Eisensteingrube Mariechen und Mariechen I

Quelle: LWL Westfälische Geschichte

1533: Um den Zehnt vom Eisenstein am Honerloh

Titel: Abschied von Wilhelm Graf zu Nassau-Katzenellenbogen als Vermittler zwischen Kleve-Mark und dem Kurfürsten zu Köln über den Zehnt vom Eisenstein am Honerloh

Zwischen beder chur- und f[fürstlichen] rethen Cöln und Cleve etc. u[nd] ettwan Gerhart von Rüspe witwe und kinder zu Brünningkhausen [3] den zehenden ysenstein, so uff der Hoenerlo [2] gevunden wirdet, ist heute dato durch den wolgeboren Wilhelm Graf zu Nassau-Catzenelnbogen [1] Vianden und Dietz etc. mit wissen und willigen beder hern rethe in der güt abgeredt:

Das die witwe und ihre kinder nach dem ysenstein hinfurter unverhindert angelegts des Colnischen amptmann zu Balve khummer yeden hern seiner gerechtigkheit anabbrücklich arbeiten lassen soll und mag und was derend zu zehend gefallen, das sollen bede amptleute zu [folgt Lücke im Text] und Schwartzenberg [4] durch ein vertraute fromme persone in treuwes handen zu erwarten verordnen, also lang bis entlich ußgetragen, welcher herschaft die oberkait des grunds, da bemelter ysenstein gevunden wirden, angehörig sey, alsdann die pilicheit darunter zu verschaffen.

Actum et datum Blettenberg am 30. Maii [15]33.



Quelle: LWL Westfälische Geschichte

Die Gebrüder Rüspe zu Brüninghausen
entführten Affelnern die Schubkarren

Titel: Streit zwischen den Gebrüdern Rüspe zu Haus Brünninghausen bei Ohle und der Freiheit Affeln wegen des Bergwerks auf dem Honerloh

Kurkölnische Beamte beschweren sich am 19.03.1541 im Rahmen der Untersuchung über Grenzverletzungen bei Kleve-Mark, daß die Gebrüder Rüspe unseres gnedigsten churfürsten und herrn bergknechte Schaden zufügten, indem sie ihr Bergbeil und ihre Säcke in Stücke gehauen sowie die Fässer, mit denen sie Steine aus der Grube herausziehen, in die Grube geworfen hätten. An einem Morgen, als die Bergknechte an die Arbeit gehen wollten, hätten sie ein Seil (zeel) auf der Winde zerschlagen; dabei sei einer namens Degenhardt beinahe zu Tode gekommen. Schubkarren (schuvekarn) hätten sie vom Honerloe auf kölnischem Grund und Boden nach Brünninghausen weggeführt.

Die Gebrüder Rüspe leugnen in der Antwort ihr Schuld und klagen die Affelner an: Wir haben [...] uber die kerckaffelische ehrhafftiglich zu clagen, das sie uns unsere lenderei uf dem Honerlo durch graben zubrochen, ewiglich unnütze und zu schaden gemacht und voll thausdendt fuder sernstein heraussetr genommen, davon [sie] unser mutter seligen für und uns nach nie einiche geburlike erkantnüße noch bergordnung thun wollen [vgl.  Nr. 11], ohne das unsere umbligg[ende] holtz mit underhaltungh der groben gewaltiglich verderbt.


Die Eisensteinzeche am "Honerloh" - später "Mariechen I" - wurde schon 1533 in einem Streit zwischen Affelner und Brüninghauser Bürgern erwähnt. Hier grenzte das Amt Schwarzenberg an die Freiheit Affeln (blaue Linie).