Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85; Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 19-20.

"Tage Waßer" haben die Arbeit unmöglich gemacht

Plettenberg, d. 9ten Febr. 1804
Nach Oberberg Amtlicher Verfügung 7ten VM habe gehorsamt nicht ...gelt und mich hier... ... : Bey befahren der Grube "Unverhofft Glück" war durch die Steiger [Peter] Gipperich Joseph Nies und Conrad Weier vom 15ten Nov. v. J. bis den 14ten Dec. 4 Ltr lang über den Stollen zur zubereitung der Hornstadt (Kammer unter Tage) durch den alten Mann abgetrieben, da aber die Tage Waßer diese Arbeit fortzusetzen unmöglich gemacht, so haben wir A Gewerken solches geschrieben, das ich dorthin mögte kommen, und den Betrieb zu reguliren, meine damalige Krankheit verhinderte mich da..., daß ich die Reise nicht konnte vornehmen.

So ist durch A Gewerken der Steiger Gipperich angewiesen, das Feld Ort gehörig aufzubauen, nach geschehener Aufbereitung sind noch 2 Ltr gegen Osten aufgefahren, vor dem Ort war der .... des Ganges, 2 Ltr zurück wieder Sohle fand sich ein ge.....gte Erze mit Grünungen, welcher aber wegen Waßer nicht genauer untersucht werden konnten. Nach Angabe des Steigers sollen selbige 6 Zoll mächtig anstehen. A Gewerken t.... darauf.... das ihnen vom Königl. Berg Berg Amt möchte ihnen die Erlaubnis ertheilt werden, das Feld Ort 4 Ltr fort zu setzen, in dem bey der anhaltente naße Witterung an der .... .... .... alten Gesenk nichts ..... .... ist, ..... von der Schurf-Arbeit über Tage. Die A Gewerken wolten indeßen 2 ...... zu aufwältigung des alten Gesenks anfertigen laßen, damit wenn ..... Zeit .... solte, so geschwind als möglich die Arbeit zu beschleunigen, inzwischen sollte der Steiger das höchst nöthige Fundgestänge auswechseln und sobald es die Witterung erlaubt, die Hornstadt über dem alten Gesenk instand setzen. Da sich aber die Zeit dazu nicht bestimmen läßt, so könnte das Feld Ort bis dahin in Schachtlohn fortgetrieben werden und zwar aus der Ursache, damit Arbeiters sobald als möglich ist, von dem Feld Ort weg und zur ..... abgelegt werden können.

Was in Ansehung des Steigers Peter Gipperich betrifft, so habe ich selbigen geprüft und gefunden, das er nicht allein die Gruben Arbeit sondern auch so weit Rechnen und Schreiben kan, als zu diesem Posten nöthig ist. Die folg. Gewerken Peter Stahlschmidt, Lohmann, Rump und Hohage fragen deshalb an, daß derselbe vom Königl. Ober Berg Amt verpflichtet und ihm eine Instruction ertheilt würde.
Unterschrift: a. u. s. Staemler

Schreiben vom Königl. Ober Berg Amt vom 7. April 1804: Die umliegende Instruction ist für den Gipperich anzufertigen und ihm .... .... eine Abschrift des umliegenden ..... bey seiner ...... Verpflichtung zuzustellen ...


Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85, S. 270-271; Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 42-44.

Fahr-Bericht von der Kupfer Grube Unverhofftes Glück
ohnweit Plettenberg vom 23t. Juli bis 26t. Sept. 1806

Von dem Feld-Ort ist durch Latta (Unterzeichner) 1/4 Ltr per .. zu 19rtl erhaltene Selbstkosten aufgefahren. Von dem Ort hat sich die... .. stehen selbige an der Firste noch 6 bis 10 Zoll mächtig .. derb theils eingesprengt an.
...
Latta Spies und Schmaelenkamp
15 Sch.lte... vermacht.

Die gewonnenen Erze waren jetzt alle geschieden und ist abgewogen per 100 ℔


Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85; Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 56

Zoll-Frey-Paß für 7000 Pfund Kupfer

Da die Gewerke der Kupfer-Grube "Unverhofftes Glück" bei Plettenberg belegen, durch den Obersteiger Staemler und Mitgewerke Stahlschmidt

7000 Pfund - Sieben Tausend Pfund

Kupfer-Erze zur Stachelauer Schmelzhütte 1) ausfahren lassen wollen, und das Wohllöbliche Berg-Amt zu Wetter des Endes um die Ertheilung der Zoll-Freiheyt angesucht hat, auch diesem Anliegen gewillfahrt worden ist, so wird dem betreffenden Zoll-Comtoir ..... die Authorisation ertheilt, abgedachte 7000 Pfund Kupfer-Erz auf Vorzeigung dieses Jahres, zollfrey auspassiren zu lassen.
Sundern, d. 20. Octbr. 1806

Zoll-Frey-Paß auf = 7000 Pfund Kupfer-Erz

1) Die Kupferhütte in Stachelau bei Olpe wird bereits 1597 genannt.


Zollschein vom 20. Oktober 1806 für den Obersteiger Staemler und den Mitgewerken Stahlschmidt. Damit wurde die zollfreie Ausfuhr von 7000 Pfund Kupfer aus der Grube "Unverhofftes Glück" in den benachbarten Kreis Olpe zur Schmelze in der Stachelauer Hütte genehmigt.


Quelle: "Familienverband Hohagen-Hohage", Sitz Velbert, Nummer 4, September 1932 (übertr. von H. Hassel im Mai 2010)

"Unverhofftes Glück" nannte sich ein Kupfererzbergwerk im Amte Plettenberg, das zu Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Der Gewerkschaft gehörte auch Hermann Dietrich Hohage zu Plettenberg an, der acht Anteile - Kuxe - dieser Kupfererzgrube besaß. Dass diese damals nicht ganz ohne Wert waren, geht aus dem Umstande hervor, dass sie von der Evangelischen Prediger-Witwen-Casse der reform. Süderländischen Classe als hinlängliche Sicherheit für ein Darlehen von 100 Rtlr. angenommen wurden, wie folgender gerichtlicher Schuldschein dartut:

Plettenberg, den 5. December 1806
Erschien der Hermann Dietrich Hohage und zeigte an, er habe von dem Herrn Prediger Wollenweber zu Neuenrade als Curator der Prediger-Witwen-Casse in capitali lehnbar erhalten Einhundert Thaler - sage: 100 Rt. - in gemeinem Gelde. Dieses Darlehn habe er bereits vor ohngefähr 3 Jahren baar und richtig empfangen, weshalb er darüber quittiere und auf die Einrede der nicht erhaltenen Valuta renunciere.

Bei Negotiierung gedachter Anleihe sei vorbehalten und vereinbaret worden, dass das Kapital alljährlich mit 5 pro Cent verzinset und nach einer beiden Theilen freistehenden halbjährigen Loskündigung vor dem Verfalltage, welches der 12. December sei, bezahlt werden und zur Sicherheit der Prediger-Witwen-Casse seine an der hiesigen Kupfererzgrube "Unverhofftes Glück" habende Bergwerksanteile, bestehend in zwei Stämmen oder acht Kuxen - haften sollen.

Er declariere also hiermit, dass er vorbemerkte Bedingungen nicht allein erfüllen, sondern auch hiedurch und Kraft dieses die ihm zugehörige acht Kuxe an der Zeche "Unverhofftes Glück" für die ihm geliehenen 100 Rt. dergestalt verpfänden wolle, dass die Prediger-Witwen-Casse oder deren Administration befugt sein sollten, im unverhofften Mißzahlungsfall sich daraus pro Capitali, Zinsen und Kosten auf die beste Art bezahlt machen und deshalb sich sowohl sich an dem Bergwerkseigenthum selbst als an der etwaigen geschlossenen Ausbeute erholen zu können.

Der Hohage bat, ihm hierüber ein Document zur Aushändigung an den H. Pastor Wollenweber mitzutheilen, und erklärte dabei noch, wie es letzterem freistehen sollte, dieses Verpfändungs-Instrument bei dem Bergamt verlautbaren und in das Berggegenbuch eintragen zu lassen.
Hermann Diedrich Hohage.

Das gewünschte Dokument wurde vom Kgl. Gericht zu Plettenberg am 6. Decbr. 1806 ausgefertigt. Die Schuld wurde im August 1822 zurückgezahlt.