Quelle: Süderländer Tageblatt vom 20.03.2009

Plettenberger Blei
für Soester Salinen

Für Salzförderung brauchten Gruben Bleipfannen. "Lieferant" Hohe Molmert

Vor mehreren hundert Jahren wurde in der Gegend um Soest Salz in großen Mengen abgebaut. Für die dortigen Salinen-Anlagen wurden Bleipfannen benötigt. Große Mengen Blei für die Pfannen kamen dabei aus Plettenberg. Das berichtete Dr. Christoph Bartels vom Deutschen Bergbau-Museum Bochumg.

Plettenberg. Am Mittwoch war der Experte zu Gast im Heimathaus. Im Gepäck hatte er Dias und interessante Informationen zum Bleierz-Stollen im Bereich der "Hohen Molmert" (zwischen Bremcke und Jeutmecke). Dort fanden sich Reste ehemaliger Stollen und Schächte, aus denen mit Hilfe einer Seilwinde (Haspel) das Erz ans Tageslicht gefördert wurde.

Und das war keine leichte Aufgabe: "In den Schächten war es außerordentlich eng - für die Arbeiter gab es kaum ein Durchkommen", erklärte Dr. Bartels den rund 30 Interessierten, die ins Heimathaus kamen. Die Arbeit in den Stollen sei aber auch aus einem weiteren Grund belastend gewesen: Die Sauerstoffzufuhr war in einigen Bereichen ungenügend.

"Das hat die Arbeit unter Tage natürlich sehr erschwert", so Dr. Christoph Bartels. In einem Netz aus Stollen und Schächten habe zudem auf den ersten Blick keine richtige Orientierung geherrscht. Die Arbeiter verliefen sich aber dennoch nicht, weil die Stollen in verschiedene Bereiche abgeteilt wurden, die in der Maßeinheit "Lachter" gemessen wurde. Ein Lachter sind zwei Meter. Die meisten "Claims" in der Hohen Molmert waren 14 Meter groß. Wer sich an einem benachbarten Schacht vergriff, machte sich übrigens wegen Diebstahls strafbar.

Die Gäste waren sichtlich angetan von dem Vortrag, in dem der Experte Dr. Bartels auch auf den Bergbau im Sauerland einging. fa


zurück