Handelsregister-Eintrag vom 21. Februar 2001:
HRA 46 21.02.2001 Budde & Steinbeck GmbH & Co KG, Plettenberg
Durch Beschluß des Amtsgerichts Lüdenscheid vom 14.11.2000, Az: 20 N 72/98, ist
das Konkursverfahren über das Vermögen der Gesellschaft nach Abhaltung des
Schlußtermins aufgehoben worden. Die Firma ist erloschen.
Quelle: Plettenberg, Industriestadt im Märkischen Sauerland, 1962, S. 219, 1 Foto
Gesenkschmiede und Bearbeitungswerkstatt
Die Firma Budde & Steinbeck wurde im Jahre 1907 von dem Vater des jetzigen Inhabers, Herrn
Karl Budde und Herrn Ewald Steinbeck, der jedoch nach einem halben Jahr wieder ausschied,
gegründet. Die damals käuflich erworbene Vollmerhaus'sche Fitschenfabrik wurde in einen
Gesenkschmiedebetrieb umgewandelt, der hauptsächlich rohe Schmiedestücke für die
Fahrradindustrie herstellte. Erweiterungsbauten vor und während des ersten Weltkrieges
führten zu einer wesentlichen Vergrößerung des Betriebes. Weitere Anbauten dienten der
Erstellung eines Aufenthaltsraumes für die Belegschaft sowie der Errichtung einer
Bearbeitungswerkstatt und eines Gesenklagers. Büro und Schlosserei wurden später in
einem 1927 errichteten einstöckigen Neubau untergebracht.
1930 erfolgte die Umstellung der Schmiede von Koks auf Ferngas und 1936 der Ersatz der
bis dahin zum Antrieb der Schmiede benutzten kohlebeheizten Lokomobile durch
Elektromotoren.
1950 - 1951 erfolgte in zwei Bauabschnitten der Neubau des Fabrikdaches, wobei die
Einzeldächer durch ein einheitliches Dach in Stahlkonstruktion ersetzt wurden. In den
Jahren 1960 - 1961 entstand in Plettenberg-Kersmecke ein acht Familienwohnhaus zur
Aufnahme von Werksangehörigen und zur Unterbringung der in den betriebseigenen
Häusern Herscheider Straße Nr. 12 und 14 wohnenden Familien. Danach wurden die
beiden genannten Häuser abgebrochen und ein neues Veraltungsgebäude errichtet, das
augenblicklich noch im Bau ist und Anfang 1963 bezogen werden soll. Ein 1959
begonnener und Ende 1960 beendeter Fabrikhallenneubau diente zur Aufnahme der
Abgratpressen und zur Schaffung einer neuen mustergültigen Waschanlage sowie
eines größeren Aufenthaltsraumes für die Belegschaft. Inzwischen war durch ein im Frühjahr
1959 aufgetretenes Schadenfeuer die Wiederherstellung von Gesenklager und
Bearbeitungswerkstatt notwendig geworden. Diese Räume wurden nun in moderner Bauweise
dem übrigen Gebäudekomplex angepaßt.
Im Sommer 1961 wurde in der Schmiede eine breitere Ein- und Durchfahrtsmöglichkeit
geschaffen, worauf dann die Umstellung des Transportwesens von Handkarren auf
Hubstapler erfolgen konnte.
Das Fabrikationsprogramm der Firma war im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut worden.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Herstellung von Förderwagen-Kupplungen
aufgenommen und bis zum heutigen Tage machen gesenkgeschmiedete Bergwerksartikel,
die direkt an die Ruhrzechen oder indirekt an die Herstellerfirmen von Bergwerksbedarf
geliefert werden, einen wesentlichen Teil der Fabrikation aus. Während des letzten
Krieges war die Firma eine der Hauptlieferanten in Förderwagen-Kupplungen und
Schmiedestücken für den Kohlenbergbau.
Das Unternehmen beschäftigt etwa 80 Belegschaftsmitglieder. Die Fabrikation erstreckt
sich auf alle im Gesenk schmiedbaren Teile nach Muster oder Zeichnung. Vor allem
werden Schmiedestücke für Bergbau, Fahrzeugindustrie, Maschinenbau und
landwirtschaftliche Aggregate gefertigt. Als Spezialität: Förderwagen-Kupplungen,
Spannschlösser, Ringschrauben, Ringmuttern, Bügelmuttern, Lasthaken und
Karabinersicherheitslasthaken, die lagermäßig geführt werden.
![]() Luftaufnahme der Firma Budde & Steinbeck (vor der Verlegung des Elsebaches)
![]() Anzeige im Buch "Die Stadt Plettenberg in Westfalen" von 1927 |