Quelle: J. D. von Steinen "Das VIII. Stück. Historie der Stadt und des Amts Plettenberg", 1755, S. 48-50

"Im Amt Plettenberg müssen Bergwerke
viel getrieben seyn . . ."

4. Im Amt Plettenberg müssen zufolge der alten Nachrichten und des Augenscheins die Bergwerke viel getrieben seyn, denn es finden sich daselbst:

a. Der Bermberg *) ein Kupferbergwerk in der Grüne, nach Landemert hin, da die Stollen und Schächte weit in den Berg gehen. Dieses Bergwerk, nachdem es vor kurzen Jahren aufs neue getrieben wurde, hat man zwar aus den gewonnenen Erzen eine gute Partey Kupfer geschmolzen, es ist aber wieder ins Stecken geraten. Im Jahre 1753 wurde durch den Duisburgischen Intelligenz-Zettel Num. VII. wegen dieses Bergwerks bey Plettenberg, der Behrenberg genannt, einige Baulustige sich angegeben, welche dieses Bergwerk, vermittels Einbringung eines Erbstollens, wieder mit Arbeit belegen wollen; als wird den alten Gewerken hiemit bedeutet, dass sie in Zeit von 4 Wochen, a dato des Anschlags, sich erklären müssen, ob sie ihre vorhin gehabten Theile wieder mit bauen wollen, sonsten dieselbe frey erkant werden sollen.
Sign. Schwerte d. 2 Febr. 1753. vom Bergamt
*) In Acken (Aachen?) ist ein Mitgewerke dieses Bergwerks gewesen, welcher aus dem Überschuss desselben ein Haus gebauet, und dasselbe zum Bermberg geheissen, welches noch vorhanden ist.

b. Der Wurmberg, zwischen Holz- und Böddinghausen, hinter der Sundhellen ist ein Bley-Bergwerk, wo die Stollen und Schächte gleichfals weit in den Berg hineingehen. Vor kurzer Zeit ist dieses Bergwerk von Kaufleuten aus Iserlon und andern Mitgewirken ernstlich getrieben, und aus denen gewonnenen Erzen eine große Menge Bley geschmolzen worden; man glaubt auch, es habe sie dieser Berg besonders schadlos gehalten, Untreue und Uneinigkeit hat aber verursachet, dass das Werk wieder ins Stecken gerathen ist.

c. Der Wildeman, ein unweit Landemert gelegenes Kupfer-Bergwerk, bekam vor einigen Jahren einen grossen Ruf, wird aber itzo nicht getrieben.

d. Die Klinkemcke, unterhalb der Stadt. Hier haben vor einigen Jahren der Rentmeister und Bürgermeister von Diest aus Altena und einer aus Mussen (Müsen?), Fürstentum Siegen, mit Namen Muncker, Eisenstein graben und schmelzen lassen, es lieget aber itzo wüste.

e. Oberhalb Holzhausen ist ein Bergwerk, das das Huckenloch genant, welches anjetzo mit Fleiß wieder getrieben wird.

f. Sonst findet man an dem Brantenberge und anderswo hin und wieder Merkmahle, dass daselbst vorzeiten allerhand Erzgruben gewesen, sie werden aber nicht getrieben.


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