26.05.2005

HBS erweitert: Neue Halle zum
Preis von knapp 2 Mio. Euro

Parkplätze werden ab dem 16. Juni zum Teil hinter den Betrieb verlagert. Bauantrag mit Option auf zwei weitere Hallen a' 2 000 Quadratmeter


Bauplaner Andreas Greb und Seissenschmidt-Mitarbeiterin Sabrina Schwartpaul präsentieren den Bauplan für die zweistöckige Produktionshalle, die auf einem Teil des bisherigen Parkplatzes gebaut werden soll. Foto: Schulz

PLETTENBERG Um weitere 2 000 Quadratmeter will die Seissenschmidt AG ihr Unternehmen in Köbbinghausen erweitern. Geplant ist eine zweistöckige Produktionshalle, die Ende Juni auf einem Teil der bisherigen Parkplatzfläche (1 000 Quadratmeter) errichtet werden und bis zum Januar 2008 fertiggestellt werden soll. Überdies hält sich Seissenschmidt die Option offen, zwei weitere zweistöckige Hallen á´ 1 000 Quadratmeter – alle drei Hallen hätten dann aufgrund ihrer zwei Stockwerke eine effektive Nutzfläche von 6 000 Quadratmetern – zu bauen.

"Das ist aber noch Zukunftsmusik", sagte gestern Bauplaner Andreas Greb im Gespräch mit der Heimatzeitung. Fest steht, dass Ende Juni oder Anfang Juli die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt, sprich der zweistöckigen Halle, beginnen sollen. Genutzt werden soll der Neubau für die Tochtergesellschaft der Seissenschmidt AG, der "Seissenschmidt Components Processing GmbH & Co. KG". Sie bündelt alle Aktivitäten aus dem Bereich Mechanische Bearbeitung.

Mit über 60 Mitarbeitern macht das Team um Geschäftsführer Joachim Neuhaus Rohlinge für den Einsatz im Auto fit. "Wir wachsen in diesem Bereich extrem", sagte Seissenschmidt-Marketing-Chef Stefan Levermann. Über 20 neue Arbeitsplätze sollen durch den Neubau entstehen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich laut Bauplaner Greb auf 1,6 bis 2 Mio. Euro – inklusive Parkplatz-Umlegung. Nicht inbegriffen in den Kosten sind die Maschinen, die später in der neuen Halle stehen sollen.

Oberhalb des Betriebes, Richtung Köbbinghausen, entstehen 173 neue Parkplätze, auf denen voraussichtlich ab dem 16. Juni geparkt werden kann. Die Zufahrt erfolgt von der Daimlerstraße; die Köbbinghauser brauchen sich also nicht auf Berufsverkehr einzustellen. Freilich stellt sich die Frage, warum das Gelände von Seissenschmidt oberhalb des Betriebes für Parkplätze und nicht für den Neubau verwendet wird.

Bauplaner Andreas Greb erklärt: "Die Bodenbeschaffenheit ist für eine Fabrik ungeeignet. Das würde für einen Neubau zu teuer werden." Weiterhin könnten Lärmprobleme für die Anwohner in Köbbinghausen entstehen und zu guter Letzt wäre es auch ein logistisches Problem. "Die Teile, die die neue Produktionshalle verlassen, sind versandfertig. Sie wieder durch den ganzen Betrieb bis zum Versand zu bringen, wäre sicher nicht ideal", so Greb. sep


Quelle: WR Plettenberg vom 14.05.2005

Bürokratismus behindert
"Vorfahrt für Arbeitsplätze"


Im Sekundentakt verlassen bei Seissenschmidt in Köbbinghausen hochpräzise Schmiedeteile die Produktionsmaschinen.

Köbbinghausen. (jam) Mit der Anschaffung der neuen Hatebur HM 75, für deren Betrieb acht Megawatt Strom benötigt werden, ist die Kapazität des auf 30 Megawatt begrenzten Umspannwerks der Mark-E erschöpft. Der Hagener Energielieferant beharre darauf, das benötigte, über 6 Millionen Euro teure neue Umspannwerk müsse HBS auf eigenem Grund und eigene Kosten bauen, so Technik-Vorstand Hermann-Josef Müller. Die Investition in eine für die nächsten Jahre beabsichtigte weitere Erweiterung der Produktion in einer neuen Werkshalle würde sich vor diesem Hintergrund nicht rechnen.

Konkrete Überlegungen, sich dann an einem anderen Standort neu zu orientieren, gebe es derzeit noch nicht, betonen Groos und Müller und verweisen dabei auch auf die Verbundenheit der Aktionäre des 160 Jahre alten Familienunternehmens mit dem Standort Plettenberg. Aber anders als die Steigerungen bei den Stahlpreisen, die in gewissem Maße an die Kunden weitergegeben werden konnten, sei dies bei den Energiekosten nicht möglich.

Für die vor 20 Jahren getroffene Entscheidung, die Erwärmung des Materials umweltfreundlich elektrisch statt mit Gas oder Öl vorzunehmen, "werden wir jetzt bestraft", sagt Müller. Edgar Moron hat (wie berichtet) bei seinem Besuch zugesagt, bei den zuständigen Ministerien vorzusprechen, um eine Lösung des Problems zu finden. Durch die begrenzte Kapazität des Mark-E-Umspannwerks sind konkret auch die Firmen Schmiedetechnik Plettenberg sowie Mahle-Brockhaus betroffen.

Doch auch in ausuferndem Bürokratismus sieht Hermann-Josef Müller die immer wieder gern postulierte "Vorfahrt für Arbeitsplätze" behindert. Er hat kein Verständnis dafür, dass die Bauvoranfrage für den geplanten Hallenneubau in einem ausgewiesenen Gewerbegebiet von August vergangenen Jahres bis zum vergangenen Montag gedauert hat. Die Stadt treffe keine Schuld, Müller sieht vor allem im Staatlichen Umweltamt die Bremser am Werk. "Ein Witz", pflichtete Edgar angesichts der Verzögerung bei, "so etwas ärgert mich." Nach Auffassung von Herrmann-Josef Müller gibt es keinen plausiblen Grund, warum nicht die Kommunen selbst, ohne Einschaltung von Kreis oder Umweltamt, für die Genehmigung solcher Voranfragen zuständig sein sollten. Kein Verständnis hat er auch dafür, dass Unternehmen, die Flächen in einem ausgewiesenen Gewerbegebiet kaufen, zusätzlich Zahlungen zum Ausgleich für die Eingriffe in die Natur leisten müssen. Bei einer Fläche von 18 000 Quadratmetern seien dafür 70 000 Euro fällig.

Auf gutem Weg, wenn es so läuft wie bei HBS
Edgar Moron, der in Begleitung des Landtagskandidaten Jürgen Antoni gekommen war, zeigte sich nach dem Gespräch mit der Geschäftsleitung und einem Rundgang durch das Werk sehr beeindruckt.

HBS sei ein Unternehmen, wie man es sich wünsche: ein flexibler, innovativer, aggressiver Mittelständler, am Markt viel erfolgreicher als die Großen der Branche und ein Beispiel dafür, wie trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten Zuwächse zu erzielen seien und Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. "Es macht Mut, dass der Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen Schritt für Schritt vorangeht." Edgar Moron: "Wir sind auf einem guten Weg, wenn es so läuft wie bei Seissenschmidt."


Quelle: WR Plettenberg vom 03.08.2001

Ins neue Logistik-Center ziehen
Anfang Oktober die Anlagen ein

Köbbinghausen. (mg) Das neue Logistik-Center des Plettenberger Traditionsunternehmens H.B. Seissenschmidt Warm- und Kaltumformung im Industriegebiet Köbbinghausen nimmt konkrete Formen an - "der Rohbau ist soweit abgeschlossen", bestätigte der technische Vorstand Hermann Müller auf Anfrage der WR.

Mit einer rund einmonatigen Verzögerung wurde in diesem Frühjahr mit den Arbeiten auf dem rund 18 000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Osterloh und Daimlerstraße begonnen. Die Grundfläche des Logistik-Centers beträgt 5800 Quadratmeter, der Stahlbau - an seiner höchsten Stelle misst er 10 Meter - steht bereits. "Anfang Oktober werden die ersten Anlagen installiert", berichtet Hermann Müller, beispielweise Sandstrahlanlagen und Kontrollbänder zur visuellen Prüfung von geschmiedeten Teilen.

Zurzeit sei man damit beschäftigt, die Steuerungssoftware zu erstellen - geliefert werden Hard- und Software von einer Fremdfirma. Bei der Entwicklung und Planung der Steuerungssoftware hat man sich zusätzlich anerkannte Fachleute ins Haus geholt, das Fraunhofer-Institut in Stuttgart. Anfang Dezember diesen Jahres rechnet Müller mit der Fertigstellung des Logistik-Centers. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 11 Millionen DM.

Weitere 17 Millionen DM pumpt der Automobilzulieferer H.B. Seissenschmidt in den Bau einer neuen Fertigungshalle für zwei weitere gigantische Schmiedepressen. Die Ausschachtungsarbeiten sind bereits abgeschlossen - "in den nächsten zwei Wochen werden die Fundamente gegossen", sagt Müller. Konzipiert ist die rund 3100 Qaudratmeter große Halle mit einer Maximalhöhe von 14 Metern für Umformaggregate: "Die Gesamtkapazität wird bei 30 Millionen Stück pro Jahr liegen."

Spätestens im Mai des kommenden Jahres soll die Fertigungshalle bezugsfertig sein, "denn die Maschinen sind bestellt und werden dann ausgeliefert", erläutert das Vorstandsmitglied.


Quelle: WR Plettenberg vom 19.04.2001

Kreisumweltamt verlangt von
HBS Sicherungsvorkehrungen

Plettenberg. (mau) Mit rund einmonatiger Verzögerung laufen die Arbeiten zur Betriebserweiterung beim Traditionsunternehmen H.B. Seissenschmidt Warm- und Kaltumformung im Industriegebiet Köbbinghausen jetzt auf Hochtouren.

Weil die Stadt das von HBS erworbene 18 000 Quadratmeter große Grundstück zwischen Osterloh und Daimlerstraße, auf dem bis Anfang 2002 ein 12 Mio. Mark teures Logistik-Center entstehen soll, früher als Hausmülldeponie nutzte, tritt an manchen Stellen Methangas aus dem Boden. Das rief das Kreisumweltamt auf den Plan. Bei Messungen wurden Ausgasungen bis zu 34 Volumenprozent festgestellt, knapp 30 über dem Explosions-Grenzwert.

In zähen Verhandlungen zwischen dem HBS-Vorstand, der Stadt als Baugenehmigungsbehörde und dem Kreisumweltamt verständigten sich die Beteiligten auf eine Splittung des Genehmigungsverfahrens, um die dringend notwendige Expansion des Schmiedebtriebs nicht noch länger hinauszuzögern. Jetzt liegt HBS die Genehmigung für Gründungsmaßnahmen vor. "Eine endgültige Stellungnahme zur eigentlichen Hochbaumaßnahme können wir erst abgeben, wenn wir den Sanierungsplan des von HBS beauftragten Gutachters auf dem Tisch haben", betont ein Sprecher des Kreisumweltamts. Er warte täglich darauf und verspricht von seiner Seite sofortiges Handeln. Ein zwar lästiger, aber üblicher Behördenweg.

Dass unüberbrückbare Schwierigkeiten den Bau des Logistik-Centers noch in Frage stellen könnten, glaubt niemand ernsthaft. HBS muss umfangreiche Sicherungsvorkehrungen (z.B. Einziehen einer Drainagefolie und eines Entlüftungssystems unter die Bodenplatte der Werkhalle, regelmäßige Kontrolle der Drainagefunktion) "schlucken". Auch wenns das Unternehmen wertvolle Zeit gekostet hat und Mehrkosten verursacht - damit ist die Kuh vom Eis.

"Die Zusammenarbeit mit der Stadt Plettenberg, insbesondere mit dem Bürgermeister, war bei den Verhandlungen ganz ausgezeichnet", lobt Hermann-Josef Müller, Technischer Vorstand von HBS, die Art und Weise, wie die Baugenehmigungsbehörde in dem Verfahren vermittelt habe, von dem nicht weniger als die Schaffung von mindestens 100 neuen Arbeitsplätzen in Plettenberg abhängt. Insgesamt erweitert HBS sein Betriebsgelände von bisher 50 000 um rund 38 000 Quadratmeter. 20 000 Quadratmeter davon erstrecken sich in westlicher Ausdehnung Richtung Mühlhoff. Auf diesem Areal soll bis Mitte nächsten Jahres eine 4 000 Qadratmeter große Fertigungshalle entstehen mit Platz für zwei weitere gigantische Schmiedepressen. Das Investitionsvolumen für diese Produktionshalle mit Warmumformanlage: rund 17 Mio. Mark.


Quelle: WR Plettenberg vom 26.01.2001

Seissenschmidt AG: Mitarbeiter
sind unser größtes Potential

Plettenberg. (mg) Die Seissenschmidt AG in Plettenberg baut auf ihre Mitarbeiter.

Eine einwöchige Reise für zwei Personen nach Mallorca im Wert von 1800 DM, ein Wochenende zu zweit im Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach im Wert von 900 DM und ein Gourmet-Menue im Restaurant Burg Schnellenberg im Wert von 300 DM - all´ das sind Zusatzprämien, die die Seissenschmidt AG unter den Einreichern der im Jahr 2000 eingegangenen Verbesserungsvorschläge im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens verloste.

Im Zuge einer Abschluss-Sitzung unter Teilnahme des Technischen Vorstandes Hermann-Josef Müller, des Betriebsratsmitgliedes Bernd Koppe und des Beauftragten für das betriebliche Vorschlagswesen, Andreas Greb wurden die Gewinner durch eine Verlosung ermittelt. Der erste Preis, die Mallorca-Reise, geht an Dogan Kayhan. Ein Wochenende im Schlosshotel verbringt Helmut Bischopink, und Jörg Römers darf die Tafelfreuden in der Burg Schnellenberg genießen.

Keine Frage: Das betriebliche Vorschlagswesen und die damit verbundene Kreativität der Mitarbeiter sichert auch dem Plettenberger Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Denn die Erfahrungen und Kenntnisse der Beschäftigten sind wesentliche Faktoren bei der Verbesserung von Produkten und bei der Optimierung von Arbeitsabläufen. "Unsere Mitarbeiter sind Experten in ihren Aufgabengebieten. Daher ist es unser Ziel, gerade durch das Vorschlagswesen das vorhandene Ideenpotential zu fördern", sagt Hermann-Josef Müller.

Informationsstand für alle eingerichtet In der Kenntnis, dass die Förderung des Kreativitätspotentials eine umfassende Information der Mitarbeiter vor-aussetzt, hat die Seissenschmidt AG in einer Werkshalle einen Info-Stand eingerichtet. Gestaltet wurde ein Mulitmedia-Stand im Team von Mitarbeitern verschiedener Abteilungen. Hier erhalten Interessierte detaillierte Informationen nicht nur über den aktuellen Krankenstand, sondern auch über kurz-, mittel- und langfristigen Unternehmensziele. Das Angebot wird ergänzt durch Erläuterungen von Geschäftszahlen, Zielen der Qualitätspolitik im Hause und einer Ausstellung von eigenen Produkten. Unter anderem wird der Einsatz von Seissenschmidt-Produkten in einem Getriebe eines VW-Diesel-Motors gezeigt.

Um das größte Potential der Firma, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, künftig noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen, ist in den nächsten zwei Jahren ein Ausbau in den Bereichen Information, Kommunikation, betriebliches Vorschlagswesen und kontinuierliche Verbesserung ins Auge gefasst.


Quelle: WR Plettenberg 09.11.2000

Statt dröhnender Fallhämmmer
High-Tech bis unters Dach

Plettenberg. (mau) Mit der Gesenkschmiede von einst mit Männern, die glühenden Stahl am dröhnenden Fallhammer bearbeiten, hat das heute mit High-Tech und vollautomatischen Anlagen bis unters Dach vollgestopfte Unternehmen H.B. Seissenschmidt (HBS) nichts mehr gemein. "Hier kann man ja überall vom Fußboden essen", staunten die Mitglieder der SPD-Fraktion am Mittwoch bei ihrem Rundgang durch die Betriebshallen im Industriegebiet Köbbinghausen nicht schlecht über den Strukturwandel in diesem Industriezweig.

Die 1846 als Familienbetrieb an der Grünestraße gegründete HBS-AG war gegenüber Veränderungen in der Betriebswelt stets aufgeschlossen. Eben so mutig wie richtungsweisend war in den 70er Jahren die Entscheidung des damaligen Firmenchefs Egenolf Engelhardt, den Betrieb im Zuge der Stadtsanierung ins Industriegebiet Köbbinghausen auszulagern. Das eröffnete Expansionsmöglichkeiten, die der heutige Vorstand konsequent nutzt.

Im Schnitt investiere das Unternehmen pro Jahr rund 7 Millionen Mark in neue Anlagen, neue Technologie, neue Grundstücke oder neue Werkhallen, erläuterte Hermann-Josef Müller, Technischer Vorstand von HBS, den Gästen von der Plettenberger SPD. Spätestens bis Anfang 2002 soll auf einem von der benachbarten Plettac-AG erworbenen 18 000 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Logistik-Center fertiggestellt sein. Und Pläne für eine Ausdehnung auf 12 000 Quadratmetern Fläche in westlicher Richtung (nach Mühlhoff) konkretisierten sich derzeit ebenfalls, so Müller (die WR berichtete).

Konzentrierte sich der 100-prozentige Automobilzulieferer HBS vor zehn Jahren noch fast ausschließlich auf den deutschen Markt, erreichte das Unternehmen in diesem Jahr einen Exportanteil von 30 Prozent. Im nächsten Jahr soll er laut Müller auf über 40 Prozent klettern. Zum wachsenden Kundenkreis gehören inzwischen auch General Motors in den USA und Renault in Frankreich. Längst besitzt HBS eigene Vertretungen in den USA und allen namhaften europäischen Ländern, mit denen die Konstrukteure aus dem Stammhaus in Plettenberg in ständigem Dialog stehen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres verzeichnete HBS gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine rund 50-prozentige Steigerung des Umsatzes, den Müller für 2000 auf voraussichtlich 110 Millionen Mark bezifferte. "Und er wird weiter steigen", prophezeite der Manager optimistisch. Dabei soll die Menge nach den Methoden Warm- und Kaltumformung sowie Zerspanung verarbeiteten Stahls von 36 000 Tonnen 2000 auf 40 000 Tonnen 2001 anwachsen. 90 Prozent des Rohmaterials werden inzwischen in gigantischen Stückzahlen auf vollautomatischen Pressen gefertigt; nur ein geringer Teil erfordert noch Handarbeit. Dank dieser Personaleffizienz fängt das Unternehmen den knallharten Preisdruck auf, den die Großkunden auf dem internationalen Markt ausüben.

Der steigende Absatz schafft Platzprobleme, die durch die geplanten Betriebserweiterungen gelöst werden sollen. Gleichzeitig sind Neueinstellungen von Mitarbeitern notwendig. In diesem Jahr wuchs die Mitarbeiterzahl um 50 auf jetzt knapp 300, darunter 16 Auszubildende. "Wir suchen händeringend weitere Kräfte, aber es herrscht ein Mangel an qualifizierten Facharbeiten und interessierten Auszubildenden", beklagte Müller vor den SPD-Vertretern.

Azubis gesucht!
Jugendliche hätten seiner Einschätzung nach "oft ein falsches Bild von Industrieberufen, dabei bieten wir heute in jeder Beziehung High-Tech". Ob die nach Fertigstellung des neuen Logistik-Centers vom HBS-Vorstand angestrebte Zahl von 320 Mitarbeitern ausreiche, bezweifelte SPD-Fraktionschef Wolfgang Schrader, selbst seit über 25 Jahren bei HBS beschäftigt und gleichzeitig Betriebsrat. Eine tiefer gehende Personaldebatte ersparten sich Schrader und Müller jedoch zum jetzigen Zeitpunkt.

Nachdem Müller und Fertigungsleiter Klaus Rothammer die Besucher durch den Betrieb geführt hatten, waren sich die SPD-Politiker darin einig, dass "HBS ein leuchtendes Beispiel dafür ist, wie sich auch bodenständige Unternehmen im Vertrauen auf die eigene Stärke in Plettenberg weiterentwickeln können", ohne Produktionszweige in Billiglohnländer verlagert zu haben und dabei auch nicht besser gefahren zu sein.


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