Quelle: WR Plettenberg vom 04.11.2004

Bei Butschkau gucken Gläubiger wohl in die Röhre

Plettenberg. (mg) Das endgültige Aus für die Plettenberger Härterei Butschkau ist so gut wie besiegelt. "Ich sehe keine Möglichkeit der Fortführung", bestätigte gestern auf Anfrage der WR der vorläufige Insolvenzverwalter, die Herdecker Kanzlei Gottschalk, Wojtys und Wieser.

Das Insolvenzverfahren, so die Kanzlei weiter, sei zwar noch nicht eröffnet, "aber es wird wohl in den nächsten Tagen zur Eröffnung kommen". Dafür sei genügend Masse da, fraglich sei allerdings die Gläubigerbefriedigung.

Das mittelständische Unternehmen an der Industriestraße 4 hatte am 28. Oktober Insolvenz angemeldet. Gegenüber der WR hatte der Geschäftsführer Mike Gordon Butschkau noch von einer "guten Auftragslage" gesprochen. Eine Einschätzung, die von der Herdecker Kanzlei nicht geteilt wird. "Die Auftragslage war schlecht." Überhaupt seien die Schwierigkeiten "vielschichtig" gewesen, spricht die Kanzlei von "innerbetrieblichen Problemen", zum Beispiel von "ungeplanten" Maschinenausfällen. Und die allgemein angespannte Wirtschaftslage habe ihr Übriges getan. Die Produktion wurde am 28. Oktober eingestellt.

Von der Insolvenz betroffen sind 24 Mitarbeiter. Deren Löhne bereits seit drei, teilweise sogar seit fünf Monaten nicht mehr bezahlt worden sind. Zerschlagen hat sich jetzt auch die Hoffnung, dass sich ein Käufer für das angeschlagene Unternehmen findet. Interessenten gebe es durchaus, hatte der Geschäftsführer Butschkau noch in einer ersten Stellungnahme Optimismus verbreitet. Er selbst hatte den vor zwei Jahren in Insolvenz gegangenen Vorgängerbetrieb mit der kompletten Belegschaft übernommen. Die Spezialität der Firma: Wärmebehandlung von Halbfertig- und Fertigteilen aus Stahl.

Doch die Kanzlei in Herdecke sieht "keinen Anhaltspunkt" für eine Fortführung der Härterei. In der Regel seien Interessenten, sprich: Wettbewerber da, "aber auf uns ist keiner zugekommen". Damit dürfte das Kapitel Butschkau endgültig abgeschlossen sein. Die Mitarbeiter erhalten nun für maximal drei Monate Insolvenzgeld. Forderungen darüber hinaus könnten durch die Insolvenzmasse befriedigt werden, falls vorhanden. Das scheint zweifelhaft, denn Grundstück und Gebäude gehören einem "externen Eigentümer". Übrig bleibt ein überalterter Maschinenpark.


Quelle: WR Plettenberg vom 29.10.2004

Härterei Butschkau ist insolvent


20 Mitarbeiter sind von der Insolvenz der Härterei Butschkau an der Industriestraße betroffen. (WR-Bild: Krahl)

Von Roland Krahl
Plettenberg. Die Auftragslage war gut, und trotzdem blieb Mike Gordon Butschkau, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma an der Industriestraße 4, nichts anderes übrig, als am Montag den Weg zum Amtsgericht Hagen zu gehen, um Insolvenz anzumelden.

Insgesamt 20 Mitarbeiter wurden am selben Tag informiert und der Betrieb eingestellt. Werkstoffprüfer und Härtereimitarbeiter hoffen nun, dass der Insolvenzverwalter aus Herdecke, der am Dienstag in die Firma kommt, einen Weg findet, das in Schräglage geratene Unternehmen zu veräußern.

Dafür sieht der Geschäftsführer gute Aussichten. Interessenten gebe es durchaus, ließ er Optimismus für seine ehemaligen Mitarbeiter durchklingen. Er hatte den vor zwei Jahren in Insolvenz gegangenen Vorgängerbetrieb mit der kompletten Belegschaft übernommen und die Produktion wieder angefahren. Wärmebehandlung von Halbfertig- und Fertigteilen aus Stahl war die Spezialität der Firma.

Tagesaufträge habe es genug gegeben. Zuletzt wurde versucht, die sich andeutende Schieflage durch Erweiterung der Produktion zu beenden. Förderanträge für die Instandsetzung von Betriebsteilen wurden gestellt. Modernierungen sollten die nicht in Betrieb befindlichen Öfen reaktivieren, um so mehr Umsatz machen zu können, um damit Schulden abzubauen.

"Man muss ein Diplom für die entsprechenden Anträge haben, um alles richtig zu machen. Ich fühlte mich dabei ziemlich allein gelassen", kritisiert Butschkau die Genehmigungsverfahren. Und die Banken seien auch nicht bereit gewesen zu helfen. Zudem dauere alles viel zu lange - zu lange in diesem Fall für die Härterei Butschkau.


Quelle: ST vom 29.10.2004

Härterei Butschkau meldet Insolvenz
an: Öfen werden herunter gefahren

Der Betrieb ruht zunächst. Rund 20 Mitarbeiter sind betroffen. Vorläufiger Insolvenzverwalter kommt Dienstag: "Wie und ob es weiter geht, ist offen"


Rund 20 Mitarbeiter der Härterei Butschkau im Industriegebiet Köbbinghausen sind von dem Insolvenzverfahren betroffen. Foto: P. Wange

PLETTENBERG • Der Geschäftsbetrieb ruht, die Öfen wurden herunter gefahren: Am Dienstag wurde am Insolvenzgericht in Hagen das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Härterei Butschkau an der der Industriestraße eröffnet.

Geschäftsführer Mike Gordon Butschkau musste die Handlungsvollmacht an den vorläufigen Insolvenzverwalter der Kanzlei Gottschalk, Wojtys und Wiesner in Herdecke abgeben. Der zuständige Sachbearbeiter hat sich zunächst telefonisch ein Bild von der Lage verschafft, den Geschäftsführer über die weiteren Regelungen in dem Verfahren informiert und wird sich am Dienstag selbst ein Bild von der Situation machen. Die rund 20 Mitarbeiter wurden ebenfalls informiert.

"Wie und ob es mit dem Betrieb weitergeht, ist noch offen", hieß es gestern aus Herdecke. Es sehe jedoch nicht gut aus: "Alles ist mit Drittrechten von Banken belegt". Davon seien auch die Maschinen betroffen. Der vorläufige Insolvenzverwalter gegenüber der Heimatzeitung: "Wenn nicht plötzlich ein Übernehmer des Betriebs um die Ecke kommt, wird es wohl so aussehen, dass wir liquidieren." Das würde das Aus für den Betrieb bedeuten.gt


Quelle: WR Plettenberg vom 12.01.2004

Flammen im Ölbad: Drei Verletzte bei Löschversuch

Plettenberg. (dia) Vorsorglich wurden gestern Nachmittag drei Mitarbeiter der Härterei Butschkau ins Krankenhaus gebracht, nachdem sie mit Pulverlöschern zu groß gewordene Flammen im Ölbad des Unternehmens erfolgreich bekämpft hatten. Kurz nach 15 Uhr erfolgte nach ersten Angaben der Feuerwehr der Alarm für die Männer der Wache, vorsorglich rückten außerdem die Männer des Löschzuges II (Holthausen und Oestertal) aus. Die rund 20 Blauröcke brauchten allerdings nicht mehr einzugreifen. Durch Öffnen von zwei Toren konnte die Werkshalle an der Industriestraße im Industriegebiet Köbbinghausen gelüftet werden; nach einer knappen Stunde rückten die Wehrleute wieder ab.


Quelle: WR Plettenberg vom 25.03.2002

"Sehr gute" Perspektive für Härterei

Plettenberg. (mg) Die Perspektive für die in Konkurs geratene Plettenberger Härterei Alfred Butschkau (WR berichtete) sieht "sehr gut" aus. Schon in den nächsten Wochen rechnet Susanne Feige, Stellvertreterin des Lüdenscheider Rechtsanwalts und Isolvenzverwalters, Jochen Draenkow, mit einem "Übernehmer" des Betriebs.

Sie bestätigte, dass der "Übernehmer" aus dem Kreis der Familie Butschkau komme. Voraussetzung sei, dass die Banken beim Finanzierungskonzept mitspielten. Zurzeit werde verhandelt. Mit einem Abschluss rechnet Susanne Feige bis zum 1. Mai. "Schon bald" könnte der Betrieb ohne Verwalter weitergeführt werden, gibt sich die Rechtsanwältin optimistisch.

Trotz der finanziellen Schieflage und des durch das Finanzamt Altena gestellten Insolvenzantrages läuft die Produktion an der Industriestraße 4 in Köbbinghausen unverändert und unvermindert weiter. Keinem der 24 Mitarbeiter wurde gekündigt. "Die Auftragslage ist hervorragend. Die Öfen sind voll ausgelastet und laufen rund um die Uhr. Wir haben Vollbeschäftigung", betont Feige.

In Schieflage geraten war die Firma aufgrund einer "absoluten" Konjunkturflaute im September des vergangenen Jahres. Die Aufträge brachen um bis zu 50 Prozent ein. Zahlungsrückstände bauten sich auf. Zudem, so Alfred Butschkau, sei er im September des Vorjahres aufgrund "einer plötzlichen schweren Erkrankung für einen nicht vorhersehbaren Zeitraum an der betrieblichen Führung gehindert gewesen", teilt er in einer Presserklärung mit.

In dieser Zeit habe sich sein Sohn um die betrieblichen Belange gekümmert "und schon in kurzer Zeit das Vertrauen der Kunden und Lieferanten erworben". So sei die in solch einem Falle leicht eintretende Verunsicherung vermieden worden. Auch künftig lasse sein Gesundheitszustand einen persönlichen Einsatz nicht mehr zu, erklärt Alfred Butschkau und ergänzt: "In dieser für das Unternehmen schwierigen Situation im Jahre 2001 war das Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten und die Kunden in gewohnter Qualität zu bedienen."

Dies sei zwar erreicht, aber durch den vom Finanzamt gestellten Insolvenzantrag in der vergangenen Woche unterbrochen worden. Nach einer ersten Prüfung der betrieblichen Abläufe durch die Insolvenzverwalterin wurde jedoch festgestellt, dass die Erhaltung und Fortführung des Unternehmens erreicht werden müsse. Alfred Butschkau: "Es laufen Verhandlungen, die es ermöglichen werden, den Betrieb durch meinen Sohn fortführen zu lassen." Die derzeitige Auftragslage und die mittelfristigen Aussichten der Beschäftigung könnten die Zukunft des Unternehmens sichern.


Quelle: WR Plettenberg vom 24.03.2002

Amtsgericht: Insolvenz eröffnet

Plettenberg. Eröffnet hat das Amtsgericht Hagen das Insolvenzverfahren über das Vermögen von Alfred Butschkau, Inhaber der Härterei Butschkau im Industriegebiet Köbbinghausen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Lüdenscheider Rechtsanwalt Jochen Draenkow.


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