Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 79-80
2. Neu Dortmund - Eisensteingrube in Plettenberg
Wenn ich diese Grube beschreiben will, dann muss ich vorher noch
einen Ausdruck definieren: Es wird hier öfter das Wort Klinkmecke
oder Klinkenbecke sowie Klinkmecker Siepen genannt. Der
Klinkmecker Siepen ist der kleine Bach, der den "Springbrunnen"
speist und dann unter der Brücke der Bundesbahnstrecke nach
Herscheid kurz vor dem Bahnhof Haltepunkt Plettenberg hindurch
der Else zueilt. Also dieser kleine Teil wird Klinkmecke oder
auch Klinkenbecke genannt.
Diese Fundpunkte sind schon sehr alt. Es wird berichtet, dass schon
vor 1750 in der Klinkmecke nach Eisenstein gegraben wurde. Dieser
Betrieb war noch weit über die Mitte des 18. Jahrhunderts in
Betrieb. Er wurde unterhalten von dem Altenaer Bürgermeister
von Diest. Gegen 1780 wurden die Arbeiten eingestellt. Eine neue
Muthung wurde am 11.09.1857 eingelegt. Bei der Muthung wird zunächst
bemerkt, dass dieses Feld bisher den Namen "Eisenbergwerk in der
Klinkmecke" gehabt hatte, nun aber unter dem neuen Namen "Neu Dortmund"
eingetragen werden sollte.
Man fand in einer Tiefe von 1 1/2 Ltr. eine gelbe, teils fettige,
teils sandige und eisenschüssige Lette, die 1 bis 2 Zoll starke
Schalen von tonigem Brauneisenstein sowie kleine Knollen Eisenerz
enthielt. Unter dieser Masse lagerte eine weiße sandige Lette und
in südlicher Richtung, ca. 3 Fuß über der Schachtsohle, wurde
Grauwackenschiefer mit 50 Grad einfallen nach W und einem Streichen
in h 11 beobachtet. Vom Fundpunkt entfernt in h O 2 1/2 10 Ltr
und in h W 10 60 Ltr, von hier in h W 5 5 Ltr und vom letzteren
Punkt in h W 6 10 Ltr entfernt gelegen wurden Schurflöcher angelegt,
die etwa 1 bis 2 Ltr niedergebracht wurden, wo sich Brauneisenstein
in Schalen und Knollen in sehr guter Qualität sowie Glasköpfe
zeigten. Die Analysen ergaben 25,13 bzw. 35,98 Prozent Eisen.
Die Verleihung geschah daraufhin am 19.07.1859.
Heute zeigt sich das alte Grubenfeld in einer ganzen Reihe alter
Bingen, die sich vom "Schulwald" oberhalb des Springbrunnens bis
fast zur Höhe 286,3 Meter Folgstein hinziehen. Die Bingen haben
teilweise einen beachtlichen Durchmesser, sie sind größtenteils
zwar sehr verwachsen, so dass sich Situationen bebachten lassen,
wie die beiden hier vorgezeigten Bilder aufweisen. Die Aufnahmen
wurden im Mai 1952 angefertigt. Bei der Durchforstung der dortigen
Gegend konnten bis zu 10 große Bingen gezählt werden, die teilweise
bis zu 7 Meter Durchmesser und eine Tiefe von 3 bis 4 Meter
aufweisen konnte. Die Begrenzung des Grubenfeldes Neu Dortmund
ist aus der Übersichtskarte (Anhang I) deutlich zu sehen.
Quelle: Vom frühen Erzbergbau im Märkischen Sauerland, Heinrich Streich, S. 84
Neu Dortmund: Wie verzeichnet, nimmt das Feld Neu Dortmund
ein großes Gebiet oberhalb des Springbrunnens ein. Schon gegen
1670 erwähnt. Bis 28. August 1867 mit vielen Unterbrechungen
unter dem Namen "Klinkmecke" gelaufen. Um 1750 vom Bürgermeister
von Altena, von Diest, betrieben. Neue Mutung unter dem Namen
"Neu Dortmund" am 11. September 1857 eingelegt. 19. Juli 1859
Erweiterungsantrag. Erste Verleihung am 19. Juli 1859. Letzte
Urkunde vom 4. Juni 1873. Ein Jahr später aufgegeben.
Quelle: Berggrundbuch am Amtsgericht Plettenberg, Bd. I,
Kopiar im StA Plettenberg (M. Zimmer), neue Zählung fol I/1-I/65, hier: I/33-I/35
Die in der Gemeinde Plettenberg gelegene
Der Fundpunkt liegt nach der markscheiderischen Aufnahme
325 Ltr in h Wert 6 8/16 von der südwestlichen Ecke des
Hauses Zimmermann in Gesebrink entfernt. Daselbst war
ausweise der Augenscheinsverhandlung vom 10. Novbr. 1857
in einem 1 1/2 Ltr tiefen Schürfschacht ein gelber, theils
sandiger, theils fetter und eisenschüssiger Letten mit 1 bis
2 Zoll mächtigen Schalen von thonigem Brauneisenstein, wo
wie mit dergleichen steinernen Knollen aufgedeckt. Unter
dieser Masse lagerte ein weißer sandiger Letten und am
südlichen Stoße, ca. 3 Fuß über der Schachtsohle, wurde
der Grauwackenschiefer mit einem Einfallen von 50 Grad
nach Westen und einem Streichen in h 11 beobachtet.
Außerdem wurde:
Der Eisengehalt des Erzes wurde durch chemische Analyse zu
25,13 und 35,89 Prozent ermittelt.
Namen der Gewerke (Anteilseigner):
Das verliehene Feld wird erweitert
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