Quelle: „Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit“, Veröffentlichung der Historischen Kommission Westfalen XXII A, 2008, Wilfried Reininghaus/Reinhard Köhne;
hierzu nachfolgende Buchbesprechung in WR Märkischer Kreis vom 15.03.2008

Berg-, Hütten- und Hammerwerke
im Herzogtum Westfalen

im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Märkischer Kreis. (HH) Ohne Bergbau keine Eisenhütten, ohne Hüttenwerke keine Hammerwerke: Die industrielle Entwicklung im Montanrevier kölnisches Sauerland vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit haben Wilfried Reininghaus und Reinhard Köhne in ihrem soeben erschienenen Buch unter die Lupe genommen.

Auf der Grundlage von Akten und Urkunden aus 40 Archiven, Bodenfunden und Sekundärliteratur ist das Buch „Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit“ (649 Seiten) entstanden. Es dürfte zu einem Standardwerk heimischer Industriegeschichte werden. Aus dem märkischen Raum findet sich ausführlich dargestellt die Montan-Ortsgeschichte von Balve, Meinerzhagen-Valbert, Menden, Neuenrade-Affeln und Menden seit dem Jahre 800.

Die Auswirkungen des Bergbaus auf die Siedlungsgeschichte sind nach Auffassung von Wilfried Reininghaus größer, als bislang vermutet: Erzfunde veranlassten die Landesherrn, die wertvollen Gruben zu sichern, eigens Burgen zu ihrem Schutz zu errichten oder Siedlungen anzulegen.


Besonders interessant ist die Geschichte der Bergwerksunternehmer aus Adel und Bürgertum, die sich in einem regelrechten „Erzrausch“ gleich zigfach an Gruben beteiligten, während der Landesherr „Zehntfreiheit“ gewährte und oft selbst „Gewerker“, also Anteilseigner wurde.

Das im Verlag Aschendorff erschienen Werk ist eine Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen (ISBN 978-3-402-15161-7) und kostet 64 Euro.

Mehr über das Buch im Internet: LWL Westfälische Geschichte


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