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In den Jahren 1755 bis 1760 veröffentlichte der aus Frömern bei Unna
stammende Johann Dietrich von Steinen (1699-1759) in Lemgo eine vier Bände
umfassende "Westfälische Geschichte". Bereits 1741 hatte er in seinen
"Quellen der westphälischen Historie" die Ergebnisse seiner bis dahin
durchgeführten Forschungsarbeiten innerhalb der Grafschaft Mark und deren
angrenzenden Gebiete vorgelegt. |
Einer seiner Vorfahren, Sohn des Heinrich von Steinen aus Basenheim (Jülich) und Ida, geb. von Plettenberg, gründete 1545 in Frömern die erste lutherische Gemeinde der Grafschaft Mark. J. D. von Steinen besuchte die Lateinschulen in Unna und Dortmund. Anschließend studierte er von 1717 bis 1721 Theologie in Jena und Halle. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Hauslehrer beim Grafen Syberg-Aprath im Bergischen Land wurde er 1722 in Kleve Pfarrer und Gymnasiallehrer. Anschließend war er vier Jahre in Isselburg tätig. Im Jahre 1727 wird er zum Nachfolger seines Vaters in das Pfarramt zu Frömern berufen und 1749 Generalinspekteur der lutherisch-märkischen Synode. Mit großer Sorgfalt und geradezu leidenschaftlichem Engagement begann von Steinen bereits nach Abschluß seines Theologiestudiums mit der Erforschung der Geschichte Mittelwestfalens. Er wertete - später von seinem Sohn unterstützt- die Urkundenbestände in den städtischen und kirchlichen Archiven der Grafschaft Mark aus und sammelte darüberhinaus auch familiengeschichtliche Quellen auf Bauernhöfen Westfalens. Einigermaßen verärgert mußte von Steinen feststellen, daß seine Heimat "noch mehrenteils unter die unbekannten Länder und Oerter zu rechnen und sogar Landeskindern selbst fast ebenso unbekannt als die Malatarischen Inseln". . . . . . Wenn die Stadt Plettenberg ihren Bürgern jetzt einen Nachdruck der "Historie der Stadt und des Amtes Plettenberg" unter Einbeziehung der Geschichte des Kirchspiels Ohle (das Mitte des 18. Jahrhunderts noch zum Amt Neuenrade gehörte) anbietet, so egrt sie damit auch die Verdienste des Johann Dietrich von Steinen. Gleichzeitig soll das vorliegende Werk die Bewohner Plettenbergs dazu anregen, die Geschichte ihrer Stadt neu zu entdecken.
Stadtarchiv Plettenberg
Das I. Kapitel: Vom weltlichen Zustand der Stadt Plettenberg *) Es wird Buschholz in Boerden oder Schanzen gebunden, dieselbe plat etwa 2 Fuß hoch und vier Fuß breit auf das Feld geleget, und mit Rasen oder Törfen bedecket, demnächst das Holz angezündet und solchergestalt die Törfe mit verbrennet, und die übriggebliebene Asche über das Land gestreuet. In dergleichen Erdreich wächst der reinste Rocken.
§ 2. Vormahlige und jetzige Beschaffenheit des Ortes Woraus abzunehmen ist, daß die Herren v. Plettenberg ihre Güter und Leute, nach und nach Stückweise an die Grafen von der Marck verkauft, und nur noch einige wenige Stücke zu Lehn behalten haben.
(die gesamte Chronik kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden) |