Quelle: Allgemeiner Anzeiger (AA) Halver vom 05.03.2011
Biologen zählen in diesem Jahr 18 Fledermäuse in der Höhle bei Löhbach – so viele wie noch nie
HALVER Im Frühjahr erleben Michael Bußmann und Klaus Kraatz ihren
„Jahres-Höhepunkt“, wie sie selber sagen: Dann geht es für die diplomierten
Biologen in Diensten des Märkischen Kreises unter Tage – unter anderem eben
auch ins Hülloch in Halver. Das seit 2004 der europäischen RichtlinieFauna-
Flora-Habitat (FFH) unterstehende Revier wird vom Kreis regelmäßig genauestens
unter die Lupe genommen. Nicht ohne Stolz
bezeichnet Bußmann diese Höhle als ein Fledermausquartier „von europaweiter Bedeutung“.
Dem AA gewährten er und sein Kollege nun die seltene Chance, bei einer der
jährlichen Fledermauszählungen dabei zu sein. „Diese Höhle ist ein immer
beliebteres Winterquartier, vor allem für die so genannten Braunen Langohren
und die Mausohren“, erklärt Michael Bußmann. Diese Fledermausarten sind in
fast ganz Europa heimisch und überwintern gerne in Höhlen – wie eben im Hülloch.
Doch die Zahl war in den vergangenen Jahren überschaubar. „Als wir vor 25 Jahren
mit den Zählungen begannen, hatten wir manchmal null bis zwei Tiere gefunden“,
erinnert sich Bußmann. Umso größer ist die Überraschung, als ihm diesmal bereits
im Eingangsbereich der Höhle drei Tiere „gegenüber hängen“ – allesamt Braune
Langohren. „Sie haben ihren Winterschlaf offenbar unterbrochen und sind in Richtung
Ausgang geflogen, ehe sie sich’s anders überlegt haben“, sagt der Biologe.
Dass Fledermäuse ihre Winterschlafquartiere wechseln, sei keineswegs unüblich.
Den Dreien, so viel ist schnell klar, geht es gut. Eine kleine Wasserfledermaus
hatte weniger Glück: Sie liegt tot direkt neben der Eingangstür zum Hülloch. Es
soll der Auftakt zu einer echten Erfolgsgeschichte sein, die im Märkischen Kreis
in den zurückliegenden Jahrzehnten einmalig ist: Insgesamt zählen Klaus Kraatz
und Michael Bußmann am Ende zwölf Mausohren, fünf Braune Langohren – und ein
„Ufo“, „ein unbekanntes Flugobjekt“, lacht Bußmann, „bei dem konnten wir aus
der Ferne nicht erkennen, um welche Art es sich handelt.“
Er und sein Kollege haben bereits viele Höhlen nach Fledermäusen abgesucht,
doch lebende 18 Tiere, das ist Rekord. „Eine Sternstunde“, freut sich Michael
Bußmann, der die Expedition ins Hülloch im Frühjahr 2011 so schnell nicht vergessen
wird. Frank Zacharias
Quelle: Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Lüdenscheid, Fritz Bertram, 1954, S. 212
Bleierz- und Kalksteingrube Hülloch
Gemäß unten stehender Karte kann man dieses Feld zwischen Oberhürxtal und
Löhbach finden. Es wurde vor Zeiten an dieser Stelle Kalkstein gegraben,
bis dann Wilhelm Turck zu Löhbach am 26.06.1865 eine Mutung aus Bleierz
einlegte. Ihm wurde das Feld am 15.03.1866 verliehen (Quelle: GBA Lüdenscheid).
Aber die Arbeit war von keinem großen Erfolg beschert. So lesen wir dann
bei Voye, dass Wilhelm Turck am Löhbach vergeblich nach Bleierz geschürft
hat (Quelle: Voye, Handelskammer Bd. II).
Später ging dann das Feld in den Besitz des Prof. Winterfeld über, der aber
auch keinen Abbau mehr in diesem Felde vornahm. Die untenstehenden Bilder
geben uns die Situation vom Juni 1953 wider. Hier zeigt sich, dass das
Hülloch ganz gewaltig durchgearbeitet wurde, was zwar nicht allein auf die
Suche nach Bleierz zu beziehen ist; der aufmerksame Wanderer wird sogleich
im Gelände erkennen können, wo man nach Bleierz bzw. Kalkstein gegraben
hatte, eine Situation, die leider nicht vollkommen mit der Kamera festgehalten
werden konnte.
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", Heinrich Streich, 1967 S. 48-49
Das große Hülloch
Lage der Höhle: Geht man von Ober-Hürxtal (nördlich von Halver)
in die westlich hiervon gelegenen Waldungen, betritt man
sogleich ein geologisch interessantes Gelände. Es ist das
Höhlengelände "Großes Hülloch". Auffallende Hügel, Erdlöcher,
Wannen und riesige Trichter sind die besonderen Kennzeichen.
In einem der großen Trichter befindet sich tief unten der
Eingang zu einer der größten Höhlen im Kreise Altena: 1 Meter
breit, 0,80 Meter hoch.
Die Länge des Hauptganges beträgt 130 Meter, die Gesamtlänge
aller Gänge rund 235 Meter. Der Hauptgang verläuft söhlig, nur
das letzte Stück von 15 Meter steigt steil an. Die Höhle ist
im allgemeinen trocken und bis auf einige Engstellen im
hintersten Höhlenbereich leicht zu befahren. Die Höhle zeigt
bedeutende Spalten, die steil nach oben gerichtet sind, sowie
große Dome und Grotten. Wenig Tropfstein nur noch im hintersten
Höhlenbereich, doch schöne Kalzit-Gebilde. KOlonien von
Fledermäusen überwintern hier.
Entdeckt wurde das Hülloch vor vielen Jahrhunderten, als man
hier in der Gegend nach Erz, Blei und Galmei, schürfte. Die
Höhle ist Privatbesitz und steht nicht unter Naturschutz.
Quelle: Höhlen des Sauerlandes, Walter Sönnecken, 1966 S. 68-69
Das Hülloch bei Halver
In einem Waldgelände der Ortschaft Löbach bei Halver liegt in einer
Schlucht verborgen der Eingang zu einer Höhle. Die Bezeichnung des
Geländes "Auf den Kuhlen" lässt erkennen, dass die Bodenvertiefungen
hier schon alt sein müssen. Entweder stammen die Vertiefungen von
dem stark überlagerten Kalkzug (Dolinen) oder es ist hier Kalkstein
abgebaut worden. Dabei mag dann die Höhle (das Hülloch) entdeckt
worden sein. Über die Art ihrer Entdeckung konnte bisher nichts in
Erfahrung gebracht werden. Das Innere der Höhle weist große und
geräumige Hallen auf. Die Bildung aus erweiterten Spalten (Spaltenhöhle)
ist klar ersichtlich. Wie den meisten im Westen des Sauerlandes
gelegenen Höhlen keine besondere Bedeutung beizumessen ist, ist der
relative Wert der Höhle nur von untergeordneter Bedeutung.
Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, 1954 Bd. I, S. 78
Eisenbergwerk im Kirchspiel Halver
1499, Nov. 28. - Nr. 3
StAD, MR. VII, f. 301b-302a. - Vgl. ebd. VIII, f. 348a-b.
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