Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85;
Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 19-20.
"Tage Waßer" haben die Arbeit unmöglich gemacht
Plettenberg, d. 9ten Febr. 1804
So ist durch A Gewerken der Steiger Gipperich
angewiesen, das Feld Ort gehörig aufzubauen, nach geschehener
Aufbereitung sind noch 2 Ltr gegen Osten aufgefahren, vor dem Ort
war der .... des Ganges, 2 Ltr zurück wieder Sohle fand sich ein
ge.....gte Erze mit Grünungen, welcher aber wegen Waßer nicht
genauer untersucht werden konnten. Nach Angabe des Steigers sollen
selbige 6 Zoll mächtig anstehen. A Gewerken t.... darauf.... das
ihnen vom Königl. Berg Berg Amt möchte ihnen die Erlaubnis ertheilt
werden, das Feld Ort 4 Ltr fort zu setzen, in dem bey der anhaltente
naße Witterung an der .... .... .... alten Gesenk nichts ..... ....
ist, ..... von der Schurf-Arbeit über Tage. Die A Gewerken wolten
indeßen 2 ...... zu aufwältigung des alten Gesenks anfertigen laßen,
damit wenn ..... Zeit .... solte, so geschwind als möglich die
Arbeit zu beschleunigen, inzwischen sollte der Steiger das höchst
nöthige Fundgestänge auswechseln und sobald es die Witterung erlaubt,
die Hornstadt über dem alten Gesenk instand setzen. Da sich aber die Zeit dazu
nicht bestimmen läßt, so könnte das Feld Ort bis dahin in Schachtlohn
fortgetrieben werden und zwar aus der Ursache, damit Arbeiters sobald
als möglich ist, von dem Feld Ort weg und zur ..... abgelegt werden
können.
Was in Ansehung des Steigers Peter Gipperich betrifft, so habe ich selbigen
geprüft und gefunden, das er nicht allein die Gruben Arbeit sondern
auch so weit Rechnen und Schreiben kan, als zu diesem Posten nöthig
ist. Die folg. Gewerken Peter Stahlschmidt, Lohmann, Rump und Hohage
fragen deshalb an, daß derselbe vom Königl. Ober Berg Amt verpflichtet
und ihm eine Instruction ertheilt würde.
Schreiben vom Königl. Ober Berg Amt vom 7. April 1804: Die umliegende
Instruction ist für den Gipperich anzufertigen und ihm .... .... eine
Abschrift des umliegenden ..... bey seiner ...... Verpflichtung zuzustellen
...
Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85,
S. 270-271; Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 42-44.
Fahr-Bericht von der Kupfer Grube Unverhofftes Glück
Von dem Feld-Ort ist durch Latta (Unterzeichner) 1/4 Ltr per .. zu 19rtl erhaltene Selbstkosten
aufgefahren. Von dem Ort hat sich die...
.. stehen selbige an der Firste noch 6 bis 10 Zoll mächtig .. derb theils eingesprengt an.
Die gewonnenen Erze waren jetzt alle geschieden und ist abgewogen per 100 ℔
Quelle: Staatsarchiv Münster, hier: Märkisches Bergamt Wetter Nr. 85;
Kopiar StA Plettenberg, neue Zählung fol 1-63, hier fol 56
Zoll-Frey-Paß für 7000 Pfund Kupfer
Da die Gewerke der Kupfer-Grube "Unverhofftes Glück" bei
Plettenberg belegen, durch den Obersteiger Staemler und
Mitgewerke Stahlschmidt Kupfer-Erze zur Stachelauer Schmelzhütte 1) ausfahren lassen wollen, und das Wohllöbliche Berg-Amt zu Wetter des Endes um die Ertheilung der Zoll-Freiheyt angesucht hat, auch diesem Anliegen gewillfahrt worden ist, so wird dem betreffenden Zoll-Comtoir ..... die Authorisation ertheilt, abgedachte 7000 Pfund Kupfer-Erz auf Vorzeigung dieses Jahres, zollfrey auspassiren zu lassen. Sundern, d. 20. Octbr. 1806 Zoll-Frey-Paß auf = 7000 Pfund Kupfer-Erz
1) Die Kupferhütte in Stachelau bei Olpe wird bereits 1597 genannt.
Quelle: "Familienverband Hohagen-Hohage", Sitz Velbert, Nummer 4,
September 1932 (übertr. von H. Hassel im Mai 2010)
"Unverhofftes Glück" nannte sich ein Kupfererzbergwerk im
Amte Plettenberg, das zu Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben wurde.
Der Gewerkschaft gehörte auch Hermann Dietrich Hohage zu
Plettenberg an, der acht Anteile - Kuxe - dieser Kupfererzgrube
besaß. Dass diese damals nicht ganz ohne Wert waren, geht aus dem
Umstande hervor, dass sie von der Evangelischen Prediger-Witwen-Casse
der reform. Süderländischen Classe als hinlängliche Sicherheit für
ein Darlehen von 100 Rtlr. angenommen wurden, wie folgender
gerichtlicher Schuldschein dartut:
Plettenberg, den 5. December 1806
Bei Negotiierung gedachter Anleihe sei vorbehalten und
vereinbaret worden, dass das Kapital alljährlich mit 5 pro
Cent verzinset und nach einer beiden Theilen freistehenden
halbjährigen Loskündigung vor dem Verfalltage, welches der
12. December sei, bezahlt werden und zur Sicherheit der
Prediger-Witwen-Casse seine an der hiesigen Kupfererzgrube
"Unverhofftes Glück" habende Bergwerksanteile, bestehend
in zwei Stämmen oder acht Kuxen - haften sollen.
Er declariere also hiermit, dass er vorbemerkte Bedingungen
nicht allein erfüllen, sondern auch hiedurch und Kraft
dieses die ihm zugehörige acht Kuxe an der Zeche "Unverhofftes
Glück" für die ihm geliehenen 100 Rt. dergestalt verpfänden
wolle, dass die Prediger-Witwen-Casse oder deren Administration
befugt sein sollten, im unverhofften Mißzahlungsfall sich
daraus pro Capitali, Zinsen und Kosten auf die beste Art
bezahlt machen und deshalb sich sowohl sich an dem Bergwerkseigenthum
selbst als an der etwaigen geschlossenen Ausbeute erholen
zu können.
Der Hohage bat, ihm hierüber ein Document zur Aushändigung an
den H. Pastor Wollenweber mitzutheilen, und erklärte dabei noch,
wie es letzterem freistehen sollte, dieses Verpfändungs-Instrument
bei dem Bergamt verlautbaren und in das Berggegenbuch eintragen
zu lassen.
Das gewünschte Dokument wurde vom Kgl. Gericht zu Plettenberg
am 6. Decbr. 1806 ausgefertigt. Die Schuld wurde im August 1822
zurückgezahlt.
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