Quelle: unbekannt, zur Verfügung gestellt von Günter Heerich
1901: Hochzeit und Bäckereigründung gefeiert
Justus Vestweber und seine Frau Emma geb. Kissing haben mit der
Familie Kötter 1883 ein Doppelwohnhaus an der Ziegelstraße 1883
gebaut. Die Tochter Ida Vestweber hatte den Konditormeister Karl
Borbeck, aus Borbecke bei Werdohl, kennen und lieben gelernt.
Karl Borbeck, der bei der Konditorei Marks in Altena seine Lehre
gemacht hatte, konnte nach ein paar Gessellenjahren auch die
Meisterprüfung ablegen. Auf dieser Grundlage planten Ida und Karl
die Gründung einer Bäckerei und Konditorei in dem Elternhaus
von Ida Vestenberg in der Ziegelstraße in Plettenberg.
Mit der Unterstützung von Idas Vater, Justus Vestweber wurde 1901
die Backstube an das vorhandene Wohnhaus angebaut. Im gleichen Jahr
wurde auch die Hochzeit von Ida und Karl gefeiert. Ida und Karl
Borbeck hatten drei Kinder, August, Karl und Ida. August starb mit
17 Jahren an einem angeborenem Herzfehler. Mit 16 Jahren verunglückt
Sohn Karl in einem Gewitter mit dem Pferdefuhrwerk auf dem Dingeringhauser
Weg. Er kam unter den umgestürzten Wagen und zog sich dabei schwere
innere Verletzungen zu, an denen er sechs Jahre später in einem
Krankenhaus in Wuppertel gestorben ist.
Nach dem Unfall wurde das Pferd abgeschafft und 1926 durch einen
Lieferwagen der Marke Chevrolet ersetzt, damit die vielen Kunden
immer pünklich mit Brot, Torten und Gebäck beliefert werden konnten.
Die Tochter Ida Borbeck, die als Erbin das Geschäft übernehmen wollte,
verliebte sich in den Bäckermeister Heinrich Höggel aus Hüinghausen.
Am 1. September 1931 heiratet die beiden, so das die Nachfolge geregeld
war.
1937 begann Lorenz Scholle seine Lehre bei Karl Borbeck. Er machte dort
seine Gesellenprüfung und auch die Meisterprüfung. Erich Hobert lernte
auch bei Karl Borbeck und blieb bis zu seiner Rente im Geschäft.
Weil Karl Borbeck nicht in der NSDAP war, wurde ihm das Leben schwer
gemacht. Damit es aber weiter ging, und die Bäckerei mit Mehl und anderen
Rohstoffen beliefert wurde, mußten Heinrich und Ida Höggel 1940 das
Geschäft übernehmen.
Heinrich und Ida Höggel hatten 2 Kinder: Itti, 1934 geboren, und Karl
Heinz, 1940 geboren. Die beiden Kinder entschieden sich für andere
Berufe. Auf Grund der guten Wirtschaftslage konnte 1953 der Laden durch
einen Anbau vergrößert werden.
Nach dem Tod von Heinrich Höggel im Januar 1967 übernahm Lorenz Scholle
als Meister die Führung in der Bäckerei bis zu deren Schließung am
31. Dezember 1982. Von den vielen Angestellten sind besonders Erich
Hobert und Lorenz Scholle bei den Kunden in Erinnerung geblieben.
Lorenz Scholle, seine Frau Irmgard, genannt Irmchen, verkaufte am
Gansmecker Weg in einer Filiale lange Jahre die Produkte aus der
Bäckerei Borbeck. Auch sonntags konnten dort Kuchen und Gebäck gekauft
werden. Ein Renner waren auch die Brötchen, ohne künstliche Zusätze,
hatten sie einen Geschmack der bei den heutigen Brötchen nicht mehr
erreicht wird.
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