
Links das Hotel Böley, geradeaus das Haus Lohmann. So wie
auf diesem Foto präsentierte sich der Maiplatz bis etwas 1921. Nach
dem Abriss des Hotel Böley, dessen rückwärtiger Teil bei einem Brand
im Jahre 1914 beschädigt worden war, wurde die ehemalige Gebäudefläche
dem Maiplatz zugeschlagen, im hinteren Teil entstand 1932 das neue
Postamt.
Quelle: Plettenberg-Lexikon
Hotel Böley, am Maiplatz, Inh. Carl Böley, Otto Böley, Heinrich Rohlfing
(1911); 1914 teilweise durch Brand beschädigt, ab 1921 nicht mehr erwähnt;
über den Brand schrieb das Süderländer Tageblatt am 15.09.1914: "14. September
1914. Heute mittag riefen die Brandsignale der Freiw. Feuerwehr die
Einwohnerschaft aus den Häusern. Es stand das weit bekannte und altberühmte
erste Gasthaus unserer Stadt, das "Hotel Böley", dessen Besitzer z. Zt. im
Felde steht, in hellen Flammen. Der Saalanbau sowie das Vorderhaus mit den
Hotel- u. Gastzimmern, auf welches das Feuer vom Saaldache übersprang, haben
sehr gelitten. Die Entstehungsursache soll Kurzschluß im hinteren alten Teil
des Hotels sein, welcher letzlich gänzlich zerstört wurde. Die Zimmer in der
ersten Etage sind durch Wasser unbrauchbar geworden. Unsere Freiw. Feuerwehr
lokalisierte in angestrengter Arbeit den Brand mit teilweiser Unterstützung
der Nachbarn. Der entstandene Schaden ist teilweise durch Versicherung gedeckt.
Eine große Zuschauermenge sah dem Brande vom Maiplatz aus zu."
Die Reisenden, die hier einkehrten und übernachteten, lobten die Güte und die
Reichhaltigkeit der Gedecke, namentlich des Frühstücks, bei dem es außer
Fleischplatten auch das westfälische Nationalgericht Reibekuchen gab: ein
äußerst gemütliches Zimmer des Hotels soll den Spitznamen "Schellfisch"
gehabt haben: der letzte Gastwirt war Heinrich Rohlfing, der das Hotel nach
dem Brand nicht wieder aufbaute und nach Warburg verzog; im Süderländer
Wochenblatt findet sich am 05.10.1910 folgende Mitteilung: "Das Hotel Böley
hierselbst ist durch Kauf an Gastwirt Heinr. Rohlfing aus Münster übergegangen.
Die Übernahme erfolgt am 1. Januar 1911."
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