![]() Im Stollen Alter Mann Nr. 1 11. "Alter Mann" - Bleierzgrube im Bommecketal
(Anmerk. H.Hassel: Laut Verleihungsriss für die Bleierzgrube Henriette I von 1859
hieß die Grube "Alter Mann" ursprünglich "Glückauf", war aber 1859 ebenso wie die benachbarte Grube "Emanuel"
als "gelöscht" eingezeichnet.)
Quelle: Fritz Bertram "Bergbau im Bereich des Amtsgerichts Plettenberg", 1952, S. 53 u. 54:
Gemäß nebenstehender Karte findet man die Bleierzgrube Alter Mann im oberen
Bommecketal. Dieses Grubenfeld liegt direkt der Zinkerzgrube Alter Mann
benachbart und gehört, wie die zuletzt Genannte, zur Plettenberger Zinkgewerkschaft.
Das Gebiet ist durch Aufforsten und Rodungsarbeiten im Laufe der Zeit so
weitgehend verändert worden, dass heute nur noch geringe Andeutungen alter
Halden und Bauen zu sehen sind. Nebenstehendes Bild zeigt die alten Bauen
der Grube Alter Mann Blei. Im einzelnen können wir folgende Aufzeichnungen
festhalten: Im Grauwackenschiefer war ein kleiner Schurfschacht von ca. 12 Fuss
abgeteuft, in dessen Sohle ein Gang von 2 bis 2 1/2 Fuss Mächtigkeit eingesprengt
vorkam. Der Gang hatte ein Streichen in h 10 1/2 ost mit 62-65 Grad südwestlichem
Einfallen. Die Ausfüllmasse war Grauwacke. Das Nebengestein hatte ein Streichen
von h 5 3/4 ost mit Einfallen von 14-15 Grad nach Südosten. Im Liegenden fand
man sandigen Schiefer, in h 6 3/8 streichend mit Einfallen von 15 bis 18 Grad
südöstlich. Die Muthung wurde am 12.12.1865 eingelegt, die Verleihung geschah
am 02.04.1867 (Quelle: GbA Plettenberg).
Die Grube lag unbenutzt nachdem man um 1885 den Betrieb eingestellt
hatte. Im ersten Weltkrieg kam ein Plettenberger Bauunternehmer auf
den Gedanken, in diesem Stollen sein Sprengpulver einzulagern. Man
schaffte einen schweren Eisenschrank hinein und alte Landsturmleute
aus Plettenberg und Umgebung mussten Wache halten. Es ist jedoch bei
diesen Wachen dem Alkohol derart zugesprochen worden, dass es verdient,
hier festgehalten zu werden. (Anmerkung HH: Im Alter von ca. 11 Jahren, also um 1956, fand ich
Schienenreste vor dem Eingang und den Stahlschrank wenige Meter
hinter dem Mundloch.)
Lage gemäß vorstehender Karte im Bommecketal, Muthung vom 12.12.1865, verliehen
am 02.04.1867; 2 bis 2 1/2 Fuß mächtiger Gang, in dem Bleiglanz dicht eingesprengt
war. Bis 1910 betrieben, im I. Weltkrieg als Pulverkeller benutzt.
Befahrung am 28. Dezember 1981
"Alter Mann" Stollenmundloch 3: Teil der Bleierzgrube
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