Quelle: WR Plettenberg vom 12.12.2006

Lehre beim Vater - Meister in Hamburg


Uhrmachermeisterin Anna Heinemann-Finke bietet bis Weihnachten im Aus- und Räumungsverkauf Uhren und Schmuck an. Nach 56 Jahren schließt sie aus Altersgründen das Geschäft.

Plettenberg. (HH) Nach 56 Jahren wird das Uhrenfachgeschäft "Meister Finke" in der Zimmerstraße 3 zum Jahresende geschlossen. Derzeit führt Uhrmachermeisterin Anna Heinemann-Finke, die aus Altersgründen das Geschäft aufgibt, einen Räumungsverkauf durch.

Den Plettenbergern offerierte Engelhardt Finke 1951 "Uhrenreparaturen in eigener, neuzeitlich eingerichteter Werkstatt gewissenhaft und fachmännisch auszuführen". Dieses Angebot wurde von den "verehrten Einwohnern der Stadt Plettenberg" gerne angenommen, so dass Engelhardt Finke schon 1956 in größere Räume an der Wilhelmstr. 43 (vormals Hut Lüling/Wolf, heute Fliesen Biehsmann) umziehen konnte.

Seit dem 27. September 1965 bot "Meister Finke" dann seine Uhren und Schmuckwaren in allen Preislagen am heutigen Standort im eigenen Gebäude, dem einstigen Haus Höfinghoff, an der Zimmerstraße 3 an. Hier stand genügend Fläche für Schaufenster, Werkstatt und Goldschmiede zur Verfügung. Die Palette des Warenangebotes reichte von Armbanduhren über Standuhren, über Silberschmuck bis zum hochwerten Goldschmuck.

Noch am ersten Standort in der Wilhelmstraße 26 hatte 1956 Tochter Anna Heinemann-Finke eine Uhrmacherlehre bei ihrem Vater begonnen. Bereits im Alter von 10 Jahren durfte sie Perlen auf Ketten aufziehen, wurde also im Geschäft groß.

Als eine von zwei Frauen, in einem Lehrgang mit 46 Teilnehmern, machte Anna Heinemann-Finke 1968 in Hamburg ihre Meisterprüfung als Uhrmacherin. 1972, nach dem viel zu frühen Tod des Vaters, übernahm Anna Heinemann-Finke das Geschäft.

In diesen Tagen steht Anna Heinemann-Finke praktisch seit 56 Jahren bei "Meister Finke" hinter dem Auslagen-Tisch und in der Werkstatt. Aus Altersgründen gibt sie den Geschäftsbetrieb zum Weihnachtsfest bzw. Jahresende auf. Mit einem Aus- und Räumungsverkauf endet die lange und erfolgreiche Ära "Meister Finke" in Plettenberg.

"Meister Finke" seit 1956 ein Begriff
GESCHICHTE
Begonnen hatte alles am 6. Januar 1951, als Engelhardt Finke, Uhrmachermeister und Goldschmied aus Fürstenberg/Oder, sich nach Ausbildung in Schwerin, Krieg und Gefangenschaft kurzzeitig in Altena und dann in Plettenberg niederließ. Er fand ein Geschäftslokal im Hause Wilhelmstraße 26 (gegenüber Martha Heyne, neben Devotionalien Jüngermann, später war dort Foto Januszak). Seit 1965 ist "Meister Finke" an der Zimmerstraße.


zurück