Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 83-84
7. Agnes - Eisensteingrube bei Hilfringhausen
Die Muthung wurde eingelegt am 5. und 19.09.1870. Die Fundstelle
wurde durch Schurfarbeiten entdeckt. Sie ist 14 Lachter nördlich
von dem Hause des P. C. Schmidt, genannt Biermann, entfernt. Dort
fand sich in der Einmündung des sog. Düsteren Siepen im Lennetal
ein Schurf vor, welcher ergab, dass mit einem spiesswinkelig gegen
die westöstlich streichende, nach Süden einfallende Lenneschieferschichten
hergestellten Einhieb in das Berggehänge unmittelbar über der
Bachtalsohle in den Schiefer eingelagertes, von einer gelben
Lette begleitetes, Ton- und Braueisensteinvorkommen aufgeschlossen war.
Die Verleihung war am 20.05.1871. Sehr ertragreich war die Grube
nicht, in den Betriebsakten sind keinerlei Unterlagen vorhanden.
Am 08.11.1933 ging die Grube in den Besitz der Gewerkschaft
Langensalza über, am 29.08.1944 übernahm die Gewerkschaft Wintershall
AG Kassel die Grube.
Gestützt auf die genau Lagebezeichnung des Muthungsberichtes und
aufgrund der Übersichtskarten des Oberbergamtes Bonn war es relativ
leicht, das alte Grubenfeld zu finden. Man sieht zwar nur noch eine
geringe Einbuchtung im Bergeshang, wie es die auf der Vorseite
gezeigte Aufnahme vom April 1952 zeigt.
Das in der Gemeinde Ohle im Kreise Altena, Regierungsbezirk Arnsberg,
gelegene
Das Eisenstein-Bergwerk Agnes liegt in der Gemeinde Ohle, im Kreise Altena,
Regierungsbezirk Arnsberg. Dasselbe gründet seine Berechtsame auf die
Muthungen vom 5. und 19. September 1870, wodurch eine durch Schurfarbeit
entdeckte Eisenerz-Lagerstätte zu der gesetzlichen Feldesgröße begehrt
wurde.
Nachdem durch den betreffenden Revierbeamten unterm 24. Februar 1871 der
Schlußtermin abgehalten und die Vertreter der angrenzenden Felder erschienen
waren, wurde denselben die Situationsrisse zur Prüfung vorgelegt, als
richtig anerkannt und keinerlei Einsprüche gegen die Verleihung des begehrten
Feldes erhoben. Darauf erging unterm 20. Mai 1871 die Verleihungs-Urkunde,
durch welche das Bergeigenthum des vorbeschriebenen Eisenerzbergwerks unter
dem Namen "Agnes" mit den Felde von Fünfhunderttausend (500.000) Quadratlachtern,
so wie dessen Begrenzung auf dem zu dieser Urkunde gehörigen Situationsrisse
mit den Buchstaben A, B, C, D, E, F, G, H bezeichnet ist, zur Gewinnung der in
diesem Felde vorkommenden Eisenerze, nach Vorschrift des Allgemeinen Berggesetzes
vom 24. Juni 1865 verliehen worden.
Namen der Gewerken |