Quelle: Süderländer Tageblatt vom 09.12.2011
Firma Alte investiert in Ohle 1,5 Mio. in ein Logistikzentrum
PLETTENBERG Man kann eine Industriehalle nach der Devise "quadratisch, praktisch, gut" bauen, doch das war es nicht, was der Geschäftsführung der Firma Alte nach fast dreijähriger Planungs- und Vorbereitungszeit vorschwebte.
"Es soll schon ein ansprechender Bau werden", betonte Geschäftsführer Dirk Alte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Gerade weil man sich in einem Mischgebiet befinde, der Neubau auf dem Gelände der alten Schule gebaut werde und man noch dazu fast an der Bundesstraße liege, habe man Wert auf eine ansprechende Gestaltung gelegt. Und so wird das neue Logistikzentrum der Härterei in moderner Stahlbauweise mit vielen Glaselementen erstellt.
"Die Fertigstellung war eigentlich noch in diesem Jahr geplant, aber es gab eine zweimonatige Verzögerung beim Stahlbau", erklärte Alte.
Bis zum Baustart im August mussten vorab einige Grundstücksangelegenheiten geklärt werden. "Die Anlieferung war bisher immer problematisch, da es nur eine Ein- und Ausfahrt gibt", betonte Alte. Zudem habe man nach Investitionen in den Bestand und in neue Anlagen zuletzt immer weniger Platz für unfertige und fertige Ware gehabt.
Mit der rund 1 800 Quadratmeter großen Versandhalle (47 x 35 Meter) sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören. Auch die Zulieferung wird dann neu geregelt. "Wir haben in Zukunft einen Einbahnstraßenverkehr, der einmal um das Logistikzentrum herumführt", erklärte Alte. Um die angrenzenden Anwohner möglichst wenig zu belasten, habe man die Lkw-Einfahrt tiefergelegt und in Abstimmung mit der Stadt Plettenberg eine Lärmschutzwand errichtet.
In dem neuen Logistikzentrum des Härtereibetriebes soll auch ein Verwaltungstrakt Platz finden. Auch Sozialräume, ein großer Schulungsraum und ein Bereich zur Arbeitsvorbereitung sind in dem neuen Komplex vorgesehen.
Insgesamt investiert das von Dirk Alte und Frank Schmidt geführte Unternehmen, das in diesem Jahr mit seinen 62 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 10 Mio. Euro erzielt, rund 1,5 Mio. Euro in den Neubau. Zusätzliche Mitarbeiter-Parkplätze vor dem Neubau und eine spezielle Schrankenanlage runden den Ausbau am Firmensitz in Ohle ab. ged
Quelle: WR Plettenberg vom 19.07.2006
Firma Alte hat ein Flächenproblem
Ohle. (mau) Am Beispiel der Firma Industrieofenbau - Härterei Alte
ließen sich Vertreter der Plettenberger SPD-Fraktion am Montag Expansionsprobleme
heimischer Industrieunternehmen vor Augen führen. Dirk Alte, in dritter Generation
Leiter des Familienbetriebs in Ohle, steht vor einem "Flächenproblem". Bei zuletzt
jährlichen Wachstumsraten zwischen 5 und 10 Prozent ist der Betrieb an der Straße
Am Eisenwerk an Grenzen gelangt.
Eine Betriebserweiterung wäre notwendig, lässt sich aber ohne weiteres nicht
realisieren. Bisherige Verhandlungen der Unternehmensführung mit Nachbarn über
den Zukauf von Grundstücken blieben ergebnislos. "Nach hinten" zur Lenne verbietet
das "Überschwemmungsgebiet" Erweiterungsabsichten. In Richtung Ohle-Dorf wurden
die Flächen zwar inzwischen vom reinen Wohn- in ein so genanntes Mischgebiet
umgewidmet, doch auch hier steht Alte vor Hürden. Zum einen werden Wiesen noch
landwirtschaftlich genutzt. Zum anderen wäre selbst der Kauf des städtischen
Grundstücks, auf dem die alte Schule steht, nicht der Weisheit letzter Schluss.
Denn zwischen Betriebsfläche und Schulgrundstück besitzt jemand eine Parzelle mit
Garagen, die störend wie eine Insel in ein mögliches großes Firmengrundstück
hineinragen würde. "Überdies müssten wir die Schule mitkaufen und dann für den
Abriss des Gebäudes bezahlen, das uns im Prinzip im Wege steht. Also auch
keine optimale Lösung für uns", so Dirk Alte.
Die 15-köpfige Gruppe der Sozialdemokraten um Fraktionschef Wolfgang Schrader
lauschte den Ausführungen sehr genau. Spontane Lösungen hatten die Kommunalpolitiker
am Montag natürlich nicht parat. So stark die Expansionsschwierigkeiten belasten,
so erfreulich verläuft nach Altes Schilderungen die geschäftliche Entwicklung
des auf 68 Mitarbeiter angewachsenen Betriebs, darunter fünf Auszubildende,
vier davon allein im Bereich der heute immer bedeutsameren Qualitätskontrolle.
Gearbeitet wird im Drei-Schicht-Betrieb, was eine möglichst effiziente und
schonende Ausnutzung der High-Tech-Anlagen gewährleistet. Durch diese Anlagen
gehen bei Alte pro Jahr etwa 16 000 Tonnen Metall.
Den Hauptkostenfaktor für das Unternehmen bilden laut Alte neben den Löhnen
die Energiekosten. Es sei nahezu unmöglich, die "zuletzt extremen Preissteigerungen"
auf diesem Sektor einfach auf den Kunden abzuwälzen. Um vernünftig zu
wirtschaften, seien hier unternehmerische Klimmzüge erforderlich. Durch
die drei Geschäftsfelder Wärmebehandlungsanlagenbau, Härterei von Massenteilen
sowie von Werkzeugteilen deckt die Firma Alte ein breites Spektrum für Kunden
aus unterschiedlichen Branchen wie Automobil, Bau, Leuchten oder Möbel ab.
Weil Aufträge immer kurzfristiger eingehen und immer schneller und maximal
flexibel bedient werden müssen, konzentriert sich Altes Kundenkreis zum
überwiegenden Teil auf die Region MK und OE. Für lange An- und Abtransporte
der gehärteten Teile fehle in der heutigen Wirtschaftswelt schlicht die
Zeit, erklärte der Firmenchef.
Quelle: ST vom 19.07.2006
"Als regionaler Dienstleister liefern
PLETTENBERG Die Wilhelm Alte GmbH, die seit über 60 Jahren in Ohle Am Eisenwerk
residiert, ist kein Betrieb wie man ihn sonst in Plettenberg kennt. "Wir sind kein
Fertiger und haben bis auf den Anlagenbau auch keine eigene Produktion", erklärte
Geschäftsführer Dirk Alte am Montag den Mitgliedern der SPD-Fraktion.
Die Sozialdemokraten verschafften sich bei hochsommerlichen Temperaturen einen
Einblick in dem mittelständischen Unternehmen. "Unsere Hauptkosten sind Löhne
und die in der Härterei notwendige Energie", betonte Alte, der das Geschäftsprinzip
vor dem Rundgang durch die einzelnen Betriebsbereiche anschaulich erläuterte.
"Die Kunden liefern ihre Produkte zur Weiterbehandlung bei uns ab. Wir sorgen
dann Dank unseres breiten Behandlungsspektrums für die entsprechende Weiterverarbeitung."
Kurios sei allerdings, dass man häufig gar nicht wisse oder erfahre, wo die
in der Härterei optimierten Werkstoffe am Ende landen. Der Großteil werde jedoch
in der Automobilindustrie, der Möbel-, Bau- und Leuchtenindustrie eingesetzt.
Derzeit habe man einen Großauftrag für die Wärmebehandlung von Aluminiumschrauben,
von denen 180 Stück pro Motorblock im Fünfer-BMW eingebaut werden. Insgesamt
verarbeite man in der selbst gebauten Wärmebehandlungsanlage für Aluminiumteile
allein rund 100 Tonnen Material pro Monat.
"Angesichts zahlreicher Kunden aus Plettenberg, dem Olper Raum und dem Märkischen
Kreis verstehen wir uns als regionaler Dienstleister, der alles aus einer Hand bietet",
so Alte. Problematisch sei einzig und allein die starke Abhängigkeit von der Industrie:
"Alles steht und fällt mit den heimischen Firmen: Wenn es denen schlecht geht, geht
es uns auch schlecht." Wie Frank Schmidt, der seit Juni Mitglied der Geschäftsführung
ist, beim Rundgang erklärte, verzeichne man aber seit Januar einen kontinuierlich
steigenden Auftragseingang: "Die 200 Aufträge pro Tag reichen von 100 Gramm-Miniaufträgen
bis zu 10 Tonnen-Lieferungen".
"Pro Jahr verarbeiten wir 16 000 Tonnen Metalle in unserem 68 Mitarbeiter zählenden
Betrieb", ergänzte Alte, für den das größte Problem die stark steigenden Energiekosten
sind. "Seit 2002 ist der Strompreis um 40 Prozent und der Gaspreis um 60 Prozent
gestiegen", so der Geschäftsführer. Um die Anlagen möglichst effizient einsetzen
zu können, seien ein Dreischichtbetrieb und teilweise auch Sonntagsarbeit in der
Härterei notwendig.
Als "sehr gut" bezeichnete Alte das Verhältnis zur Stadt Plettenberg. So sei die
marode Straße Am Eisenwerk schnell erneuert worden und auch bei der Flächenausweitung
sei man unterstützt worden. Geprüft werde derzeit die Möglichkeit einer weiteren
räumlichen Ausdehnung, da man aus allen Nähten platze. Keiner Träne nachweinen würde
die Alte-Geschäftsführung einem Abriss der alten Fußgängerbrücke, die zum DRK-Kindergarten
führt, da der Fußweg zum Teil über das Betriebs- und Abfertigungsgelände führe, was mit
Gefahren verbunden sei. Die Mitglieder der SPD-Fraktion hatten ein offenes Ohr für die
Anmerkungen der Geschäftsführung und versprachen sich für die Belange des Ohler Betriebs
einzusetzen. ged
Wilhelm Alte, Elektro-Ofen- und Gerätebau
Ein neue Industriezweig entstand in Plettenberg, als Wilhelm Alte am 1.9.1945
einen Betrieb für den
Quelle: "Plettenberg - Industriestadt im Märkischen Sauerland" von
Albrecht v. Schwartzen, Druck u. Verlag: P. A. Santz, Altena - 1962 (S. 232) mit zwei
S/W-Fotos
Quelle: Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid,
Archiv für Deutsche Heimatpflege GmbH, Köln, 1971, S. 322-323
Wilhelm Alte, Industrieofenbau - Härterei
Mit der Gründung des Unternehmens Wilhelm Alte, Industrieofenbau -Härterei,
Plettenberg-Ohle, im Jahre 1945 kam ein neuer Industriezweig nach Plettenberg.
Der Elektro-Industrieofenbau mit den dazugehörigen Schalt-, Meß- und
Regelanlagen weitete sich nach einigen Jahren derart aus, daß bereits 1951
eine neue, große Halle erstellt werden mußte, um den stetig wachsenden
Betrieb aufzunehmen.
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