Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 21-22

5. Heidberg I und II - Kupfergruben am Heiligenstuhl

Wie die Übersichtskarte auf Seite 12 zeigt, liegen diese beiden Gruben südlich des Gebirgskopfes "Heiligenstuhl". Beide Gruben gehören einer Gewerkschaft. Es verwundert, dass man diesen beiden Fundpunkte, die, wie nebenstehende Karte zeigt, unmittelbar benachbart sind, nicht als ein Grubenfeld vergeben hat. Die Erklärung liegt aber darin, dass das Gebiet unterhalb des Heiligenstuhles völlig im Bergfreien lag, bei der Verleihung der Felder aber eine Maximalgröße festgesetzt war. Um sich nun aber trotzdem die ganze Umgebung der Grube zu sichern, begehrte die Gewerkschaft einfach zwei Felder, was nun auch die eigenartige obige Grenzziehung rechtfertigt - es handelt sich hier um zwei getrennte Felder.


Foto: H. Hassel 1980

In den beiden Feldern Heidberg I und II ist ein auf einer in h 6 mt 60 bis 70 Grad südlichem Einfallen streichende Kluft ein blaugraues Mineral (vielleicht Fahlerz) mit Kalkspat als Gangart aufgeschlossen worden. Die Erzlagerstätten sind in den Rimmertschichten, die zum Unterdevon gerechnet werden. Beide Felder wurden gemuthet am 11.07.1884 und am 29.08. bzw. 16.11.1885 verliehen. In den Muthungsübersichtskarten und Gerechtsamsakten konnte man öfters auch den Namen Heidelberg I und II lesen, diese Namen sind aber mit Heidberg I und II identisch.
Sucht man heute nach dem alten Grubenfeld, so findet man außer einigen kleinen Bauen fast nichts mehr. Auch evtl. Haldenfelder sind verschwunden, so dass man daraus schließen muss, dass hier kein großer Betrieb stattgefunden hat.



Quelle: Vom frühen Erzbergbau im Märkischen Sauerland, Heinrich Streich, 1979, S. 81

Heidberg I und II: Lage unterhalb des Heiligen Stuhles im Bezirk des Kupferdistriktes Berenberg. Sehr viel Fahlerz mit Kalkspat als Gangmittel. Beide Felder gemutet am 11.07.1884 und am 29.08. bzw. 18.11.1885 verliehen. Etwa 5 Jahre durch die Gewerkschaft Heidberg betrieben.



Ein Versturz verhinderte nach Freilegung des Stollenmundlochs das weitere Vordringen im Stollen Heidberg I.


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