Quelle: Süderländer Tageblatt vom 07.04.2011
Kleinbahnmodell und Grube "Neu Glück" geschlossen
PLETTENBERG Zumindest finanziell steht der Heimatkreis Plettenberg sehr gut
da. Bei der Jahreshauptversammlung im Heimathaus sprach Günter Heerich in seinem
Kassenbericht von einer "sehr positiven" Entwicklung. Finanziellen Zuwachs habe
es "aus verschiedenen Kanälen" gegeben. Nicht aber aus dem Bereich der Mitgliedsbeiträge.
Deren Betrag sei "leicht rückläufig", gestand Heerich ein.
Die zurückgehenden Beitragseinnahmen stehen für ein personelles Problem, das der Plettenberger Heimatkreis hat. Die Arbeit und das Angebot des Heimatkreises seien zwar "bemerkenswert für eine Stadt unserer Größenordnung", freute sich die Vorsitzende Martina Wittkopp-Beine in der Versammlung. Zugleich warnte sie jedoch, das der Verein ohne das große ehrenamtliche Engagement dieses Angebot nicht aufrecht erhalten könne. Es werde dringend Verstärkung gesucht für die vier ehrenamtlichen Stadtführer und fünf Grubenführer.
Wittkopp-Beine verwies auf einen Aufruf, der bereits auf der Seite des Seniorenvertretung Plettenberg in der Heimatzeitung gestanden hatte: "Wenn Interessenten da sind, die mitarbeiten wollen, sollen sie sich melden." Sie würden von den vorhandenen Kräften unterstützt und eingearbeitet: "Es wäre schön, wenn der eine oder andere noch dazu käme."
Nicht bewährt habe sich die verlängerte Öffnungszeit des Heimathauses, die der Verein mittwochs bis 20.00 Uhr ausgedehnt hatte. Es habe zu diesen späten Stunden nur wenige Besucher gegeben. Da der Heimatkreis nicht so viele ehrenamtliche Helfer habe, habe man die langen Öffnungszeiten nun wieder eingestellt: "Irgendwann ist Schluss!" Geöffnet sei das Heimathaus nun wieder von 15.00 bis 17.00 Uhr. Dies werde auch sehr gut angenommen - im Durchschnitt gebe es jedesmal rund zehn Besucher.
Stellungnahme der Gutachter
Ebenfalls nicht mehr zu besichtigen ist die Modellbahnanlage zur Plettenberger Kleinbahn auf dem Dach der Hallenschule. Drei Jahre lang habe man die Anlage aufgebaut, inzwischen führe man "einen siebenjährigen Krieg mit dem Gebäude", berichtete Fritz Schulz, der sich seit mittlerweile zwei Jahren als einziger um die Anlage kümmert. Da es auf dem Dachboden im Sommer unerträglich heiß und im Winter eiskalt gewesen sei, habe man begonnen, den Dachboden in Eigenleistung zu isolieren: "Das hat bisher drei Jahre gedauert." Er hoffe, dass er mit den Arbeiten bis zu den Sommerferien teilweise fertig werde: "Ich kann damit nicht mehr weitermachen. Ich muss mich jetzt um den Wiederaufbau der Eisenbahn kümmern - das dauert auch ein paar Jahre." Solange er noch gesund sei, werde er sich weiter um das Projekt kümmern, versprach er.
Es gebe aber noch ein grundsätzliches Problem. Wenn die Modellbahnanlage wieder
hergerichtet sei, könnten zwar wieder Besucher kommen - doch Schulklassen dürften
dann nur einen Teil der Anlage besichtigen. Die Kinder könnten nach Auskunft von
Fritz Schulz nicht überall hin, weil der Boden nicht in allen Bereichen tragfähig
genug sei. Betroffen sei hiervon der Anbau der Hallenschule, sagte er vor den
Mitgliedern. gt
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