Quelle: Süderländer Tageblatt vom 09.12.2011

Firma Alte investiert in Ohle 1,5 Mio. in ein Logistikzentrum
Fertigstellung ist im Februar geplant. Lärmschutzwand neben Lkw-Umfahrung


So soll das neue Logistikzentrum der Firma Alte Ende Februar aussehen.

PLETTENBERG Man kann eine Industriehalle nach der Devise "quadratisch, praktisch, gut" bauen, doch das war es nicht, was der Geschäftsführung der Firma Alte nach fast dreijähriger Planungs- und Vorbereitungszeit vorschwebte.

"Es soll schon ein ansprechender Bau werden", betonte Geschäftsführer Dirk Alte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Gerade weil man sich in einem Mischgebiet befinde, der Neubau auf dem Gelände der alten Schule gebaut werde und man noch dazu fast an der Bundesstraße liege, habe man Wert auf eine ansprechende Gestaltung gelegt. Und so wird das neue Logistikzentrum der Härterei in moderner Stahlbauweise mit vielen Glaselementen erstellt.


Geschäftsführer Dirk Alte vor dem noch im Bau befindlichen Logistikzentrum der Firma Alte in Ohle. Foto: G. Dickopf

"Die Fertigstellung war eigentlich noch in diesem Jahr geplant, aber es gab eine zweimonatige Verzögerung beim Stahlbau", erklärte Alte.

Bis zum Baustart im August mussten vorab einige Grundstücksangelegenheiten geklärt werden. "Die Anlieferung war bisher immer problematisch, da es nur eine Ein- und Ausfahrt gibt", betonte Alte. Zudem habe man nach Investitionen in den Bestand und in neue Anlagen zuletzt immer weniger Platz für unfertige und fertige Ware gehabt.

Mit der rund 1 800 Quadratmeter großen Versandhalle (47 x 35 Meter) sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören. Auch die Zulieferung wird dann neu geregelt. "Wir haben in Zukunft einen Einbahnstraßenverkehr, der einmal um das Logistikzentrum herumführt", erklärte Alte. Um die angrenzenden Anwohner möglichst wenig zu belasten, habe man die Lkw-Einfahrt tiefergelegt und in Abstimmung mit der Stadt Plettenberg eine Lärmschutzwand errichtet. In dem neuen Logistikzentrum des Härtereibetriebes soll auch ein Verwaltungstrakt Platz finden. Auch Sozialräume, ein großer Schulungsraum und ein Bereich zur Arbeitsvorbereitung sind in dem neuen Komplex vorgesehen.

Insgesamt investiert das von Dirk Alte und Frank Schmidt geführte Unternehmen, das in diesem Jahr mit seinen 62 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 10 Mio. Euro erzielt, rund 1,5 Mio. Euro in den Neubau. Zusätzliche Mitarbeiter-Parkplätze vor dem Neubau und eine spezielle Schrankenanlage runden den Ausbau am Firmensitz in Ohle ab. ged


Quelle: WR Plettenberg vom 19.07.2006

Firma Alte hat ein Flächenproblem

Ohle. (mau) Am Beispiel der Firma Industrieofenbau - Härterei Alte ließen sich Vertreter der Plettenberger SPD-Fraktion am Montag Expansionsprobleme heimischer Industrieunternehmen vor Augen führen. Dirk Alte, in dritter Generation Leiter des Familienbetriebs in Ohle, steht vor einem "Flächenproblem". Bei zuletzt jährlichen Wachstumsraten zwischen 5 und 10 Prozent ist der Betrieb an der Straße Am Eisenwerk an Grenzen gelangt.

Eine Betriebserweiterung wäre notwendig, lässt sich aber ohne weiteres nicht realisieren. Bisherige Verhandlungen der Unternehmensführung mit Nachbarn über den Zukauf von Grundstücken blieben ergebnislos. "Nach hinten" zur Lenne verbietet das "Überschwemmungsgebiet" Erweiterungsabsichten. In Richtung Ohle-Dorf wurden die Flächen zwar inzwischen vom reinen Wohn- in ein so genanntes Mischgebiet umgewidmet, doch auch hier steht Alte vor Hürden. Zum einen werden Wiesen noch landwirtschaftlich genutzt. Zum anderen wäre selbst der Kauf des städtischen Grundstücks, auf dem die alte Schule steht, nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn zwischen Betriebsfläche und Schulgrundstück besitzt jemand eine Parzelle mit Garagen, die störend wie eine Insel in ein mögliches großes Firmengrundstück hineinragen würde. "Überdies müssten wir die Schule mitkaufen und dann für den Abriss des Gebäudes bezahlen, das uns im Prinzip im Wege steht. Also auch keine optimale Lösung für uns", so Dirk Alte.

Die 15-köpfige Gruppe der Sozialdemokraten um Fraktionschef Wolfgang Schrader lauschte den Ausführungen sehr genau. Spontane Lösungen hatten die Kommunalpolitiker am Montag natürlich nicht parat. So stark die Expansionsschwierigkeiten belasten, so erfreulich verläuft nach Altes Schilderungen die geschäftliche Entwicklung des auf 68 Mitarbeiter angewachsenen Betriebs, darunter fünf Auszubildende, vier davon allein im Bereich der heute immer bedeutsameren Qualitätskontrolle. Gearbeitet wird im Drei-Schicht-Betrieb, was eine möglichst effiziente und schonende Ausnutzung der High-Tech-Anlagen gewährleistet. Durch diese Anlagen gehen bei Alte pro Jahr etwa 16 000 Tonnen Metall.

Den Hauptkostenfaktor für das Unternehmen bilden laut Alte neben den Löhnen die Energiekosten. Es sei nahezu unmöglich, die "zuletzt extremen Preissteigerungen" auf diesem Sektor einfach auf den Kunden abzuwälzen. Um vernünftig zu wirtschaften, seien hier unternehmerische Klimmzüge erforderlich. Durch die drei Geschäftsfelder Wärmebehandlungsanlagenbau, Härterei von Massenteilen sowie von Werkzeugteilen deckt die Firma Alte ein breites Spektrum für Kunden aus unterschiedlichen Branchen wie Automobil, Bau, Leuchten oder Möbel ab. Weil Aufträge immer kurzfristiger eingehen und immer schneller und maximal flexibel bedient werden müssen, konzentriert sich Altes Kundenkreis zum überwiegenden Teil auf die Region MK und OE. Für lange An- und Abtransporte der gehärteten Teile fehle in der heutigen Wirtschaftswelt schlicht die Zeit, erklärte der Firmenchef.


Quelle: ST vom 19.07.2006

"Als regionaler Dienstleister liefern
wir alles aus einer Hand"

SPD-Fraktion besichtigte den Härtereibetrieb und Anlagenbauer Fa. Alte in Ohle. Pro Tag werden 200 Aufträge abgewickelt. Keine eigene Produktion

PLETTENBERG Die Wilhelm Alte GmbH, die seit über 60 Jahren in Ohle Am Eisenwerk residiert, ist kein Betrieb wie man ihn sonst in Plettenberg kennt. "Wir sind kein Fertiger und haben bis auf den Anlagenbau auch keine eigene Produktion", erklärte Geschäftsführer Dirk Alte am Montag den Mitgliedern der SPD-Fraktion.

Die Sozialdemokraten verschafften sich bei hochsommerlichen Temperaturen einen Einblick in dem mittelständischen Unternehmen. "Unsere Hauptkosten sind Löhne und die in der Härterei notwendige Energie", betonte Alte, der das Geschäftsprinzip vor dem Rundgang durch die einzelnen Betriebsbereiche anschaulich erläuterte. "Die Kunden liefern ihre Produkte zur Weiterbehandlung bei uns ab. Wir sorgen dann Dank unseres breiten Behandlungsspektrums für die entsprechende Weiterverarbeitung."

Kurios sei allerdings, dass man häufig gar nicht wisse oder erfahre, wo die in der Härterei optimierten Werkstoffe am Ende landen. Der Großteil werde jedoch in der Automobilindustrie, der Möbel-, Bau- und Leuchtenindustrie eingesetzt. Derzeit habe man einen Großauftrag für die Wärmebehandlung von Aluminiumschrauben, von denen 180 Stück pro Motorblock im Fünfer-BMW eingebaut werden. Insgesamt verarbeite man in der selbst gebauten Wärmebehandlungsanlage für Aluminiumteile allein rund 100 Tonnen Material pro Monat.

"Angesichts zahlreicher Kunden aus Plettenberg, dem Olper Raum und dem Märkischen Kreis verstehen wir uns als regionaler Dienstleister, der alles aus einer Hand bietet", so Alte. Problematisch sei einzig und allein die starke Abhängigkeit von der Industrie: "Alles steht und fällt mit den heimischen Firmen: Wenn es denen schlecht geht, geht es uns auch schlecht." Wie Frank Schmidt, der seit Juni Mitglied der Geschäftsführung ist, beim Rundgang erklärte, verzeichne man aber seit Januar einen kontinuierlich steigenden Auftragseingang: "Die 200 Aufträge pro Tag reichen von 100 Gramm-Miniaufträgen bis zu 10 Tonnen-Lieferungen".

"Pro Jahr verarbeiten wir 16 000 Tonnen Metalle in unserem 68 Mitarbeiter zählenden Betrieb", ergänzte Alte, für den das größte Problem die stark steigenden Energiekosten sind. "Seit 2002 ist der Strompreis um 40 Prozent und der Gaspreis um 60 Prozent gestiegen", so der Geschäftsführer. Um die Anlagen möglichst effizient einsetzen zu können, seien ein Dreischichtbetrieb und teilweise auch Sonntagsarbeit in der Härterei notwendig.

Als "sehr gut" bezeichnete Alte das Verhältnis zur Stadt Plettenberg. So sei die marode Straße Am Eisenwerk schnell erneuert worden und auch bei der Flächenausweitung sei man unterstützt worden. Geprüft werde derzeit die Möglichkeit einer weiteren räumlichen Ausdehnung, da man aus allen Nähten platze. Keiner Träne nachweinen würde die Alte-Geschäftsführung einem Abriss der alten Fußgängerbrücke, die zum DRK-Kindergarten führt, da der Fußweg zum Teil über das Betriebs- und Abfertigungsgelände führe, was mit Gefahren verbunden sei. Die Mitglieder der SPD-Fraktion hatten ein offenes Ohr für die Anmerkungen der Geschäftsführung und versprachen sich für die Belange des Ohler Betriebs einzusetzen. ged


Wilhelm Alte, Elektro-Ofen- und Gerätebau

Ein neue Industriezweig   entstand in Plettenberg, als Wilhelm Alte am 1.9.1945 einen Betrieb für den
Elektro-Industrieofenbau   gründete und dazu Schalt-, Mess- und Regelanlagen herstellte. Bereits 1951 mußte eine neue, große Halle bezogen werden, um den wachsenden Betrieb unterbringen zu können. In der alten Halle wurde am 1.1.1952 eine
Härterei für Massenartikel   wie Stahlteile, Schrauben, Bolzen usw. eingerichtet. Zu den Elektro- kamen bald auch
gas- und ölbeheizte Industrieöfen   hinzu. Die günstige Entwicklung der Firma drückt sich in einer steigenden Produktion aus. Abnehmer dieser Qualitätserzeugnisse aus Ohle sind im Inland die stahl- und metallverarbeitende Industrie.
Exportiert wird in fast alle Länder Europas von Schweden bis Spanien, zum nahen und fernen Osten, nach Nord- und Südamerika.
Werkswohnungen   wurden vom Jahre 1957 ab gebaut. Seit kurzer Zeit ist die 2. Generation mit dem Sohne Karl-Wilhelm Alte in der Firma tätig.

Quelle: "Plettenberg - Industriestadt im Märkischen Sauerland" von Albrecht v. Schwartzen, Druck u. Verlag: P. A. Santz, Altena - 1962 (S. 232) mit zwei S/W-Fotos


Quelle: Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid, Archiv für Deutsche Heimatpflege GmbH, Köln, 1971, S. 322-323

Wilhelm Alte, Industrieofenbau - Härterei

Mit der Gründung des Unternehmens Wilhelm Alte, Industrieofenbau -Härterei, Plettenberg-Ohle, im Jahre 1945 kam ein neuer Industriezweig nach Plettenberg. Der Elektro-Industrieofenbau mit den dazugehörigen Schalt-, Meß- und Regelanlagen weitete sich nach einigen Jahren derart aus, daß bereits 1951 eine neue, große Halle erstellt werden mußte, um den stetig wachsenden Betrieb aufzunehmen.
1952 wurde eine Großhärterei für Massenartikel wie Stahlteile, Schrauben, Bolzen usw. eingerichtet. Um das Fertigungsprogramm abzurunden, wurde schließlich der Bau von kompletten gas- und ölbeheizten Industrieofenanlagen mit hinzugenommen.
Abnehmer dieser Qualitätserzeugnisse ist im Inland wie auch im Ausland die stahl- und metallverarbeitende Industrie. Exportiert wird in fast alle Länder Europas, von Schweden bis Spanien, vom nahen zum fernen Osten, nach Nord- und Südamerika. Mit Hilfe zuverlässiger Mitarbeiter wird das Unternehmen, das nach 25jährigem Bestehen nunmehr in der zweiten Generation arbeitet, eine günstige Weiterentwicklung verzeichnen können.



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