Quelle: unbekannt, zur Verfügung gestellt von Günter Heerich

1901: Hochzeit und Bäckereigründung gefeiert
Karl Borbeck kam aus Borbecke bei Werdohl - Am 31.12.1982 geschlossen


Justus Vestweber und seine Frau Emma geb. Kissing haben mit der Familie Kötter 1883 ein Doppelwohnhaus an der Ziegelstraße 1883 gebaut. Die Tochter Ida Vestweber hatte den Konditormeister Karl Borbeck, aus Borbecke bei Werdohl, kennen und lieben gelernt. Karl Borbeck, der bei der Konditorei Marks in Altena seine Lehre gemacht hatte, konnte nach ein paar Gessellenjahren auch die Meisterprüfung ablegen. Auf dieser Grundlage planten Ida und Karl die Gründung einer Bäckerei und Konditorei in dem Elternhaus von Ida Vestenberg in der Ziegelstraße in Plettenberg.

Mit der Unterstützung von Idas Vater, Justus Vestweber wurde 1901 die Backstube an das vorhandene Wohnhaus angebaut. Im gleichen Jahr wurde auch die Hochzeit von Ida und Karl gefeiert. Ida und Karl Borbeck hatten drei Kinder, August, Karl und Ida. August starb mit 17 Jahren an einem angeborenem Herzfehler. Mit 16 Jahren verunglückt Sohn Karl in einem Gewitter mit dem Pferdefuhrwerk auf dem Dingeringhauser Weg. Er kam unter den umgestürzten Wagen und zog sich dabei schwere innere Verletzungen zu, an denen er sechs Jahre später in einem Krankenhaus in Wuppertel gestorben ist.

Nach dem Unfall wurde das Pferd abgeschafft und 1926 durch einen Lieferwagen der Marke Chevrolet ersetzt, damit die vielen Kunden immer pünklich mit Brot, Torten und Gebäck beliefert werden konnten.

Die Tochter Ida Borbeck, die als Erbin das Geschäft übernehmen wollte, verliebte sich in den Bäckermeister Heinrich Höggel aus Hüinghausen. Am 1. September 1931 heiratet die beiden, so das die Nachfolge geregeld war.

1937 begann Lorenz Scholle seine Lehre bei Karl Borbeck. Er machte dort seine Gesellenprüfung und auch die Meisterprüfung. Erich Hobert lernte auch bei Karl Borbeck und blieb bis zu seiner Rente im Geschäft.

Weil Karl Borbeck nicht in der NSDAP war, wurde ihm das Leben schwer gemacht. Damit es aber weiter ging, und die Bäckerei mit Mehl und anderen Rohstoffen beliefert wurde, mußten Heinrich und Ida Höggel 1940 das Geschäft übernehmen.

Heinrich und Ida Höggel hatten 2 Kinder: Itti, 1934 geboren, und Karl Heinz, 1940 geboren. Die beiden Kinder entschieden sich für andere Berufe. Auf Grund der guten Wirtschaftslage konnte 1953 der Laden durch einen Anbau vergrößert werden.

Nach dem Tod von Heinrich Höggel im Januar 1967 übernahm Lorenz Scholle als Meister die Führung in der Bäckerei bis zu deren Schließung am 31. Dezember 1982. Von den vielen Angestellten sind besonders Erich Hobert und Lorenz Scholle bei den Kunden in Erinnerung geblieben. Lorenz Scholle, seine Frau Irmgard, genannt Irmchen, verkaufte am Gansmecker Weg in einer Filiale lange Jahre die Produkte aus der Bäckerei Borbeck. Auch sonntags konnten dort Kuchen und Gebäck gekauft werden. Ein Renner waren auch die Brötchen, ohne künstliche Zusätze, hatten sie einen Geschmack der bei den heutigen Brötchen nicht mehr erreicht wird.


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